Die Wall Street zeigte sich am Dienstag mit Verlusten und macht damit wenig Hoffnung auf signifikante Kursgewinne an den europäischen Börsen. Zwar notierten die Tokioter Aktien fester, allerdings sind die dort gehegten Hoffnungen auf eine Wirtschaftsreform kaum auf den Dax übertragbar. Der Deutsche Aktienindex steht derweil weiterhin an der wichtigen Marke von 4.870 Punkten. Sollte diese nachhaltig fallen, so dürften die Bären die Oberhand gewinnen. Allerdings wissen die Bullen, dass sie einen solchen Rutsch verhindern müssen, zumindest auf Schlusskursbasis. Daher dürfte der Kampf noch ein wenig anhalten.
Nach Einschätzung von Analysten hat der Rentenmarkt bislang keinen Aufwärtsimpuls einleiten können. Die aktuelle Lage habe sich deutlich zu Gunsten der Bären gewandelt. Es bestehe für den Bund-Future die Gefahr einer Abwärtstendenz in Richtung der Marke bei 107,17 Prozent. Ein technischer Analyst rechnet damit, dass die Unterstützungszone von Dezember/Januar gebrochen wird und der Bund-Future bis auf 106,30 Prozent fällt. Am Dienstag gab der Bund-Future 0,2 Prozent auf 107,48 Prozent nach.
Knapp behauptet zeigt sich der Euro am Mittwochmorgen im asiatischen Handel. Gegen 7.20 Uhr notiert die europäische Gemeinschaftswährung mit 0,8755 Dollar nach 0,8762 Dollar am Dienstagabend in New York. Gegenüber dem Yen geht der US-Dollar mit 133,25 Yen um nach 132,55 Yen im späten New Yorker Geschäft am Dienstag. „Das Tauziehen um den 'Blauen Brief' hat keine Auswirkungen mehr. Jeder weiß, dass das nur politisches Geplänkel in Europa ist", sagte ein Frankfurter Devisenhändler. Kurzfristig wichtiger seien für den Markt vielmehr die anhaltenden Sorgen um die US-Bilanzpraktiken, die den Dollar zu Gunsten anderer Währungen belasteten.
Tokioter Aktien schließen fester
Fester hat der Aktienmarkt in Tokio am Mittwoch den Handel beendet. Der Nikkei-225-Index verbesserte sich um 0,9 Prozent auf 9.968,35 Yen. Der Topix stieg ebenfalls um 0,9 Prozent auf 983,18 Zähler. Die Kursgewinnen waren von der Hoffnung getragen, dass es von Seiten der USA Druck auf die japanische Regierung zur Reform des Finanz- und Wirtschaftssystems geben werde. Im weiteren Verlauf gab der Markt wieder etwas ab, nachdem Gerüchte über eine Herabstufung Japans durch die Ratingagentur Moody's bekannt wurden.
Feiertagshinweis Hongkong und Singapur
Auf Grund des Chinesischen Neujahrsfestes in Hongkong und Singapur bleiben am Mittwoch Börsen, Banken und Behörden dort geschlossen.
US-Nachbörse mit Gewinnen
Technologieaktien legten nachbörslich zu, nachdem Applied Materials über steigende Auftragseingänge berichtete. Nachdem die Aktie zunächst nachbörslich noch gefallen war, drehte sie ins Plus und stieg im Instinet-Handel auf 45,12 Dollar. Den regulären Handel hatten die Titel mit 44,71 Dollar beendet. Der nachbörsliche Nasdaq-100-Indikator legte 0,2 Prozent zu. ESpeed, die elektronische Handelstochter von Cantor Fitzgerald, erhöhten sich auf 10,30 Dollar von 9,20 Dollar. ESpeed meldete den ersten Gewinn in der Unternehmensgeschichte. Network Appliance rücken auf 17,69 Dollar von 16,45 Dollar vor, nachdem das Unternehmen mit den Geschäftsergebnissen die Prognosen übertroffen hat.
Nortel belastet US-Aktienmärkte
Der Rücktritt von Nortel-Finanzchef Terry Hungle und die Ankündigung einer nur langsamen Erholung des Netzwerkausrüsters Nortel haben am Dienstag die Wall Street belastet. Darüber hinaus hätten Warnungen vor weiteren Anschlägen in den USA und anhaltende Nervosität wegen der Bilanzierungspraktiken für Kursverluste gesorgt, sagten Händler. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 0,21 Prozent auf 9.863,74 Punkte. Die Nasdaq gab 0,67 Prozent auf 1.834,22 Zähler nach.
