Hallo lieber SJCF,
auf Ihr Posting 167495 v. 9.11.2011 erhielten Sie meine Richtigstellung 167529,
ebenfalls v. 9.11.2011 - welche auch das identische von Ihnen heute angesprochene
Thema betraf. Durch dieses, aus Ihrer Sicht offensichtliche Reizthema, welches in Ihrem
oben bezeichneten Beitrag von Ihnen heute erneut aufgewärmt wird, trotzdem dies
alte Thema so langsam nicht nur mich, sondern sicher auch andere und vor allem die fundamentalen O.T.-Gegner hier ganz sicher auch so langsam nervt, werden Ihre
Thesen durch Ihr wiederholen deshalb auch nicht richtiger. Das wissen Sie doch !
Andererseits frage sicher nicht nur ich mich, sondern auch andere, ob Sie vielleicht
meine Gegenreaktion ganz einfach einmal wieder nur so zum Spaß herausfordern
wollten.
Der erste Teil / Absatz Ihres Beitrages stimmt natürlich, daß auch hier in Deutschland
die Schere der Einkommenszuwachsunterschiede sowie nicht zu vergessen auch die der Vermögenszuwächse in den letzten Jahren, auch in den Krisenjahren seit 2008, immer
weiter auseinander gegangen ist. Für das soziale Gleichgewicht in der Gesellschaft ist
das natürlich nicht sehr förderlich. Aber zu dem von Ihnen benannten Beispiel der USA
ist zu sagen, daß es dort noch viel schlimmer ist als bei uns, desweiteren verzeichnen
wir dort auch eine deutlich höhere Arbeitslosigkeit von rund 10 % gegenüber rund 6,..%
bei uns. Auch die Staatsverschuldung, derzeit bei $ 15 Billionen (rund € 12,2 Bio.) liegend,
ist deutlich höher als die der Bundesrepublik. Bei 300 : 82 Mio. Einwohnern dürften die
USA im Verhältnis zu uns etwas nur 7,3 Bio. Staatsschulden haben.
Daß die Deutschen im Nachhinein zu großen Teilen hinter dieser Politik stehen, sehen
Sie auch daran, daß in Umfragen die meisten Bürger g e g e n Steuersenkungen
in der derzeitigen finanziell angespannten Situation sind. Baldige wirtschaftl. leichte
bis mittlere Rezession ist auch bei uns ebenso nicht auszuschließen und kommt noch hinzu.
Des weiteren ist zu bemerken, daß -und das haben Sie unterschlagen-, diese
soziale Ungerechtigkeit nicht nur bei uns, sondern bei vielen anderen europ. Staaten
ebenso existiert, was natürlich die deutsche Realität betreffend, in der Sache auch nicht
besser erscheinen läßt.
Absatz 2 Ihres Postings ist natürlich durch Ihre verdrehte Sichtweise aus der Sicht
der überwiegenden Zahl der Ökonomen ganz einfach falsch:
Zum Thema "Lohndumping": Um unsere Wirtschaft, die europaweit stärkste und
die viertstärkste Ökonomie der Welt wettbewerbsfähig zu halten, hatte die dt.
Politik in weiser Voraussicht, die richtigen Eckpunkte gesetzt. Die Gewerkschaften
und die Arbeitgeber rundeten diese Sache ab und hatten in den letzten Jahren die Lohnsteigerungen derart gestaltet, daß die dt. Wettbewerbsfähigkeit trotz unseren
hohen Löhnen, welche in Europa mit die höchsten sind, erhalten wird, wenn nicht im Nachhinein gesehen, noch gesteigert wurde gegenüber allen anderen, vor allem den südeurop. Staaten, gegenüber welchen es galt, trotz deren Lohnvorteilen weiterhin
konkurrenzfähig sein zu können.
Dies geschah auch durch ständig neue Innovationen, höchste Effektivität in der Produktion und auch durch unsere in der Welt immer noch sehr begehrte Qualität unserer Produkte, sowie die Zuverlässigkeit deutscher Lieferfirmen.
