Haben wirklich schon alle Dreck am Stecken

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Haben wirklich schon alle Dreck am Stecken steiermark

Haben wirklich schon alle Dreck am Stecken

 
#1
Die Skandalwelle um gefälschte Unternehmensdaten von börsennotierten US-Konzernen reißt nicht ab. Mit Rite Aid kommt der jüngste Fall aus der Pharmabranche. Drei ehemalige Spitzenmanager und ein noch amtierenter leitender Angestellter der Pharma-Handelskette haben laut Börsenaufsicht SEC für einen erschreckenden Fall von Bilanzfälschung gesorgt. Von März 1997 bis Oktober 1999 wurden Ertragszahlen geschönt und Verluste versteckt, wodurch sich die Manager über höhere Prämien und steigende Kurse ihrer Aktien-Opitionen auf kriminelle Weise bereichert hätten. Darüber hinaus soll Martin Grass, Ex-Chef des Konzerns und Sohn des Unternehmergründers Alex Grass, Geld von Rite Aid an seine eigenen Immobiliengesellschaft verschoben haben. Dabei geht es um  2,6 Mio. Dollar. Grass soll nur einen Teil des Geldes wieder an Rite Aid zurück überwiesen haben, nachdem Medien von der Transaktion berichtet hatten. Grass bestreitet alle Vorwürfe.
Die in Pannsylvania ansässige Handelskette mit 3500 Standorten ist in ihrer Sparte die Nummer 3 der USA und hinsichtlich fragwürdiger Zahlenwerke kein unbeschriebenes Blatt. So wurden im Vorjahr 200 Mio. Dollar an Aktionäre ausgezahlt, die gegen umstrittene Bilanzierungspraktiken prozessiert hatten. Allein im Vorjahr verloren die Aktien 71 % an Wert. Die Wirtschaftsprüfer KPMG hatte bereits im Nov. 1999 sein Mandat zurückgelegt, und dies damit begründet, den Angaben der Vorstände nicht zu trauen. Vor den Rite-Aid-Aktien hatte auch der damalige Merrill-Lynch-Analyst Gary Vineberg gewarnt. Das war umso überraschender, als die Investmentbank die Aktie selbst an die Börse gebracht hatte.

Allerdings sorgt Merrill Lynch selbst auch wieder für negative Schlagzeilen. So wurde Ende vergangener Woche der Aktienhändler Peter Bacanovic gefeuert. Er steht im Verdacht, in Insidergeschäfte verwickelt zu sein. Erst vor wenigen Wochen war die Investmentbank heftiger Kritik ausgesetzt, nachdem hauseigene Analysten besonders nachdrücklich zum Kauf von Aktien geraten hatten, die von Merrill Lynch selbst an die Börse gebracht worden waren.

Man hat schön langsam wirklich das Gefühl, an der Börse mit schöner Regelmäßigkeit beschissen zu werden. Kein Wunder dass das Vertrauen der Anleger wieder in Richtung Sparbuch tendiert und von Aktien allmählich jeder die Nase voll hat. Ich glaube dass gerade solche Nachrichten wie diese dazu beitragen werden, dass in den nächsten Jahren so bald kein neues Vertrauen in den Aktienmarkt gefunden wird, und wir uns alle auf niedrige Kurse einstellen können. Wehe wer Aktien zu schon vermeintlich günstigen Kursen gekauft hat, kein Stopplimit eingegeben hat und jetzt für die nächsten Jahren auf Verlusten von 50 % und mehr herumsitzt. Leider habe auch ich mein Lehrgeld bezahlen müssen, und werde halt meine restlichen Aktien im Depot belassen mit der Hoffnung dass irgendwann vielleicht im Herbst diesen Jahres einmal ein Boden gefunden wird, und es langsam wieder leicht bergauf geht, sodaß ich in einigen Jahren noch mit einem "blauen Auge" davon komme. Den Neukauf von Aktien werde ich mir Trotz vermeintlicher günstiger Einstiegskurse sehr herzlich ersparen.

Ein frustrierter
Steiermark


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