THEORETISCH müssten ja die OS, die den gleichen Basiswert, die gleiche Laufzeit und den gleichen Bezugspreis haben, bei allen Emittenten gleich viel kosten.
Ist dies auch der Fall? Nein!
Denn in den OS wird auch der Zeitwert, sprich die erwartete Volatilität, eingepreist. Und hier verfolgt nahezu jeder Emittent ein anderes Konzept. Leider wird die Formel, nach welcher der Emittent 'seine' Vola berechnet, geheim gehalten. So kann es dann auch dazu kommen, dass praktisch identische OS im Preis deutlich differieren.
Die Citibank ist z.B. ein Haus, das häufig am meisten für seine Scheine verlangt. Bei OS-Vergleichen haben die Citi-Scheine meist die höchste 'implizite Volatilität'. Darauf angesprochen, hat die Citibank mal geäussert, dass man auch immensen Aufwand betreibe (Werbung, MarketMaking, Cats, Kursszellung, usw.)
Ich denke, auch wenn die Citibank der grösste OS-Emittent ist, sollte man ihn nicht durch Kauf ihrer Scheine unterstützen, insbesondere wenn es billigere Alternativen gibt. Das Citibank-Konzept ist ja so, als würde Rewe Werbung für Butter machen und die Kosten für die Werbung auf den Butterpreis draufschlagen.
Bei kurzfristigen Engagements wird man kaum einen Nachteil mit den teuren Citi-Scheinen haben. Aber wer einen Schein länger hält, wird, je näher der Verfallstermin kommt, mit seinem Citi-Schein entweder weniger Gewinn oder mehr Verlust einfahren, da zum Verfallstermin der Zeitwert gleich Null ist.
Grüsse