SMA Solar Börsengang neuer Solarzulieferers

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SMA Solar Börsengang neuer Solarzulieferers Mic68

SMA Solar Börsengang neuer Solarzulieferers

 
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18.06.2008 08:44 SMA Solar hat Großes vor
Die IPO-Stimmung ist derzeit mehr als mies. Trotzdem will es die SMA Solar wagen: Der geplante Börsengang des Kasseler Solarzulieferers wäre der größte in Deutschland seit November 2007.

SMA Solar-Photovoltaikanlage der Deutschen Schule in San Salvador
Damals erlöste der Hamburger Hafenbetreiber HHLA brutto 123 Millionen Euro. Die SMA Solar Technology AG will beim angepeilten Börsengang aus der Kapitalerhöhung brutto mindestens 100 Millionen Euro und bis zu 150 Millionen Euro erlösen. Dabei sollen insgesamt bis zu 4,5 Millionen neue Aktien platziert werden, wie aus dem am Dienstag im Internet veröffentlichten Emissionsprospekt hervorgeht. Außerdem wollen die Alteigentümer bis zu sieben Millionen Aktien aus ihrem Bestand veräußern. Der Streubesitz würde bei einer erfolgreichen Platzierung aller Aktien bei rund 32 Prozent liegen.

SMA Solar könnte sich unter den bereits an der Börse notierten zahlreichen Solarwerten in einer noch freien Nische positionieren: Bislang ist kein weiterer Produzent von Wechselrichtern an der Börse vertreten. SMA Solar ist nach eigenen Angaben der weltweit umsatzstärkste Hersteller von Solar-Wechselrichtern. Wechselrichter wandeln den in Photovoltaik-Anlagen erzeugten Gleichstrom in Steckdosen kompatiblen Wechselstrom um.

Krasse Steigerungen bei Umsatz und Gewinn

Laut Wertpapierprospekt erzielte das Unternehmen damit im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007 einen Umsatz von rund 327 Millionen Euro und einen Jahresüberschuss von rund 36 Millionen Euro. Das Unternehmen scheint auch weiterhin auf Wachstumskurs: Im ersten Quartal 2008 sollen die Erlöse im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 115 Millionen Euro mehr als verdreifacht worden sein. Noch drastischer fällt das Wachstum beim Quartalsüberschuss aus: Nach 0,8 stehen hier nun 17 Millionen Euro zu Buche, eine Steigerung um mehr als 2000 Prozent.

Der Hersteller von Solar-Wechselrichtern strebt übrigens nicht nur einfach an die Börse, sondern direkt ins strenger regulierte Marktsegment des Prime Standards. Die Notierung im Prime Standard ist eine der Voraussetzungen für die Aufnahme in einen der Auswahlindizes der Deutschen Börse wie etwa dem TecDax.

Preisspanne abhängig von Interesse der Investoren
Der geplante Börsengang von SMA Solar im derzeitigen Marktumfeld ist dabei wohl mit Fug und Recht als mutig zu bezeichnen. Denn bislang wurden in diesem Jahr von zwei geplanten kleineren Börsengängen im Prime Standard eines komplett abgesagt und das andere verschoben.

Um die Zurückhaltung an den Kapitalmärkten weiß indes auch das SMA-Solar-Management um Vorstandschef Günther Cramer. Daher wird SMA wohl das so genannte Decoupled Bookbuilding-Verfahren anwenden. Dabei lotet das Unternehmen erst das Interesse der Investoren aus, bevor die Preisspanne endgültig festgelegt wird. Die Zeichnungsfrist für den Börsengang beginnt voraussichtlich frühestens am 23. Juni und soll spätestens am 3. Juli enden.

Lehre aus GK-Software-Fehler gezogen
Mit der Anwendung des Decoupled Bookbuilding-Verfahrens zieht SMA Solar auch die Lehre aus den Erfahrungen anderer Börsenanwärter wie etwa GK Software. Das Softwareunternehmen war mit seiner ursprünglichen Preisspanne von 29 bis 35 Euro bei den Investoren offenbar nicht gut angekommen: Wegen anscheinend mangelnden Interesses der Anleger wurde der Emissionsprospekt überarbeitet, der Titel kann bis heute in einer Bandbreite von nunmehr nur noch 21 bis 23 Euro gezeichnet werden.

Angesichts der schlechten IPO-Stimmung haben mittlerweile auch die Investmentbanken ihre Schätzungen angepasst: So rechnen die Experten von Ernst & Young nur noch mit etwa 20 Börsenneulingen in diesem Jahr; ursprünglich waren sie von 50 Neuemissionen quer über alle Börsensegmente ausgegangen.

ag  


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