Bauproduktion legte 2000 deutlich zu

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Bronco:

Bauproduktion legte 2000 deutlich zu

 
03.04.01 12:12
03.04.2001

                  Österreichische
                  Bauproduktion legte 2000
                  deutlich zu

Anstieg um 3,5 Prozent - Strassenbau verlor mehr als sechs
Prozent

Wien. Die österreichischen Bauunternehmen haben im Jahr 2000
einen Bauproduktionswert von 138,3 Milliarde Schilling (10,0
Milliarde Euro) erreicht und damit einen Zuwachs von 3,5 Prozent
gegenüber dem Vorjahreszeitraum erzielt, teilte die Statistik
Austria am Dienstag mit. Die Daten des Baunebengewerbes sind
hier nicht berücksichtigt. Während der Hochbau - freilich mit der
wichtigen Ausnahme des Wohnbaus - deutlich zulegte, ging der
Strassenbau um mehr als sechs Prozent zurück.

Der Hochbau entwickelte sich dank des anhaltenden Booms bei
gewerblichen Immobilien mit einem Plus von 4,6 Prozent deutlich
besser als der Tiefbau (+1,3 Prozent). Sprunghaft gestiegen sind
u.a. der Industrie- und Ingenieurbau (+17,Prozent), der Spezialbau
und Sonstige Tiefbau (+16,1 Prozent) und der Brückenbau (+15,3
Prozent). Markante Einbrüche zeigten sich dagegen beim
Wasserbau mit einem Minus von 24,3 Prozent. Der Strassenbau,
der mit 15,4 Milliarden Schilling etwa ein Drittel des gesamten
Tiefbauvolumens ausmacht, schrumpfte 2000 um etwa 6,3
Prozent.

Öffentliche Bauproduktion ging zurück

Wenig überraschend ist, dass die öffentliche Bauproduktion
gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,7 Prozent zurückging.
Sie betrug im vergangenen Jahr 49,4 Milliarde Schilling,
umgerechnet 3,6 Milliarde Euro; dies sind etwa 35 Prozent des
gesamten Bauvolumens. Der Rückgang fand sowohl im Hochbau
auf 17,4 Milliarde Schilling (-0,4 Prozent) als auch im Tiefbau
(30,2 Milliarde Schilling, -1,3 Prozent) statt.

Regional gesehen fiel das Ergebnis für die Steiermark sehr
erfreulich aus, wo das Plus von 8,2 Prozent deutlich über dem
Bundesdurchschnitt lag. Salzburg schnitt 2000 mit einem Minus
von 3,6 Prozent am schlechtesten ab. Wien lag mit +3,9 Prozent
im Österreich-Trend.  
Guru Brauni:

Ein Wert, der mir sehr gut gefällt ist die

 
03.04.01 12:32
Bau Holding. Ein sehr günstig bewerteter österreichischer Baukonzern, der mittlerweilen europäische Ausmasse angenommen hat. So haben sie z.B. die Strabag übernommen...
Die gefallen mir recht gut. Der Boss ist übrigens der in Österreich recht bekannte Hans Peter Haselsteiner (auch ehemaliger Abgeordneter der Liberalen). Das der Mann was drauf hat hat er in den letzten Jahren bewiesen.. Zuerst kaufte er in Österreich einige kleinere und größere Baufirmen auf und zuletzt machte er sich in Europa breit.
Ist auf jeden Fall ein Wert auf meiner Watchlist.

Viele Grüße
Guru Brauni
Bronco:

Mit der Bau-Holding habe ich mich noch nicht

 
03.04.01 12:37
intensiv befaßt. Bequem wäre es für mich, wenn Du die Fundamentals (KGV, KBV, Div.-Rend., Ek.-Quote etc.) hier hereinstellen würdest.

ein herzliches Danke im Voraus

Bronco
Guru Brauni:

und hier ein paar Kennzahlen...

