Short-Eindeckung kann Wochen dauern
Wie groß der mögliche Eindeckungsbedarf bei K+S werden könnte – und damit auch das Potenzial für eine Kursrally – verdeutlicht ein Blick auf die Zahl der Aktien, die leerverkauft sind. Von den rund 191 Millionen K+S-Aktien sind 172 Millionen dem Streubesitz zuzurechnen, stehen also im Handel prinzipiell zur Verfügung. Sollte der Konzern aus Kassel nicht überraschend mit einer Kapitalerhöhung kommen, könnten sich die Hedgefonds nur hier bedienen. 13 Prozent leerverkaufter Aktien übersetzen sich demnach in mehr als 25 Millionen Stückaktien.
Da von der K+S-Aktie börsentäglich nur durchschnittlich 2,5 Millionen Stücke im Xetra-Handel umgesetzt werden, müssten die Spekulanten rechnerisch 10 Tage lang als Käufer auftreten, um ihren Lieferverpflichtungen nachkommen zu können. Da sie dabei in natürlicher Konkurrenz zu regulären Käufern der Aktie stehen, dürften es mehr als zwei Wochen dauern, ehe die leerverkauften Positionen wieder glatt gestellt sind: Schneller wird es nur zu extrem höheren Preisen möglich sein.
Sollte K+S mit den Quartalszahlen am Donnerstag nächster Woche auch nur ansatzweise positiv überraschen, stehen die Chancen gut, dass es zu einer massiven Kursrally kommt. Enttäuscht das Unternehmen dagegen, könnte der Tag ein Fest für die Hedgefonds werden. Der kanadische Konkurrent Potash hat vor zwei Wochen schlechte Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt.