Analysten stossen ins "Bullen-Horn"

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Analysten stossen ins

Analysten stossen ins "Bullen-Horn"

 
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Analysten stoßen ins "Bullen-Horn"


Nach der Erholung der vergangenen Wochen wird der Deutsche Aktienindex (DAX) nach Einschätzung von Analysten in der kommenden Woche zum Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 4 000 Punkten ansetzen.

HB FRANKFURT. „Mich stimmt optimistisch, dass die jüngsten negativen Nachrichten nicht zu Kursrückgängen geführt haben und gleichzeitig positive Nachrichten honoriert wurden“, sagte Aktienstratege Frank Schallenberger von der LBBW. „Die 4 000 Punkte sind dabei nur ein Zwischenziel. Wir könnten durchaus schon bald die 4 150 Punkte sehen.“ Im Blickpunkt der Anleger stehen insbesondere die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Dienstag und hier vor allem die begleitenden Kommentare der Fed. Impulse für die Automobilwerte erhoffen sich Marktteilnehmer von der kommende Woche beginnenden IAA Nutzfahrzeuge sowie dem Pariser Automobilsalon für Pkw. „Die Nutzfahrzeugbranche bommt, da können weitere positive Nachrichten vor allem den Aktien von MAN Auftrieb geben“, sagt ein Händler.

Auch die Marktstrategen der Bankgesellschaft Berlin geben sich optimistisch und sehen verbesserte Voraussetzungen für einen stärken Kursanstieg am Aktienmarkt. Bei nur wenig veränderten Zinsen und annähernd gleich gebliebenen Kursen seien die Unternehmenserträge seit Jahresanfang kräftig gestiegen und hätten somit zu einer günstigen Bewertung des Aktienmarktes geführt. Dass sich die Aufwärtsbewegung bislang allerdings mit gebremstem Schaum vollzieht, führen die Experten der Bankgesellschaft auf eine Reihe noch bestehender Unsicherheitsfaktoren zurück. So gebe es von konjunktureller Seite immer wieder Störfeuer wie den zuletzt schwachen ZEW-Indikator oder die nur langsam wachsende Industrieproduktion in den USA. Als weitere Risiken bezeichnen die Analysten den Ölpreis und von diesem ausgehende Teuerungsimpulse.


Technische Analysten schließen sich der optimistischen Sicht der Fundamentalanalysten an. „Der Dax kennt nach wie vor nur eine Botschaft: Er will nach oben“, weiß etwa Marcel Mußler, Herausgeber der „Mußler-Briefe zu berichten. Kurse über dem Widerstand bei 3 971 Punkten würden Raum bis 4 040 Zähler schaffen. Eine zwischenzeitliche Konsolidierung sei zwar denkbar, aber eher unwahrscheinlich.

Vielmehr attestiert Mußler dem Dax eine unermüdliche Hast: „Eine fortgesetzte Pause wäre dankbarer, weil greifbarer, aber der Dax gönnt sich diese Pause derzeit am allerwenigsten.“ Und auch Wieland Staud von Staud Research stößt unverdrossen ins Bullen-Horn: “Bereiche von 4 400 bis 4 500 Punkten stellen das nach wie vor gültige Mittelfrist-Ziel dar“. Als nächste Hürde auf dem Weg dorthin erblickt Staud die Marke von 4.175, wo das alte Jahreshoch liegt.

Wie in den vergangenen Monaten richtet sich das Interesse der Anleger nicht auf die US-Zinsentscheidung an sich. Eine Anhebung um weitere 25 Basispunkte auf 1,75 Prozent gilt am Markt weitgehend als ausgemacht. Wichtiger sind den Börsianern die begleitenden Kommentare der Fed, um daraus Hinweise auf die weitere Entwicklung abzuleiten. „Entscheidend ist der Tenor“, betont ein Händler. „Der Markt will hören, dass es bei den 'maßvollen' Zinsschritten bleibt.“ Bank-Berlin-Experte Mitropoulos will allerdings eine Pause im aktuellen Zinserhöhungszyklus nicht ausschließen. Er verweist dabei auf die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl und führt zum Vergleich das Jahr 1988 an, als die Fed unmittelbar vor dem damaligen Urnengang einen Zinsschritt ausfallen ließ. LBBW-Stratege Schallenberger hierzu: „Die eine oder andere Zinserhöhung fällt sicher einmal aus.“ Jedoch nicht diejenige am kommenden Dienstag. Denn dies könne als Eingeständnis gewertet werden, dass die zuletzt teilweise schwachen US-Konjunkturdaten entgegen der offiziellen Einschätzung der Fed nicht nur ein vorübergehendes Phänomen seien.

Die Neuordnung diverser Indizes zum Montag könnte bei den betroffenen Werten noch einmal für Kursbewegungen sorgen, sagten Börsianer. Dies gelte vor allem für Bayer und Volkswagen, die aus dem Stoxx 50 der größten europäischen börsennotierten Unternehmen beziehungsweise dem Euro Stoxx 50 der größten Firmen der Euro-Zone herausfallen. „Bislang war die Kursreaktion auf den Kursabstieg eher gering“, sagt LBBW-Experte Schallenberger. Daneben ändert sich auch bei einigen deutschen Aktienindizes die Zusammensetzung. Während im Dax alles beim Alten bleibt, steigen beispielsweise die beiden Börsenneulinge Postbank und Wincor Nixdorf in den Nebenwerte-Index MDax auf.

Vom Ausgang der Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen erwartet sich Marktanalyst Heino Ruland vom Brokerhaus Steubing keinen unmittelbaren Einfluss auf die Kursentwicklung. „Sollten die Rechtsradikalen aber erneut erfolgreich sein, könnte das vor allem das Sentiment ausländischer Anleger drücken.“ Am Donnerstag stehen dann noch der Chicago Fed Index und der Index der Frühindikatoren in den USA an. Am Freitag wird der US-Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter für August bekanntgegeben.


HANDELSBLATT, Freitag, 17. September 2004, 18:41 Uhr

Also ich weiss nicht. das ist mir schon etwas viel euphorie. wenn ich mir lolos schöne charts ansehe, gehe ich davon aus, dass wir in nächster zeit wieder tiefere kurse sehen werden.



greetz uedewo

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