Händler sprachen einen ständigen Auf und Ab der Kurse im Tagesverlauf, wobei sich einige Werte letztlich im Plus hätten behaupten können. Dennoch habe Nervosität wegen der anhaltende Unsicherheit über die Bilanzierungspraktiken von Unternehmen und allgemein lustloser Handel die vereinzelten Kursgewinne begrenzt. Richard Babson von Babson-United Investment Advisers Inc meinte: „Wir haben erlebt, dass der Pessimismus wegen der Enronitis möglicherweise überzogen war, aber es gibt definitiv andere Dinge, die aufgeklärt werden sollten". Gesteigert wurde die Nervosität der Marktteilnehmer nach Angaben von Händlern zudem durch die neuen Warnungen des FBI vor möglichen Anschlägen.
Die Aktien des kanadischen Netzwerkausrüsters Nortel Networks brachen um 6,14 Prozent auf 6,42 Dollar ein, nachdem das Unternehmen angesichts der weiter bestehenden Nachfrageschwäche das bisherige Umsatzziel für das laufende Quartal als anspruchsvoll bezeichnet hatte. Zudem war Finanzchef Terry Hungle am Montag wegen Unregelmäßigkeiten beim Kauf und Verkauf von Unternehmensaktien von seinem Amt zurückgetreten. Zu den Verlierern im schwachen Technologiesektor zählten auch Lucent Technologies, die 4,16 Prozent auf 5,99 Dollar abgaben, Ciena, die 3,72 Prozent auf 10,08 Dollar verloren und Cisco Systems, die 2,43 Prozent auf 17,26 Dollar zurückgenommen wurden.
US-Anleihen schließen wegen Erholung der Aktienkurse schwächer
Schwächer haben die US-Treasurys am Dienstag im späten New Yorker Handel notiert. Zehnjährige Papiere mit einem Zinskupon von 4,875 Prozent gaben um 15/32 auf 99-9/32 nach, die Rendite stieg von 4,91 auf 4,963 Prozent. Der Longbond mit einem Zinsschein von 5,375 Prozent fiel um 23/32 auf 98-28/32 und rentierte mit 5,45 Prozent, nach 5,40 Prozent. Händler machten vor allem die Erholung der US-Aktienkurse im Sitzungsverlauf für die Kursentwicklung bei den Anleihen verantwortlich.
Vorsichtige Teilnehmer hätten im frühen Geschäft vor allem Titel mit kürzerer Laufzeit gekauft, nachdem das FBI vor neuen terroristischen Anschlägen gewarnt hatte, hieß es im Markt. Der Treasurys-Markt warte nun auf die US-Einzelhandelsumsätze am Mittwoch. Druck auf die US-Anleihen könnte Analysten zufolge möglicherweise eine am Mittwoch auf den Markt kommende Unternehmensanleihe von General Electric Capital Corp bewirken. Das Unternehmen hatte das zunächst geplante Volumen von 1,5 Milliarden Dollar noch einmal auf insgesamt drei Milliarden Dollar aufgestockt.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters
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Medienschau
UnternehmensnachrichtenApplied Materials mit Verlust
Applied Materials ist im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres in die Verlustzone gerutscht. Bei Neuaufträgen verzeichnete das Unternehmen allerdings im Vergleich zum Vorquartal einen Anstieg und erwartet auch im zweiten Quartal eine ähnliche Entwicklung. Applied weist einen Verlust von 45 Millionen Dollar oder sechs Cent je Aktie aus. Analysten hatten das Ergebnis zwischen einem Verlust von drei Cent je Aktie und einem Gewinn von zwei Cent je Aktie erwartet. Die Neuaufträge stiegen den Angaben zufolge im ersten Quartal auf 1,12 Milliarden Dollar von 1,10 Milliarden Dollar im Vorquartal. Der Umsatz habe sich auf 1,0 (2,36) Milliarden Dollar belaufen.
