INTERVIEW: DaimlerChrysler erwirtschaftet in Italien Rekordabsatz 23.12 2002
STUTTGART/ROM (dpa-AFX) - Mit einem Rekordabsatz hat sich DaimlerChrysler Italien 2002 zu einer der wichtigsten Stützen des Autokonzerns außerhalb Deutschlands entwickelt. "Wir sind von Umsatz und Ergebnis gesehen jetzt die zweitgrößte ausländische Vertriebsgesellschaft von DaimlerChrysler", sagte Wolfgang Schrempp, Präsident der DaimlerChrysler Italia Holding S.p.A und jüngerer Bruder von Vorstandschef Jürgen Schrempp, der dpa. Davor liegen nur die USA.
Der Fahrzeugabsatz stieg zwischen Mailand und Sizilien in diesem Jahr um 13,8 Prozent auf 124 570 Stück - und das in einem Markt, der um 8,9 Prozent geschrumpft ist. Die Marke Mercedes konnte um 9,6 Prozent auf 73 500 Fahrzeuge zulegen, bei Chrysler/Jeep-Fahrzeugen betrug das Wachstum sogar 50,6 Prozent auf 20 545. "Anders als in den meisten europäischen Märkten gilt Chrysler hier als Luxusmarke". ITALIEN IST DAS SMART-LAND
Aber Italien sei vor allem ein smart-Land, sagt Schrempp. Allein im vom Dauer-Verkehrschaos geplagten Rom werden jährlich rund 7000 der kleinen Zweisitzer verkauft. Insgesamt waren es in diesem Jahr 30 525 smart, fast so viele wie in Deutschland. "Der smart trifft den Nerv der jüngeren Leute, er ist ein Lifestyle-Produkt", sagt Schrempp, der im Frühjahr 2000 nach Italien gekommen war. Er sorgte mit originellen Aktionen wie smart-Beach-Parties an den schönsten Stränden des Landes dafür, dass die Marke so populär geworden ist. Der Umsatz von DaimlerChrysler Italien liegt in diesem Jahr bei 4,9 Millionen Euro, beschäftigt werden rund 1900 Mitarbeiter.
Wolfgang Schrempp war Leiter des Berufschulzentrums Freiburg, als er sich 1989 bei drei Autokonzernen bewarb. Er ging dann als Leiter des Verkaufstrainings zur damaligen Daimler-Benz AG. 1995 übernahm er die rote Zahlen schreibende Münchner Niederlassung des Konzern und sanierte sie. Danach kam die Beförderung zum Länderchef in Italien, wo er sich als großer Sponsor unter anderem beim Vatikan einen Namen machte. Einen Bonus wegen des großen Bruders habe er nicht, sagt Wolfgang Schrempp auf Nachfrage. "Wenn die Zahlen nicht stimmen, werden sie erschossen", formuliert er bildhaft. Das Zahlenwerk sei im Konzern völlig transparent und deshalb leicht überprüfbar. Und im übrigen gelte: "DaimlerChrysler kann zwei Schrempps verkraften"./hd/DP/sh
STUTTGART/ROM (dpa-AFX) - Mit einem Rekordabsatz hat sich DaimlerChrysler Italien 2002 zu einer der wichtigsten Stützen des Autokonzerns außerhalb Deutschlands entwickelt. "Wir sind von Umsatz und Ergebnis gesehen jetzt die zweitgrößte ausländische Vertriebsgesellschaft von DaimlerChrysler", sagte Wolfgang Schrempp, Präsident der DaimlerChrysler Italia Holding S.p.A und jüngerer Bruder von Vorstandschef Jürgen Schrempp, der dpa. Davor liegen nur die USA.
Der Fahrzeugabsatz stieg zwischen Mailand und Sizilien in diesem Jahr um 13,8 Prozent auf 124 570 Stück - und das in einem Markt, der um 8,9 Prozent geschrumpft ist. Die Marke Mercedes konnte um 9,6 Prozent auf 73 500 Fahrzeuge zulegen, bei Chrysler/Jeep-Fahrzeugen betrug das Wachstum sogar 50,6 Prozent auf 20 545. "Anders als in den meisten europäischen Märkten gilt Chrysler hier als Luxusmarke". ITALIEN IST DAS SMART-LAND
Aber Italien sei vor allem ein smart-Land, sagt Schrempp. Allein im vom Dauer-Verkehrschaos geplagten Rom werden jährlich rund 7000 der kleinen Zweisitzer verkauft. Insgesamt waren es in diesem Jahr 30 525 smart, fast so viele wie in Deutschland. "Der smart trifft den Nerv der jüngeren Leute, er ist ein Lifestyle-Produkt", sagt Schrempp, der im Frühjahr 2000 nach Italien gekommen war. Er sorgte mit originellen Aktionen wie smart-Beach-Parties an den schönsten Stränden des Landes dafür, dass die Marke so populär geworden ist. Der Umsatz von DaimlerChrysler Italien liegt in diesem Jahr bei 4,9 Millionen Euro, beschäftigt werden rund 1900 Mitarbeiter.
Wolfgang Schrempp war Leiter des Berufschulzentrums Freiburg, als er sich 1989 bei drei Autokonzernen bewarb. Er ging dann als Leiter des Verkaufstrainings zur damaligen Daimler-Benz AG. 1995 übernahm er die rote Zahlen schreibende Münchner Niederlassung des Konzern und sanierte sie. Danach kam die Beförderung zum Länderchef in Italien, wo er sich als großer Sponsor unter anderem beim Vatikan einen Namen machte. Einen Bonus wegen des großen Bruders habe er nicht, sagt Wolfgang Schrempp auf Nachfrage. "Wenn die Zahlen nicht stimmen, werden sie erschossen", formuliert er bildhaft. Das Zahlenwerk sei im Konzern völlig transparent und deshalb leicht überprüfbar. Und im übrigen gelte: "DaimlerChrysler kann zwei Schrempps verkraften"./hd/DP/sh