kandidat interessant
Aeco verliert im frühen Handel am Neuen Markt bis zu 17%. Grund sind die heute veröffentlichten Zahlen. Das Unternehmen konnte mit 17,9 Mio.€ im vergangenen Jahr zwar 19% mehr umsetzen als im Vorjahr. Der Ertrag ging aber um 57% auf 0,8 Mio.€ zurück. Damit fällt die Entwicklung noch schlechter aus als erwartet . Das Ergebnis je Aktie kommt auf 0,13€ nach 0,38€ im Vorjahr.
Gründe für diese Entwicklung gibt es reichlich: Die Kosten für die Verschmelzung der früher getrennten Unternehmen Aerosonic und ContTec, die Integrationskosten von l Mio.€ beim Erwerb des Laufwerksherstellers Apex und die niedrigere Bruttomarge in der Produktsparte „Test and Inspection“.
Die kurzfristigen Aussichten sind mehr als schlecht. Das Unternehmen nimmt zwar Aufträge im Wert von 7,7, Mio.€ mit ins neue Jahr. Deren Auslieferung ist aber zum größten Teil in der zweiten Jahreshälfte vorgesehen. Das erste Quartal wird denn auch als „ausgesprochen schwach“ bezeichnet. Für das zweite Quartal sei eine leichte Besserung in Sicht, die Delle des ersten könne es aber nicht kompensieren. Dafür hofft man auf die zweite Jahreshälfte, die nach Überzeugung des Unternehmens deutlich stärker ausfallen soll als es die allgemeinen Voraussagen für die Branche der optischen Datenträger nahelegen.
In 2001 erwartet das Management keine bedeutende Veränderung der Erlössituation. Die Profitabilität soll durch Konzentration auf das Kerngeschäft sichergestellt werden. Kosten sollen gesenkt und die Organisation optimiert werden. Eine Reihe neuartiger Produkte soll die Zukunft sichern.
Die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt stuften die aeco-Aktien im Januar mit Kursziel 8€ auf „Kaufen“ ein. Das war bei einem Kurs von rund 3,70€. Die aus dem Merger zwischen der englischen Aerosonic und der deutschen ConTec hervorgegangene aeco biete die breiteste Palette an Prüfsystemen für optische Medien an. Mit einem Teil des IPO-Erlöses habe das „sehr erfahrene Management“ die Sparte „Optical Media Drive Technology“ von Apex (USA) gekauft. Dieser Schritt hätte ein wesentliches externes Beschaffungsproblem gelöst. Für das Jahr 2000 erwarteten die Experten damals einen DVFA-Gewinn je Aktie von 0,28€ Euro. Für die Jahre 2001 und 2002 sehe man Werte von 0,42€, bzw. 0,52€.
Die Bank mit den wenig treffsicheren Prognosen sass mit im Konsortium, das das im März des vergangenen Jahres eilig zusammengeschraubte Unternehmen im Sommer 2000 an die Börse brachte. Hatte man die Aktie ursprünglich mit Ziel 14€ zum Kauf empfohlen, reduzierte man es im Spätjahr auf 11€. Nach aktuell 8€ wäre der nächste Dreier-Schritt 5€. Dann käme 2€.
Andere Beobachter sehen in aeco einen unbedeutenden Randspieler, der von der kommenden Konsolidierung besonders betroffen sein werde. Die mittlerweile auf 15 Mio.€ reduzierte Marktkapitalisierung mache das Unternehmen allenfalls noch zum Übernahmekandidaten.
Aktuell notiert das Papier bei 2,35€, einem neuen Allzeittief.