News Corp verringert Prognose für 2001/02
News Corp hat wegen der schlechteren Bedingungen im Werbesektor die Prognosen für das laufende Geschäftjahr 2001/02 (30. Juni) verringert. Der australische Medienkonzern teilte am Dienstag mit, es werde beim operativen Gewinn nun mit einem Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich gerechnet. Bislang hatte News Corp hohe einstellige bis niedrige zweistellige Wachstumsraten angekündigt. (vwd)
Northrop bekräftigt Gewinn- und Umsatzziele
Der US-Rüstungskonzern Northrop Grumman hat die Gewinn- und Umsatzziele für die Jahre 2002 und 2003 bekräftigt. Das Unternehmen sagte außerdem für 2004 einen Anstieg des Umsatzes auf 22 Milliarden Dollar voraus. Northrop teilte am Dienstag in Los Angeles mit, der Gewinn je Aktie werde 2002 wie bereits zuvor prognostiziert zwischen 6,60 und 7,10 Dollar erwartet. Im Jahre 2003 solle der Gewinn um zehn bis 20 Prozent steigen. Der Umsatz werde für 2002 unverändert mit 17,5 bis 18 Milliarden Dollar prognostiziert. Der Umsatz solle dann 2003 auf 20 Milliarden Dollar und 2004 auf 22 Milliarden Dollar steigen. (Reuters)
Aventis steigert Gewinn und Umsatz
Aventis hat im vergangenen Jahr Gewinn und Umsatz im Rahmen der Analystenerwartungen gesteigert. Der Reingewinn habe 2001 auf 1,633 (Vorjahr 1,171) Milliarden Euro zugelegt, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Der Gewinn je Aktie (EPS) habe sich um 38,2 Prozent auf 2,07 Euro verbessert. Analysten hatten im Schnitt (Median) mit einem Reingewinn von 1,631 Milliarden Euro und einem Gewinn je Aktie von 2,07 Euro gerechnet. Der Umsatz stieg nach Konzernangaben auf 17,674 (16,091) Milliarden Euro, verglichen mit einer Analystenschätzung von 17,6 Milliarden Euro. Ausblickend hieß es, Aventis strebe bis Ende 2004 einen durchschnittlichen jährlichen Gewinnzuwachs je Aktie von 25 bis 30 Prozent und ein jährliches Umsatzplus von elf bis zwölf Prozent an. (Reuters)
Widersprüchliches vor dem Treffen der Kirch-Gläubiger
Vor dem am Dienstag bekannt gewordenen Treffen der Kirch-Gläubiger häufen sich widersprüchliche Meldungen. Unklarheit besteht neben Berichten über angebliche Angebote verschiedener Kreditinstitute zunächst über den Zeitpunkt des Treffens. Entweder für diesen Mittwoch oder für Donnerstag - oder für beide Tage - soll die Deutsche Bank, einer der größten Kreditgeber der hoch verschuldeten KirchGruppe, ein Investorentreffen initiiert haben, obwohl sie ansonsten bisher jegliche Unterstützung für Kirch von sich gewiesen hatte.
Dem gegenüber soll jetzt auch die Dresdner Bank, und damit die Hausbank des Springer-Verlags, bereit sein, Kirch ein Angebot für sein 40-prozentiges Aktienpaket an Springer zu unterbreiten. Die seit Tagen in den Medien zitierte Offerte der HypoVereinsbank von über 1,1 Milliarden Euro führe offenbar zu einem Bieterwettbewerb, schreibt die “Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom Mittwoch unter Berufung auf Finanzkreise. Dort werde nach wie vor auch nicht ausgeschlossen, dass die Deutsche Bank ein Angebot für das Springer-Paket abgeben könnte. (vwd)
Höheres Banken-Engagement bei Kirch als bekannt
Die Banken sind offensichtlich finanziell stärker bei der KirchGruppe engagiert als bislang bekannt. Nach Informationen des “Handelsblattes“ (Mittwochausgabe) zählt die Commerzbank mit rund 300 Millionen Euro zu den großen Gläubigern. Bislang war in Kreisen des Instituts immer betont worden, die Commerzbank sei nicht signifikant finanziell engagiert. Bei der DZ Bank habe die Mediengruppe Verbindlichkeiten von etwa 400 Millionen Euro. Die beiden Investment-Banken Lehman Brothers Holdings Inc, New York, und JP Morgan Chase seien mit rund 250 Millionen und 750 Millionen Euro weitaus stärker engagiert als bisher bekannt. (vwd)