 
04.04.01 01:54
                 1996/97 1997/98 1998/99adaptiert1) 1999
Umsatz inkl. Argen (in Mio. ATS)              
Österreich         8.664   8.213   24.684           26.187      
Ungarn             2.489   3.037    5.435            5.912    
Tschechien/Slowakei  648   1.214    3.260            3.321    
Polen                699     515    2.004            2.387    
Andere Länder      4.490   7.490    4.754            4.856    
Projektgeschäft Ausland  870  462   1.756            2.166  
Gesamt Gruppe 2)  17.860  20.931   41.893           44.829

Durchschnittlicher Beschäftigtenstand              
Österreich          4.449   4.281   12.881          11.992      
Ungarn              2.155   2.174    4.563           4.426      
Tschechien/Slowakei   806     827    3.101           2.995      

Polen                 220     269      376             674        
Andere Länder       1.237   1.937    1.175             736      
Gesamt Gruppe 2)    8.867   9.488   22.096          20.823    

Auftragsüberhang (in Mio. ATS)
                     per 31.03.          per 31.12.
Österreich          4.646   4.963    12.471          15.770  
Ungarn                998   1.097     1.888           1.875  
Tschechien/Slowakei 1.285   1.180     1.186           2.081    
Polen                 338     919     1.863           1.841  
Andere Länder       4.113   6.058     4.825           3.926  
Projektgeschäft Ausland 1.386 2.667   3.573           3.570  
Gesamt Gruppe 2)   12.766  16.884    25.806          29.063  

Investitionen in Sachanlagen
(in Mio. ATS)       1.379   2.047     1.000              896  

Abschreibungen auf Sachanlagen
(in Mio. ATS)         535     668       916              963  

Dividende(in Mio. ATS) 82,9    84,4     113,5            148,1 3)

Bilanzkennzahlen              
Eigenkapital(in Mio. ATS) 4.922 5.320  5.351            5.896  
Eigenkapitalquote(in %)  42     36        22               24      
EBDIT(in Mio. ATS) 4)   943  1.258     1.269            2.003
EBIT(in Mio. ATS) 5)    399    567       341            1.032
EGT(in Mio. ATS)        345    423       500            1.037  
Jahresüberschuss(in Mio. ATS) 252 259    242              728

1)  adaptiert entsprechend der neuen Konzernstruktur (Einbeziehung der
Strabag International GmbH, Abgabe der deutschen Aktivitäten an Strabag AG, Köln)  
2)  anteilige Einbeziehung aller Beteiligungsgesellschaften  
3)  gemäß Vorschlag des Vorstandes  
4)  Betriebserfolg vor Abschreibung  
5)  Betriebserfolg  

KGVe (2000) 3,89
KCVe (2000) 1,82
Div-Rendite (2000) ca. 3,8%

Ich hoffe das hilft Dir mal fürs erste weiter.

Viele Grüße
Guru Brauni
Bronco:

Ein herzliches Dankeschön. Sind auf der W.list. o.T.

 
04.04.01 09:50
Seth Gecko:

guten morgen, austria-traders

 
04.04.01 10:58
Die Baubranche bietet derzeit sogar hierzulande interessante Einstiegsgelegenheiten.
Z.B. Bilfinger + Berger, die von euch erwähnte Strabag, aber auch HochTief.
Letztere kann aber in Punkto value-Betrachtung nie und nimmer mit der Bau-Holding mithalten.

Nach Guru Brauni's Kennzahlen auch in meiner Watchlist.

cu, seth
Bronco:

Bau Holding Strabag: Zwischenbericht

 
05.04.01 09:39
05.04.2001 08:19

 Bau Holding Strabag: Zwischenbericht über
 2000

 Bauleistung und Auftragsüberhang liegen in den Prognosen

Der Vorstand der Bau Holding Strabag AG informiert mit diesem
Aktionärsbrief vorab über den Geschäftsverlauf der Gruppe im
Jahr 2000. Die Bauleistung ging von 1.1.2000 bis 31.12.2000
zwar von 44.829 auf 42.129 Millionen Schilling zurück, übertraf
aber die Prognosen. Der Auftragsüberhang weist im
Berichtzeitraum einen Wert von 32.253 Millionen Schilling aus,
nach 29.063 Millionen im Vorjahr.

Im Kalenderjahr 2000 erfolgte eine Reorganisation der internen
statistischen Darstellung der Leistung und des
Auftragsüberhanges, insbesondere der Darstellung von
Arbeitsgemeinschaften bzw. von Sub-Leistungen. Diese
Massnahme führte zu statistisch geringeren Grössen im Ausmass
von rund 10 Prozent, wobei die Vorjahreszahlen nicht adaptiert
wurden.

