Was braucht der Neue Markt?

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Was braucht der Neue Markt? zit1
zit1:

Was braucht der Neue Markt?

 
11.07.01 11:51
#1
Derzeit wird viel über die Frage diskutiert, was dem Neuen Markt wieder auf die Beine hilft. Der einfache Hinweis auf die Technologiekrise reicht nicht, wie ein Blick auf die NASDAQ zeigt: Spätestens seit Anfang Mai hat sich das deutsche Pendant abgekoppelt – im negativen Sinne, versteht sich.

Die Drohung von Singulus, dem Neuen Markt den Rücken zu kehren, sollten ernst nehmen . Sie ist ein warnender Aufschrei. Zunächst einmal die Frage: Brauchen wir den Neuen Markt überhaupt? Banken sind immer weniger bereit, im Wege einer normalen Kreditfinanzierung Kapital für Wachstumsfinanzierung bereit zu stellen. Und wenn, dann zu Konditionen, die je nach Betrachtungswinkel unverschämt oder lächerlich sind. So möchte z.B. eine Wagnisfinanzierungsgesellschaft einer großen Finanzgruppe zwischen 12 und 18% Zinsen für Kapitalspritzen.


Die Aktienmärkte sind –IPO-Desaster hin oder her- heute DIE Quelle für Wachstumskapital. Das ist auch generell vorhanden. Nur wird es zur Zeit lieber irgendwo geparkt, als an der Börse investiert. Wenn ein Segment wie der Neue Markt tot ist, können sich auch innovative neue Unternehmen nicht etablieren – ein langfristiger volkswirtschaftlicher Schaden ungeheuren Ausmaßes. Also lautet die Anwort eindeutig: Ja, der Neue Markt wird gebraucht!


Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander. Es werden Preise festgestellt, die im Idealfall fair sind. „Fair“ heißt, der Verkäufer verdient angemessen, aber nicht übermäßig, der Käufer erwirbt mit dem gekauften Gut einen zusätzlichen Nutzen. Es entsteht eine Win-Win-Situation. Beide sind zufrieden und kommen wieder. Der Neue Markt war in diesem Sinne zu seinen Hoch-Zeiten noch kein solcher idealer Markt.

Ein funktionierender Markt muss Mechanismen entwickeln, die Preise schnell, effizient und zuverlässig bilden. Es muss Klarheit über die Interessenlage von Käufer und Verkäufer herrschen. Käufer und Verkäufer müssen informiert sein. Die Informationen müssen klar, eindeutig und zuverlässig sein. Die Marktteilnehmer müssen mündig und kundig sein. Mit einem Wort: Das wichtigste ist die Transparenz.


Nun ist es allgemein menschlich, seinen persönlichen Vorteil zu suchen und das geht ab einem bestimmten Punkt nur dadurch, dass man einen anderen übervorteilt. Man nutzt gezielt bestehende Intransparenz. Manche Emissionsbank am Neuen Markt hat in der Endphase der sogenannten „Euphorie“ von Gier geleitet halbgare Unternehmen zu Mondpreisen an die Börse gebracht. Dabei ergab sich in der Praxis eine „schöne“ Synergie mit manchem, ebenfalls von Gier geplagten Vorstands. Und naive, durch reißerische Medienberichte aufgestachelte uninformierte Käufer glaubten, mit ein paar Mausclicks Millionär werden zu können.

Transparenz im beschriebenen Sinne hätte dem schnell einen Riegel vorschieben können. Da sich diese –leider- meist nicht von selbst ergibt, braucht man Regeln. Ein Blick in die USA beantwortet die Frage. Quartalsberichte müssen zwingend bestimmte Angaben enthalten. Die Fristen zu ihrer Veröffentlichung sind kurz. Die amerikanische Börsenaufsicht verlangt eine aufwendige, detaillierte und zeitnahe Berichterstattung zu allen wesentlichen Unternehmensentwicklungen. Insider müssen ihre Transaktionen vor Ausübung anmelden. Alle Berichte und Meldungen sind öffentlich zugänglich. Darüber hinaus geben die meisten amerikanischen Unternehmen –noch freiwillig- zur Mitte eines Quartals einen Zwischenstand.

