Die Preisbewertungen einer Aktie ! !

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börse1:

Die Preisbewertungen einer Aktie ! !

 
21.02.00 09:15
Die Preisbewertungen einer Aktie ! !

Wer kennt sie nicht, die Analystenmeinungen, die verschiedene Aktien als "zu teuer" und sehr billig bewerten. In
diesem Artikel möchte ich auf die verschiedenen Faktoren eingehen, die den Preis einer Aktie bewerten können. Ich
spreche hier eindeutig von können, da der pyschologische Effekt auch noch eine ganze Menge mitspielt.

Dennoch stelle ich hier die wichtigsten Rechenverfahren vor, mit dem eine Aktie bewertet wird. Sicherlich kann man all
dies leider in der heutigen Zeit nicht objektiv sehen und die Bewertung hängt noch von anderen Faktoren, als den hier
genannten ab, doch es könnte bei Ihrer Entscheidung helfen und zumindest helfen, die billigen Aktien herauszufinden.

1.Das KGV, auch "price earning ratio"

KGV =    ___Aktienkurs____
              Gewinn pro Aktie

Dieses Ergebnis sagt aus, wie oft der Gewinn, den das Unternehmen erzielt im aktuellen Kurs bereits enthalten
ist. Dadurch wird natürlich klar, je höher das KGV umso teuerer ist die Aktie.

Neuerdings gilt diese Regel nicht mehr konsequent an der Börse. Dieser Berechnung zufolge müssten Aktien
wie Yahoo oder Mitglieder am Neuen Markt zu überbewertet sein.

Man kann beobachten, dass sich in Zukunftssegmenten die Anleger eher von den Gewinnerwartungen
beeindrucken lassen, also vom bisherigen Gewinn einer Aktie. Bei Zukunftsaktien, die den Break Even noch nicht
hinter sich haben, mag dies sicherlich sinnvoll sein. Dennoch muss man auch vor Aktien mit einem hohen KGV
immer noch warnen. Werden die Gewinnerwartungen für ein Quartal wie sie meistens von den AGs bereits im
voraus bekannt gegeben werden nicht erzielt, sinkt der Kurs schlagartig ab.

Zudem hat es sich in der letzten Zeit gezeigt, dass Aktionäre bei Aktien mit einem hohen KGV immer darauf
warten, dass diese noch mehr Gewinne zu erzielen als im vorherigen Quartal. Natürlich geht dies nur bis zu
einem gewissen Grad.

Insofern kann man das KGV auch in den heutigen Zeiten als sehr sinnvoll bezeichnen. Aktien mit einem niedrigen
KGV sind meistens nicht so besonders volatil und gefährlich, aber daraus läßt sich keine Regel ableiten.

Als Beispiel für das höchste KGV nenne ich Pixelpark, mit einem KGV von 2340 momentan. Ein KGV bis 100 gilt
noch als annehmbar, ab 500 muss man jedoch wirklich die Markposition der AG überdenken.

         

2.Dividendenrendite

         

Dividendenrendite = Dividende x 100
                               Aktienkurs

Mit Hilfe dieser Formel kann man die Dividende im Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs berechnen. Wenn bei
einer hohen Dividende der Aktienkurs sehr niedrig ist, kann es zwei verschiedene Gründe dafür geben. Entweder
ist die Aktie unterbewertet oder die Dividende ist im Vergleich zum Unternehmesgewinn zu gering.

Als Beispiel für die höchste Dividendenrendite ist momentan die Merkur Bank mit 9,9 % zu nennen, damit Sie
eine ungefähre Vorstellung der Zahlen haben.

3.Gewinn je Aktie

         

Gewinn je Aktie = _____________Gewinn______________
                                Anzahl der ausgegebenen Aktien

Diese Berechnung stellt die Basis für eine Fundamentalanalyse dar. Natürlich können die Gewinne eines
Unternehmens leicht verändert und so ins positive frisiert werden. Ein typisches Beispiel dafür ist Holzmann. Es
zeigt, dass Gewinne in einer Bilanz auch durch Verkäufe erwirtschaftet und beschönigt werden können.

Um dies etwas transparenter für die Aktionäre zu machen, wurde ein neues Verfahren entwickelt, mit dem die
Gewinne von außergewöhnlichen Sachen, also der Veräußerung bestimmter Zweige etc. bereinigt werden.

Die neue Kennzahl EBIT steht inzwischen für den Gewinn vor Steuern. Dadurch wird es einfacher, Unternehmen
verschiedener Länder, in denen ja auch die verschiedensten Steuersätze gelten, zu vergleichen.

         

4.Umsatzrendite

Eine Zahl, die sehr häufig auftritt und von der sehr oft gesprochen wird, ist die sogenannte Umsatzrendite.

Umsatzrendite = Gewinn x 100

Umsatz

Es wird damit berechnet, wie viel Gewinn vom erzielten Umsatz überhaupt noch übrig bleibt. Ein
durchschnittlicher Wert für eine AG ist momentan 2,5 %, also von 100 DM Umsatz sind 2,5 DM Gewinn. Bei
dieser Berechnung ist ein Vergleich mit Durchschnittswerten der Branche sinnvoll und üblich.

Als Zahlen des letzten Jahres kann man eine Umsatzrendite von 39,65 % bei EMTv oder 1,03 % bei Adidas
Salomon als Beispiel nennen.