Das Konzern-Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wird
den Prognosen entsprechen und schliesst damit an die gute
Ertragslage des vorigen Rumpfgeschäftsjahres an. Die aktuellen
Planungen für das Jahr 2001 lassen auf Basis der vorhandenen
Auftragsbestände erwarten, dass das Leistungsvolumen auf dem
Niveau des Jahres 2000 gehalten werden kann. Unter
Berücksichtigung der gegenwärtigen Marktbedingungen und der
Bonität der vorhandenen Aufträge geht der Vorstand von einem
wiederum zufriedenstellenden Ergebnis zum Jahresende aus.  
Guru Brauni:

Bau Holding eröffnet Hotel

 
15.04.01 01:43
14.04.2001
Von investierten 2,3 Milliarden Schilling kommt gut eine halbe Milliarde von der Bau Holding selbst

Bau Holding eröffnet Hotel "Le Grand"

Nach einer Projektlaufzeit von zehn Jahren eröffnete Österreichs grösstes Bauunternehmen ein Fünf-Sterne-Marriott in Bukarest, an dem es zu 51 Prozent beteiligt ist.

Bau-Holding-Vorstand Roland Jurecka hat Grund zur Freude: Die "unendliche Geschichte", das Hotel-Projekt "Le Grand" in Bukarest, hat ein versöhnliches Ende gefunden. Diesen Mittwoch konnte Österreichs grösstes Bauunternehmen feierlich das "Le Grand", ein Fünf-Sterne-Marriott in Bukarest, eröffnen. Vom Präsidenten abwärts war die Bukarester Gesellschaft vollzählig angetreten, um eines der grössten und luxuriösesten Hotels in Osteuropa einzuweihen. Die Bau Holding ist dabei aber nicht nur die ausführende Baufirma, sondern auch Mehrheitseigentümer einer Immobilie von gewaltigen Dimensionen: Mit einem Investitionsvolumen von 2,3 Milliarden Schilling wurden 85.000 Quadratmeter an Nutzflächen Ausserdem gibt es rund 12.000 m2 Büroflächen und 5000 m2 Geschäfte. Letztere sind bereits fast vollständig vergeben, und auch von den Büros, die erst seit zwei Wochen vermarktet werden, sind schon etwa 20 Prozent der Flächen vergeben, 70 Prozent sollen es bis Jahresende sein. Indessen erreicht das Hotel, das im Herbst des Vorjahres den Probebetrieb aufgenommen hat, bereits eine Auslastung von annähernd 50 Prozent. Am besten läuft aber das Veranstaltungsgeschäft, denn die beiden Säle sind für Rumänien ebenso einzigartig wie der Komplex als Ganzer und täglich ausgebucht.

Zehn-Jahres-Projekt

Die zehn Jahre seit das Projekt 1991 erstanden wurde, waren freilich kein Zuckerschlecken.

So erfolgte der eigentliche Baustart erst 1998, und schon 1999 mussten die Arbeiten für neun Monate unterbrochen werden, da eine Garantie der Regierung zur Verlängerung anstand, Behördenwege in Rumänien aber ihre Zeit brauchen. Entgegen dem rumänischen Usus einer eher "lockeren" Geschäftsgebahrung betont Jureck die "Sauberkeit" des Projekts: "Wir haben die Probleme durch Aussitzen gelöst, nicht mit Bakschisch. Deshalb auch die lange Projektdauer. Aber wenn wir unsauber gearbeitet hätten, hätten wir bei jedem Regierungswechsel sofort den Sündenbock geben müssen."
Insgesamt hätten die diversen Verzögerungen zu Mehrkosten von 300 Mio.
S geführt, sagt Jurecka. Da half auch wenig, dass die Regierung über die Investmentgesellschaft ONT Minderheitsbeteiligter ist. ONT hatte die mit 340 Millionen Schilling bewertete Immobilie als Sacheinlage einbracht, mit im Boot ist ausserdem das rumänische Privatunternehmen Alliance Overseas und die britische Grand Hotel Interests. Die Bau Holding Strabag hält aber mit 51 Prozent die Mehrheit und hat rund eine halbe Milliarde Schilling an eigenem Geld in das Projekt gesteckt - freilich nicht ohne Garantie von der Kontrollbank.
Der Komplex in unmittelbarer Nähe des gigantischen Regierungspalastes war von Diktator Ceaucescu einst als Gästehaus konzipiert worden.
Dann kam der Zusammenbruch des Regimes und die halbfertige Immobilie landete beim staatlichen "Verkehrsbüro" ONT Carpati. Ein US-amerikanischer Immobilienentwickler wollte den Bau gemeinsam mit der Radison-Gruppe in ein Luxushotel verwandeln, war aber an der Finanzierung gescheitert. Die Bau Holding - damals noch unter der Marke Illbau aktiv - stieg ein und ein österreichisches Bankenkonsortium unter dem Lead-Management der Erste Bank besorgte die Finanzierung. Doch verlangten die Banken einen anderen Hotel-Betreiber: Marriott, mit dem die Bau Holding seither beste Beziehungen pflegt. So wurden bereits gemeinsam Hotels in Warschau und Prag realisiert, aktuell steht ein 1,8-Mrd.-S-Projekt in Sofia vor dem Abschluss.
Rainer Sommer

Quelle: www.wirtschaftsblatt.at

Also nicht "nur" eine Baufirma... Ich überlege stark sie mir als längerfristiges Basisinvestment zu nehmen. Solide und günstig...