Und weil solche Regeln auch nicht immer von selbst funktionieren, braucht man Sanktionen. Und irgendwer muss befugt und in der Lage sein, diese Sanktionen zu verhängen. Wenn amerikanische Unternehmen nicht zeitnah vor absehbaren Fehlentwicklungen warnen oder ihren sonstigen Pflichten nicht nachkommen, treten entweder die Börsenaufsicht oder die amerikanische Anwaltschaft oder beide auf den Plan. Dann hagelt es empfindliche bis grausame Strafen. Die geringste davon ist noch die Aussetzung der Börsennotiz.


So einfach ist das in Amerika. Warum nicht bei uns?

Weil Deutschland ....
Was braucht der Neue Markt? sir charles
sir charles:

DER NEUE MARKT BRAUCHT PLUS 100% o.T.

 
11.07.01 11:53
#2
Was braucht der Neue Markt? kanal
kanal:

in Deutschland gibbs nur a****wassertaucher...

 
11.07.01 12:01
#3
hier traut sich doch keiner, zu dem zu stehen, woran er glaubt. alle drehen sich nach dem wind, um bloß nicht anzuecken.  
Was braucht der Neue Markt? sir charles
sir charles:

@kanal

 
11.07.01 12:04
#4
glaub nicht das das nur in Deutschland so ist, die Menschen sind Herdentiere
Was braucht der Neue Markt? MaMoe
MaMoe:

Der NM braucht: ZEIT und gute Wirtschaftsdaten. o.T.

 
11.07.01 12:05
#5
Was braucht der Neue Markt? 007Bond
007Bond:

Was braucht der Neue Markt ...

 
11.07.01 12:30
#6
Er braucht Menschen, die wieder die Bereitschaft aufbringen Verantwortung zu übernehmen. Vor allen braucht er Menschen, die nicht nur Worthülsen von sich geben. Er braucht Menschen, die ihre innovativen Ideen zielorientiert zum Wohle des Unternehmens und nicht zum Wohle der eigenen Tasche umsetzen.

Seien wir doch mal ehrlich: wo sind heute die Kaptäne von damals, die in die Hände gespuckt haben und ihr eigenes Unternehmen zielstrebig in den Gewinn gesteuert haben?! Ich habe immer mehr den Eindruck, dass heute viele Unternehmen ohne Kapitän irgendwohin steuern - und was dort gemacht wird, scheint auch keinen mehr sonderlich zu interessieren - leider!!

Ich sehe immer mehr eine "Beamtenmentalität" bei den Unternehmen aufkommen. Keiner übernimmt mehr die Verantwortung bzw. die Konsequenz für sein eigenes Handeln -  es wird gefuscht, in die eigene Tasche gewirtschaftet - unnötig und meist konzeptlos werden Kosten verursacht -  und  niemand wird zur Verantwortung gezogen. Auf der Strecke bleiben die Mitarbeiter und die Aktionäre, die sich blenden ließen.

Aber ein Hoffnungsschimmer bleibt: Das derzeit praktizierte System funktioniert so nicht - genauso wenig wie die Planwirtschaft in der ehemaligen DDR. Die Natur zeigt es immer wieder - es überlebt nur der Starke und Gesunde. Und in unseren freien Marktwirtschaft (eine soziale existiert nur noch auf dem Papier - die gibt es schon lange nicht mehr) wird nur das gesund geführte Unternehmen stark genug sein, um zu überleben.
Was braucht der Neue Markt? **Wizzard**
**Wizzard**:

Die Firmen

 
11.07.01 12:31
#7
müssen sich das Vertrauen der Anleger zurückholen!

