Verkauf im Mai und verlier dabei
Von Bernd Mikosch
09.10.2007
Wer sich an den Börsenrat „Sell in May“ hält, hat hohe Kosten und verpasst Chancen
Der Sommer hat an der Börse nicht den besten Ruf. „Sell in May and go away“ lautet eine oft zitierte Börsenweisheit. Der Spruch geht weiter: „But remember to come back in September.“ Im Mai verkaufen, im September wieder einsteigen – mit dieser einfachen Strategie lässt sich an der Börse gutes Geld verdienen, lautet das Versprechen. Stimmt nicht, sagen Analysten der Fondsgesellschaft Fidelity. Ihren Berechnungen zufolge lag der Dax seit 1992 im Zeitraum von Mai bis September zwar acht Mal im Minus, aber ebenso oft im Plus.
Selbst in diesem Sommer, der dank der Kreditkrise durchaus als turbulent gelten darf, hätte sich „Sell in May“ nicht gelohnt: Gemessen am Dax wäre Anlegern durch diese Auszeit sogar ein Wertzuwachs von 0,55 Prozent entgangen.
Die Fidelity-Zahlen zeigen, dass der Dax in den 16 untersuchten Jahren zwischen Mai und September mehrmals besonders stark stieg. In den Jahren 1993, 1995, 1997, 2003 und 2005 war die Wertentwicklung sogar jeweils zweistellig. Herbe Verluste gab es dagegen in den Sommermonaten 2001 und 2002, den Jahren nach dem Platzen der Technologieblase.
Der Versuch, die Rendite am Aktienmarkt durch „Market Timing“ zu steigern, lohne sich nicht, meint Fidelity. Hektisches Handeln verursache nur Kosten und erhöhe die Gefahr, Gewinne zu verpassen.
Der Rat ist nicht ganz uneigennützig, schließlich verdient das Unternehmen mit Fondsanlegern ihr Geld und nicht mit Zockern, die häufig ihr Depot umschichten. Falsch sind die Argumente trotzdem nicht: „Nicht der Zeitpunkt, sondern die Zeit ist der Schlüssel zur Rendite“, sagt Alfred Strebel, Chef von Fidelity in Deutschland. „Der sicherste Weg zum Anlageerfolg liegt deshalb darin, langfristig zu investieren und sich trotz vorübergehender Marktschwankungen nicht zu kurzfristigen Handlungen verleiten zu lassen.“
Was die Kosten angeht, können sich Anleger ruhig an eine der wenigen Börsenweisheiten halten, die immer zutreffen: „Hin und her macht Taschen leer.“
Quelle: FTD von heute
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Gruß Pichel
Von Bernd Mikosch
09.10.2007
Wer sich an den Börsenrat „Sell in May“ hält, hat hohe Kosten und verpasst Chancen
Der Sommer hat an der Börse nicht den besten Ruf. „Sell in May and go away“ lautet eine oft zitierte Börsenweisheit. Der Spruch geht weiter: „But remember to come back in September.“ Im Mai verkaufen, im September wieder einsteigen – mit dieser einfachen Strategie lässt sich an der Börse gutes Geld verdienen, lautet das Versprechen. Stimmt nicht, sagen Analysten der Fondsgesellschaft Fidelity. Ihren Berechnungen zufolge lag der Dax seit 1992 im Zeitraum von Mai bis September zwar acht Mal im Minus, aber ebenso oft im Plus.
Selbst in diesem Sommer, der dank der Kreditkrise durchaus als turbulent gelten darf, hätte sich „Sell in May“ nicht gelohnt: Gemessen am Dax wäre Anlegern durch diese Auszeit sogar ein Wertzuwachs von 0,55 Prozent entgangen.
Die Fidelity-Zahlen zeigen, dass der Dax in den 16 untersuchten Jahren zwischen Mai und September mehrmals besonders stark stieg. In den Jahren 1993, 1995, 1997, 2003 und 2005 war die Wertentwicklung sogar jeweils zweistellig. Herbe Verluste gab es dagegen in den Sommermonaten 2001 und 2002, den Jahren nach dem Platzen der Technologieblase.
Der Versuch, die Rendite am Aktienmarkt durch „Market Timing“ zu steigern, lohne sich nicht, meint Fidelity. Hektisches Handeln verursache nur Kosten und erhöhe die Gefahr, Gewinne zu verpassen.
Der Rat ist nicht ganz uneigennützig, schließlich verdient das Unternehmen mit Fondsanlegern ihr Geld und nicht mit Zockern, die häufig ihr Depot umschichten. Falsch sind die Argumente trotzdem nicht: „Nicht der Zeitpunkt, sondern die Zeit ist der Schlüssel zur Rendite“, sagt Alfred Strebel, Chef von Fidelity in Deutschland. „Der sicherste Weg zum Anlageerfolg liegt deshalb darin, langfristig zu investieren und sich trotz vorübergehender Marktschwankungen nicht zu kurzfristigen Handlungen verleiten zu lassen.“
Was die Kosten angeht, können sich Anleger ruhig an eine der wenigen Börsenweisheiten halten, die immer zutreffen: „Hin und her macht Taschen leer.“
Quelle: FTD von heute
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Gruß Pichel