Viele Grüße
Guru Brauni
Guru Brauni:

Hermespreis: Der europäische Konzernbaumeister

 
12.05.01 20:55
12.05.2001

Hermespreis: Der europäische Konzernbaumeister

Eigentlich wollte er Steuerberater in Innsbruck sein. Aber Hans-Peter Haselsteiner wurde zu einem der grössten Bauunternehmer Europas

Man ist versucht, die Leistungen dieses Hermespreisträgers als "Lebenswerk" einzustufen. Allerdings spricht seine jugendlich-ungeduldige Dynamik gegen eine solche abschliessende Punzierung. Die Summe seiner Leistungen allerdings würde für mehrere "Lebenswerke" reichen:
1974 übernahm der Tiroler als dreissigjähriger angehender Steuerberater nach dem plötzlichen Tod seines Schwiegervaters eine mittelständische Baufirma in Oberkärnten.

Heute gebietet Hans-Peter Haselsteiner über einen – gesellschaftsrechtlich noch auszuformenden, de facto aber bestehenden – europäischen Baukonzern mit 30.000 Mitarbeitern und einer Bauleistung von 75 Milliarden Schilling im Jahr.

Dazwischen liegt eine Karriere, für die der Hermespreis als "Maria-Theresien-Orden der Wirtschaft" gedacht ist:

Ein Preis für risikofreudige Unternehmer, die unter kühner Missachtung hergebrachter Gewohnheiten, allen Unkenrufen zum Trotz, ihren Weg gehen:

Hans-Peter Haselsteiner wich vom üblichen Weg ab, als er seinem Kärntner Hauptkonkurrenten vorschlug, die Kräfte zusammenzulegen, statt sie in einem Verdrängungswettbewerb zu verschwenden. Als er jedoch keine Gegenliebe fand, legte er einen Zahn zu und konnte den erschöpften Konkurrenten 1977 aufkaufen.

Als nunmehr grösster Kärntner Bauunternehmer fuhr er blauäugig nach Wien und stiess auf hochgezogene Augenbrauen, wenn er den dortigen Platzhirschen – meist Töchter von Geldinstituten, die wie Bankfilialen geführt schienen – ein "Friedensangebot" unterbreitete: Sie mögen ihn in Kärnten in Ruhe lassen, dann würde er mit seiner Illbau auch nicht nach Wien kommen. Man liess ihn sinngemäss wissen: "Junger Mann, so kommen Sie doch nach Wien. Auf Wiedersehen!"
Haselsteiner kam, sah, baute und brachte eine Firma nach der anderen unter das Dach seiner 1987 gegründeten Bauholding, die 1988 6,5 Milliarden umsetzte.

Zehn Jahre später, 1998, waren es 44 Milliarden Umsatz und eine Milliarde Schilling Ergebnis der Gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.

Im Geschäftsbericht für 1999 sind 60 konzerneigene Firmen im In- und Ausland angeführt. Diese Zahl dürfte in den nächsten Jahren kleiner werden, wenn Haselsteiner, seinen inzwischen Bau Holding-Strabag genannten Konzern und die vor drei Jahren mit 20.000 Beschäftigten geschluckte deutsche Strabag AG Köln, endgültig vereint.

Derzeit sind die Strabag Köln und die österreichische Bau Holding-Strabag AG optisch gleichwertige Schwestergesellschaften unter einer gemeinsamen Mehrheitsgesellschaft Bibag, in der Haselsteiner das Sagen hat und Raiffeisen eine strategische Beteiligung von 50 Prozent minus einer Aktie hält.
Durch gemeinsame Tochtergesellschaften, z.B. einen gemeinsamen Maschinenpool, eine technische Prüfanstalt und ein Rechenzentrum wachsen der österreichische und der deutsche Konzernteil zusammen.