Kirch hält an Börsengang im Juni fest
Ungeachtet der gegenwärtigen Krise hält der Münchner Medienkonzern Kirch an dem für Juni geplanten Börsengang von KirchMedia. “Der Börsengang wird wie geplant im Juni erfolgen“, kündigte Kirch-Sprecher Hartmut Schultz in der “Berliner Zeitung“ (Mittwochausgabe) an. Zwar habe der Konzern die Äußerung von Deutsche Bank-Chef Rolf Breuer, die deutschen Banken würden keine Kredite mehr gewähren, “mit Erstaunen“ aufgenommen. Auf den Börsengang habe das jedoch keine Auswirkungen, weil Breuer nicht als Sprecher des Verbandes und damit für alle Banken, sondern allein für die Deutsche Bank gesprochen habe. (vwd)
Lufthansa dementiert Bericht über Personaleinsparungen
Die Deutsche Lufthansa hat einen Medienbericht zurückgewiesen, wonach sie angeblich ab Juli auf den Langstrecken einen Flugbegleiter streichen will. Auf Anfrage von Reuters dementierte die Fluggesellschaft den Bericht am Dienstagabend und verwies auf eine Pressemitteilung. (Reuters)
Chrysler ruft 585.000 Jeeps und Pickups zurück
Die US-Tochter des Autokonzerns DaimlerChrysler wird nach Angaben der Aufsichtsbehörde etwa 585.000 Jeeps und Pickups in die Werkstätte zurück rufen. Die US National Highway Traffic Safety Administration teilte am Dienstag in Detroit mit, Chrysler werde 316.148 zwischen Juni 1989 und Dezember 1995 gebaute Jeep Wrangler Sportwagen in die Werkstätte zurückrufen, um die Handbremse zu reparieren, die sich ohne Warnung lösen könne. Chrysler werde außerdem 268.740 Dodge Ram-Pickups zurückrufen, um einen Draht in der Lichtmaschine zu befestigen, der sich lösen könne. Dadurch entstehe Feuergefahr. (Reuters)
TIM steigerte 2001 Umsatz und Gewinn
Der italienische Mobilfunkbetreiber Telecom Italia Mobile (TIM) hat im Geschäftsjahr 2001 nach vorläufiger Rechnung Umsatz und Gewinn gesteigert. Das Unternehmen teilte am Dienstag mit, das Gewinnwachstum habe sich im Vorjahresvergleich aber von mehr als elf Prozent in den ersten neun Monaten auf sieben Prozent im Gesamtjahr verlangsamt. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (Ebitda) stieg um sieben Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Der Umsatz sei um neun Prozent auf 10,2 Milliarden Euro ausgeweitet worden. Dass Ergebnis stimmt weitgehend mit Prognosen von Reuters befragter Analysten überein, die ein Ebitda von 4,8 Milliarden und einen Umsatz von 10,4 Milliarden Euro vorausgesagt hatten. (Reuters)
Elmos Semiconductor übertrifft Erwartungen
Elmos Semiconductor hat 2001 einen deutlich kleineren Gewinnrückgang verzeichnet als zuvor erwartet. Elmos teilte am Dienstag nach Börsenschluss in einer Pflichtveröffentlichung mit, das Ergebnis vor Steuern sei 2001 nach vorläufigen Berechnungen auf 11,6 (Vorjahr 16,5) Millionen Euro gesunken. Das Unternehmen habe damit ein deutlich über den Erwartungen liegendes Ergebnis erreicht. Der Umsatz lag 2001 mit 107,0 Millionen Euro um ein Prozent höher als im Vorjahr, da erwartete Beiträge aus einem Mobil-Telekom-Geschäft ausblieben und mehrere automobile Serienprodukte in der zweiten Jahreshälfte ausliefen. (Ad hoc)
WirtschaftsnachrichtenAusschuss der Deutsche Börse berät über Index-Zusammensetzung
Wenn am Mittwoch der Index-Ausschuss der Deutsche Börse tagt, rechnen Händler angesichts der neuesten Rangliste nicht mit Veränderungen beim Dax. Im MDax sehen Händler dagegen durchaus Veränderungen. Phoenix, Baader und Deutz werden hier als mögliche Abstiegskandidaten gehandelt. In den Index könnten dafür Indus Holding, DIS oder Möbel Walther einsteigen. (vwd)
Gruß
Happy End