Was Sie vergessen ist, daß diese Staaten in den letzten 10 Jahren oftmals
weit über die normalen Verhältnisse hinaus, die sozialen Vergünstigungen und
Lohnerhöhungen gestaltet haben, obwohl die wirtschftliche und staatliche
Leistungs- und Kostenrechnung bzw. Situation -wie man jetzt im Nachhinein
sehen konnte-, das alles einfach nicht hergaben. Ein Journalist schrieb einmal,
daß in den letzten 10 Jahren der gesamte Lohnzuwachs in Frankreich durchschn.
um etwa 25 % lag, bei uns hingegen sogar leicht im Minus. Da muß doch die Frage
erlaubt sein, ob es besser ist einen geringen Lohnzuwachs bzw. gar keinen zu haben
und durch die jährl. Inflation dann noch sogar Einbußen in der Kaufkraft hinnehmen zu
müssen, oder im Anschluß dann arbeitslos, Kurzarbeiter oder gar Hartz IV zu sein ?
Das wäre nämlich dann die Alternative aus heutiger Sicht gewesen ! Wie so eine derart verfehlte Politik sich letztendlich dann auswirken kann, erleben wir ja gerade bei den besagten Ländern.
Weitere Frage an Sie:
Wer hat diese Staaten, welche Deutschland nach Ihrer Ansicht "mit in den Abgrund
gezogen hat", denn gezwungen, weit über ihre zulässigen Verhältnisse die
Löhne und die Staatsausgaben zu überstrapazieren ?
Und bezüglich mißachteter Vorbildlichkeit diesbezgl. seitens Deutschlands:
Hätten wir genauso nachlässig wie die von Ihnen besagten Nationen "um uns herum"
gehandelt, wären alle Staaten Europas im Durchschnitt auch relativ schlecht was die
Staatshaushalte anbelangen, wer, wenn nicht Deutschland sollte denn dann noch
die Hauptrettungslasten (derzeit, aber nur derzeit nur in Form von Bürgschaften)
für diese hoffnungslos verschuldeten Länder tragen ? Nicht einmal wir hätten dann
noch diese Möglichkeit unser durch Lohnverzicht eingespartes, sauer verdientes Geld,
diesen Ländern zu schenken, bzw., es in ein Faß ohne Boden zu werfen, denn
allen ernstes glaubt ja wohl niemand daran, daß diese Schulden jemals wieder
zurück bezahlt werden können. Mit immer noch mehr Schulden, können diese
Staaten es einfach nicht schaffen. Die zweitgrößte Volkswirtschaft, Italien, steht
dicht am Rande eines Abgrundes und Frankreich, die drittgrößte Ökonomie Europas
ist auch schon am straucheln. Das sind Abschlußbilanzen wie wir sie nicht wollen !
Die von den Politikern immer propagierten ach so großen Vorteile, von welchen
Deutschland -gegenüber allen anderen EU-Staaten- am meisten profitiert haben soll,
gehen, -falls das tatsächlich so war-, jetzt wieder großenteils für all` die Hilfsmaß-
nahmen drauf, denn kein Mensch geht davon aus, daß die Bürgschaften des Rettungsschirmchens nicht sehr bald auch zu Haftungs- bzw. Bürgschaftseinlösungs-zahlungen führen werden.
Alles in allem zeigt das, daß Deutschland gegenüber den Pleitestaaten die eindeutig
klügere und verantwortungsvollere Wirtschafts- u. Sozialpolitik betrieben hat !
Viele Staaten bewundern uns deshalb und haben auch schon erste Maßnahmen
wie z.B. die Schuldenbremse bei sich eingeführt.
Weiteres copieren nicht ausgeschloseen !
Also erneut die `zig Mal Ihnen gegenüber erwähnte Bitte, nicht wieder nur pauschal
und populistisch dagegen zu reden, sondern mit Fakten zu retournieren, wenn es denn
schon sein muß !
Beste Grüße
Schwarzwälder