Chancen erkennen

Haselsteiner hat ein Talent, Chancen zu erkennen, während sie sich erst entwickeln:
l Eine Zeitungsmeldung über die Absicht der Strabag Köln, eine Kapitalaufstockung vorzunehmen, um das Bilanzbild zu verbessern, brachte ihn auf die Idee, den leidenden Riesen von seinen Schmerzen zu befreien, indem er ihn kauft.

l Er war im Osten – unter anderem beim Bau des Voest-Stahlwerkes in Eisenhüttenstadt – engagiert, als der Eiserne Vorhang noch fest geschlossen war. Umso leichter fiel es ihm dann, die Chancen der Wende zu nützen.

l Die Ost-Erweiterung der EU ist durch Tochterfirmen in Polen, der Slowakei, Tschechien, Ungarn und darüber hinaus in Rumänien, der Ukraine und Kroatien vorweggenommen.
l Und wenn das europäische Konzernrecht in ein paar Jahren anwendbar wird, ist der dafür bestimmte Haselsteiner-Konzern längst fertig.

Offene Fenster

Harte Burschen
Haselsteiner betrachtet es als glücklichen Umstand, dass er in Oberkärnten anfangen konnte, wo es wenig industrielle Arbeitsplätze gab und die Bauwirtschaft daher – vom Hilfsarbeiter bis zum Ingenieur – unter den Besten wählen konnte: "Harte Burschen" des Typs, der schon vor Jahrzehnten die Tauernbahn, die Grossglocknerstrasse oder die Kraftwerke der Reisseck-Kreuzeck-Gruppe errichtet hat. Haselsteiner schwärmt von ihnen: "Fleissig, ehrlich, loyal. Eine Freude, mit diesen Menschen zu arbeiten; mit ihnen kann man Kriege gewinnen."

Wenn er mit dieser Kernmannschaft in gegnerische Reviere eindrang, gewann er auch die meisten Kriege. Manchmal ging eine Schlacht auch verloren. Wie der U-Bahn-Bau in Washington: Technisch perfekt und viel bewundert, aber ein geschäftliches Fiasko.

Unternehmerisches Denken wird auf allen Ebenen gefördert:
Vorstände, Direktoren und Bereichsleiter sind gewinnbeteiligt. Maschinen werden vom konzerneigenen Maschinenpool gegen strenge Verrechnung gemietet.
Finanzen und Rechnungswesen werden von einem zentralen Dienstleistungsunternehmen gegen Honorar erledigt.

Wenn eine Direktion Anzahlungen hereinbekommt, werden ihr Zinsen gutgeschrieben; für Aussenstände werden ihr Zinsen angelastet.

Auf diese Art scheint es zu gelingen, dass zigtausend Mitarbeiter mit unternehmerischen Ambitionen an einem Strang ziehen.

Etwa 300 Personen im Konzern haben Managementbefugnisse. Aber auch ein Bauleiter mag durchaus selbstständig einen Auftrag akquirieren, indem er einen Baustellenanrainer anspricht, ob er dessen Parkplatz nicht auch gleich asphaltieren soll.

Haselsteiner sagt, er hätte nie nach Grösse gestrebt, er habe nur wachsen müssen, um zu überleben. Und jeweils quasi ad hoc gehandelt, wenn sich ein kosmisches Fenster geöffnet hat.
Das nächste Fenster dürfte Haselsteiner auf dem Kapitalmarkt vermuten: Die Ausgabe von Industrieanlagen statt der Aufnahme von Bankkrediten. Ein Konsortium hat alle Formalitäten vorbereitet, um auf Knopfdruck bis zu sieben Milliarden Schilling einer Unternehmensanleihe aufzulegen, sobald Auftragslage, Kapitalbedarf und Zinssatz passen.

7 Milliarden an Löhnen

Bei den Ehrungen von Unternehmern sollten auch folgende Posten nicht vergessen werden:
Für 1999 hat der österreichische Baukonzern sieben Milliarden Schilling an Löhnen und Gehältern unters Volk gebracht, eineinhalb Milliarden an Sozialabgaben gezahlt und dem Finanzminister 300 Millionen Ertragssteuern abgeliefert. Damit hat er entsprechend zur Vergrösserung des Wohlstandes und zur Verkleinerung des Budgetdefizites beigetragen. – Dafür gebührt Hans-Peter Haselsteiner wie jedem erfolgreichen Unternehmer der Dank seiner Mitbürger. (jt)

Quelle: www.wirtschaftsblatt.at

Viele Grüße
Guru Brauni
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