         

         

5.Die Eigenkapitalrendite

Eigenkapitalrendite = Gewinn nach Steuern x 100
                                        Eigenkapital

Um die Eigenkapitalrendite zu berechnen, wird der Gewinn minus Steuern durch das Eigenkapital geteilt.
Allerdings steht eine hohe Eigenkapitalrendite nicht immer für eine positive und sehr gute Aktiengesellschaft.
Nachdem nur das Eigenkapital berechnet wird, wird das Fremdkapital nicht berücksichtigt. Sollten dann die
Zinsen steigen, werden dadurch die Gewinne gesenkt und das läßt die Aktienkurse natürlich in den Keller fallen.

         

6.Gesamtkapitalrendite

Gesamtkapitalrendite = __Gewinn x 100___
                                  Investiertes Kapital

Diese Formel wird häufig herangezogen, da mit ihr nicht nur Branchenvergleiche gemacht werden können,
sondern auch Unternehmen unterschiedlichster Zweige verglichen werden können. Mit der Formel berechnet
man, wie ertragsreich mit dem Gesamtkapital gewirtschaftet wurde.

Daraus wird ersichtlich, warum sich die Formel auch auf die unterschiedlichsten Unternehmen in
unterschiedlichsten Branchen eignet.

Ertragstarke Firmen habe eine Gesamtkapitalrendite, die über dem Zins am Kapitalmarkt liegt. Somit wird mit
dem Geld eine höhere Rendite als auf dem Kapitalmarkt erzielt.

Liegt die Gesamtkapitalrendite unter dem Zinssatz für aufgenommenes Kapital liegt, so ist dies ein schlechtes
Zeichen, da die Firma mehr oder weniger Verlust erwirtschaftet und normalerweise nicht einmal mit dem
erwirtschafteten Kapital die Zinsen für die Kredite decken kann.

7.Cash Flow

Cash Flow = Jahresüberschuss + Abschreibungen + langfristige Rückstellungen

Der Cash Flow ist eine der wichtigsten Kennzahlen in der Betriebswirtschaft. Die Finanzkraft des Unternehmens
wird damit ausgedrückt und berechnet. Die Höhe sagt darüber etwas aus, wie weit vom Unternehmen
Investitionen, Kredittilgungen und Gewinnausschüttungen ohne Fremdkapital geleistet werden können.

Somit wird mit der Formel die Ertragskraft und Selbstfinanzierung des Unternehmens beurteilt.

         

8.Kurs / Cash Flow Verhältnis

   

Kurs/ Cash Flow Verhältnis = ___Aktienkurs____
                                           Cash Flow je Aktie

Beim KCV wird das Verhältnis von Aktienkurs zu Cash Flow berechnet. Es besagt somit auch, mit welchem
Vielfachen des Kurses die Aktie momentan an der Börse bewertet wird. Daher ergänzen sich KGV und KCV
sehr gut zur Preisbewertung von Aktien.

Der Cash Flow ist jedoch nur branchenspezifisch zu sehen und kann über verschiedene Branchen hinweg sehr
stark differieren.

Dies ist relativ einfach zu erklären. In die Formel wird der Cash Flow miteinbezogen. So kann ein
Industrieunternehmen mit viel Maschinen und einem großen Fuhrpark viel mehr abschreiben, als ein
Handelsunternehmen. Beim Handlesunternehmen ist der Cash Flow geringer und somit auch das KCV größer.

Große KCVs sind bei Unternehmen mit viel Anlagevermögen zu finden. Bei Dienstleistungsunternehmen ist es
sehr gering, da hier auch der Cash Flow aufgrund der möglichen Abschreibungen geringer ist.

Daher ist das KCV im Grunde nur für Bewertungen innerhalb einer Branche gedacht.

Als Zahlen sind hier Kaufring mit 0,8 zu nennen, die das letzte mal 1997 schwarze Zahlen geschrieben haben.
Über ein sehr hohes KCV verfügt momentan die ADVA Aktie mit 1014, auch wenn diese AG momentan noch rote
Zahlen schreibt.

         

Fazit:

Natürlich läßt sich mit all diesen Zahlen ein Unternehmen nicht in "billig" oder "teuer" einstufen. Die Börse läßt sich im
heutigen Sinne immer noch nicht berechnen und das wird sie auch in Zukunft nicht, denn sonst gäbe es keine Börse
mehr, alle würden zum gleichen Zeitpunkt kaufen oder verkaufen. Es spielt immer noch die Psychologie eine sehr
große Rolle.

Eine Aktie steigt so lange die Anleger Vertrauen darin haben. Dieses Vertrauen kann jedoch durch Zahlen gestärkt oder
geschwächt werden. Auch Sie können Ihre Berechnungen durchführen.

In Zeiten, in denen so gut wie alle Aktien überbewertet sind, oder mindestens sehr teuer geworden sind, können Sie mit
diesen Faktoren Newcomer berechnen. Außerdem kann sich mit Hilfe dieser Zahlen sehr schnell herausstellen, ob
hinter einer Aktie wirklich Potential steckt, oder ob es sich nur um einen Rohrkrepierer handelt.

Selbst wenn Sie nichts berechnen wollen, so wissen Sie wenigstens nun, für welche Arten die Kennzahlen geeignet
sind und wofür man sie brauchen kann.

Falls Sie die Daten der Unternehmen suchen, so müssen Sie auf deren Homepages im Internet nachsehen. Dort
werden in den meisten Fällen die Zahlen die Sie für oben genannte Berechnungen brauchen, genannt. Falls nicht,
können Sie immer noch in einer mail nachfragen. Und als Aktionär sollte man Sie wirklich ernst nehmen und das wird
auch jedes ordentliche Unternehmen und die Zahlen, die Sie brauchen Ihnen geben.
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