MfG WIZZARD
Was braucht der Neue Markt? furby
furby:

Der NM braucht: deutlich restriktivere Regularien

 
11.07.01 12:33
#8
und eine Deutsche Börse AG, die nicht die Regularien in Abstimmung mit den Unternehmen und anderen Marktteilnehmern des NM aufstellt, weil das das gleich wäre, als ob man eine Gruppe mit 100 Mann und 50 davon Betrügern fragt, wie ein Betrug definiert werden soll und welche Sanktionen ihnen genehm sind, falls man sie beim Betrug erwischt.

Auf den Gedanken, daß dem Segment insgesamt nur geholfen werden kann, wenn man Regularien einführt, die den Unternehmen unangenehm sind und den Aktionären genehm, scheint man bei der Deutschen Börse nicht zu kommen. Mit halben Lösungen und einem Schmusekurs wird die Deutsche Börse auch in Zukunft keine Investoren für den NM gewinnen. Vielleicht braucht es entschlossenere und visionäre Leute bei der Deutschen Börse, die in der Lage sind eine Entwicklung zu erkennen und die richtigen Maßnahmen einzuleiten. Wie soll jedoch Schönrednerei und Vernebelung bei den NM Unternehmen aufhören, solange sich die Deutsche Börse nicht selbst von diesen Mitteln distanziert.

Gruß furby
Was braucht der Neue Markt? Zwergnase
Zwergnase:

furby, schon mal dran gedacht, dass die

 
11.07.01 12:43
#9
Herrschaften der Dt. Boerse selbst im Sumpf mit drinstecken koennten? Ich halte ehrlich gesagt nichts mehr fuer unmoeglich. Nachdenkliche Gr. v. ZN
Was braucht der Neue Markt? furby
furby:

Ja zwergnase

 
11.07.01 13:35
#10
das versuchte ich mit meinem letzten Satz oben anklingen zu lassen. Wie sehr es da einen Sumpf gibt, kann ich als Außenstehender nicht beurteilen. Es scheint mir nur, daß man alles bei der Deutschen Börse sehr kurzfristig und eher wenig visionär sieht. Man macht wohl folgende Rechnung: möglichst viele gelistete Unternehmen bedeuten einen möglichst großen möglichen Handelsumsatz und damit einen großen Umsatzerfolg für die Deutsche Börse AG, wobei möglichst unternehmensfreundliche Spielregeln zu möglichst vielen gelisteten Werten führen sollen. Der Aktionär scheint bei dieser Rechnung die Rolle des ebenso kurzfristig denkenden zu übernehmen, soweit an ihn überhaupt gedacht wird.

Gruß furby
Was braucht der Neue Markt? erzengel
erzengel:

Emmm, wer braucht den "Neuen Markt"? :-) o.T.

 
11.07.01 13:49
#11
Was braucht der Neue Markt? zit1

Interessante Ansichten eurerseits

 
#12
ich glaube der neue markt braucht eine radikale bereinigung von allen unternehmen die nicht dort hingehören, sowie ultraharte strafen für jede art von betrug.
ein erster schtritt wäre: nemax 10, nemax all share mit ca. 50 unternehmen,  alles andere in ein otc-segment, oder in die mülltonne.
liquide mittel von betrügerischen unternehmen, oder unternehmen mit nicht tragbaren geschäftsmodellen sollten zur entschädigung von anlegern verwendet werden.
der neue markt wurde nie als venture-capital beteiligung vermarktet, sondern stets als börsensegment, d.h. sowohl die deutsche börse, als auch die banken haben in groben maß ihre aufsichtspflichten vernachlässigt, stecken voll mit drin in der betrügerischen maschinere und verdienen ebenfalls harte strafen.
das ist leider alles unrealistisch - deutschland ist und bleibt in sachen börse eine echte bananenrepublik.
die rechnung zahlt wie immer das doofe volk.
gruß,
zit



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