Die internationalen Anleger hoffen auf ein baldiges Ende der Aktienbaisse. Diese Hoffnung könnte enttäuscht werden. Eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation zeigt, dass einiges gegen eine schnelle Erholung spricht.
Obwohl das Konjunkturtal inzwischen hinter uns liegt, will auf den internationalen Aktienmärkten keine rechte Freude aufkommen. Nach einer schnellen Erholung im vierten Quartal letzten Jahres haben die wichtigen Aktienindizes unter hohen Schwankungen wieder nachgegeben.
Die Gründe dafür dürften in der andauernden Katerstimmung nach dem Aktienboom der neunziger Jahre und an der Unsicherheit über die weiteren Wirtschaftsaussichten liegen. Beide Faktoren werden wohl noch eine Weile fortbestehen, so dass sich die Aktienanleger für die absehbare Zukunft auch weiterhin auf magere Erträge bei hoher Volatilität einstellen müssen.
Die Spitze der Aktienpreise liegt nun schon zwei Jahre hinter uns und viele Anleger fragen sich, ob denn der Bärenmarkt demnächst nicht an die Altersgrenze stoßen und einem neuen Aufschwung Platz machen könnte. Ein Blick in die Geschichte des US-Aktienmarkts zeigt jedoch, dass dies keineswegs der Fall zu sein braucht.
Drei große Baisse-Phasen
Seit Beginn des letzten Jahrhunderts gab es drei ausgeprägte Phasen real sinkender Aktienpreise (gemessen am inflationsbereinigten Standard and Poor's Composite Index).
Die erste Phase dauerte von September 1906 bis Dezember 1921 und brachte einen Fall des S&P-Index um 68 Prozent.
Die zweite Phase begann im September 1929 und endete im Juni 1949. Dazwischen fielen die Aktienpreise mit großen Schwankungen erstaunlicherweise ebenfalls um 68 Prozent.
Die dritte Phase dauerte schließlich von Dezember 1968 bis Juli 1982 und brachte einen inflationsbereinigten Rückgang des S&P-Index um insgesamt 63 Prozent.
Ausgeprägte Baissen im US-Aktienmarkt dauerten also im Schnitt 16 Jahre und ließen die Preise inflationsbereinigt um 66 Prozent fallen. Dagegen nimmt sich der bisher rund zwei Jahre dauernde Rückgang der Aktienpreise um insgesamt rund 28 Prozent eher bescheiden aus.
Hohes KGV als Vorbote großer Bärenmärkte
Aber vielleicht handelt es sich ja gegenwärtig nicht um einen der großen historischen Bärenmärkte. Vielleicht haben wir es ja eher mit einer jener kürzeren Korrekturphasen zu tun, die in den langen Bullenmärkten immer wieder auftraten.
In seinem Bestseller "Irrational Exuberance" hat Robert J. Shiller ein hohes Verhältnis der Aktienkurse zu den Unternehmensgewinnen als Vorbote großer Bärenmärkte ausgemacht. So ging dem Bärenmarkt von 1906 bis 1921 ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV, wobei die Gewinne im Durchschnitt der vorangegangenen zehn Jahre ausgedrückt werden) von 20 im Januar 1906 voraus. Im September 1929 betrug das KGV knapp 33, im Dezember 1968 gut 22.
So long,
Calexa
www.carstenlexa.de
www.direcdesign.de
Obwohl das Konjunkturtal inzwischen hinter uns liegt, will auf den internationalen Aktienmärkten keine rechte Freude aufkommen. Nach einer schnellen Erholung im vierten Quartal letzten Jahres haben die wichtigen Aktienindizes unter hohen Schwankungen wieder nachgegeben.
Die Gründe dafür dürften in der andauernden Katerstimmung nach dem Aktienboom der neunziger Jahre und an der Unsicherheit über die weiteren Wirtschaftsaussichten liegen. Beide Faktoren werden wohl noch eine Weile fortbestehen, so dass sich die Aktienanleger für die absehbare Zukunft auch weiterhin auf magere Erträge bei hoher Volatilität einstellen müssen.
Die Spitze der Aktienpreise liegt nun schon zwei Jahre hinter uns und viele Anleger fragen sich, ob denn der Bärenmarkt demnächst nicht an die Altersgrenze stoßen und einem neuen Aufschwung Platz machen könnte. Ein Blick in die Geschichte des US-Aktienmarkts zeigt jedoch, dass dies keineswegs der Fall zu sein braucht.
Drei große Baisse-Phasen
Seit Beginn des letzten Jahrhunderts gab es drei ausgeprägte Phasen real sinkender Aktienpreise (gemessen am inflationsbereinigten Standard and Poor's Composite Index).
Die erste Phase dauerte von September 1906 bis Dezember 1921 und brachte einen Fall des S&P-Index um 68 Prozent.
Die zweite Phase begann im September 1929 und endete im Juni 1949. Dazwischen fielen die Aktienpreise mit großen Schwankungen erstaunlicherweise ebenfalls um 68 Prozent.
Die dritte Phase dauerte schließlich von Dezember 1968 bis Juli 1982 und brachte einen inflationsbereinigten Rückgang des S&P-Index um insgesamt 63 Prozent.
Ausgeprägte Baissen im US-Aktienmarkt dauerten also im Schnitt 16 Jahre und ließen die Preise inflationsbereinigt um 66 Prozent fallen. Dagegen nimmt sich der bisher rund zwei Jahre dauernde Rückgang der Aktienpreise um insgesamt rund 28 Prozent eher bescheiden aus.
Hohes KGV als Vorbote großer Bärenmärkte
Aber vielleicht handelt es sich ja gegenwärtig nicht um einen der großen historischen Bärenmärkte. Vielleicht haben wir es ja eher mit einer jener kürzeren Korrekturphasen zu tun, die in den langen Bullenmärkten immer wieder auftraten.
In seinem Bestseller "Irrational Exuberance" hat Robert J. Shiller ein hohes Verhältnis der Aktienkurse zu den Unternehmensgewinnen als Vorbote großer Bärenmärkte ausgemacht. So ging dem Bärenmarkt von 1906 bis 1921 ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV, wobei die Gewinne im Durchschnitt der vorangegangenen zehn Jahre ausgedrückt werden) von 20 im Januar 1906 voraus. Im September 1929 betrug das KGV knapp 33, im Dezember 1968 gut 22.
So long,
Calexa
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