Freitag, 08.09.2017 16:18 von BlackRock Investment Institute | Aufrufe: 784

Deutsche Bundestagswahl 2017: Wie könnte die nächste Regierung aussehen?

Mögliche Koalitionen

 

Wir halten es für sehr wahrscheinlich, dass die nächste Bundesregierung wieder von Angela Merkel geführt wird. Die Frage ist, wer in diesem Fall Koalitionspartner der CDU/CSU würde. Da zum ersten Mal wohl sechs Parteien in den Bundestag einziehen werden, ist es gut möglich, dass außer einer erneuten Großen Koalition nur Dreiparteienkoalitionen eine Mehrheit hätten. Falls die CDU/CSU stärkste Partei wird, käme zunächst die FDP als traditioneller Partner in früheren Regierungen in Frage. Inhaltlich ist die FDP wohl nahe genug, um eine natürliche Koalitionsfähigkeit zu unterstellen. Sollte es für diese Kombination reichen, wäre dies wohl die nächste Regierungskoalition. Angesichts der aktuellen Umfragewerte erscheint dies möglich, aber keineswegs sicher.

 

 

Wer also könnte ein eventuell benötigter dritter Partner werden?

 

AfD und Linkspartei dürften wegen fehlender inhaltlicher Schnittmengen wohl eher als Koalitionspartner ausscheiden, es blieben also die Grünen. Interessanterweise ist aus der FDP zu hören, zumindest mit den Parteivorsitzenden der einstigen Umweltpartei, könne man sich arrangieren. Die Grünen ihrerseits scheinen konfrontative Rhetorik gegenüber dem konservativ-liberalen Lager ebenfalls zu vermeiden. Wir folgern daraus, dass beide kleinere Parteien sich ihre Optionen offenhalten möchten, auch weil man im Fall einer weiteren Großen Koalition wieder auf den Oppositionsbänken landen würde. Die Kompromissbereitschaft scheint groß wie selten zuvor.

 

Dies führt zur Frage, wie das Ansinnen eines Dreierbündnisses von den großen Parteien beurteilt wird.

Strategisch wäre hier die CDU/CSU in der weit besseren Position, insofern ist es nicht überraschend, dass der öffentlich bekundete Appetit auf eine weitere Große Koalition begrenzt ist und man offen mit einer christliberalen Koalition, notfalls unter Beteiligung der Grünen, liebäugelt. Allerdings hat man inhaltlich mit der SPD in den letzten Jahren sehr gut zusammengearbeitet.

 

Dazu kommt die Befürchtung, es könne durchaus wenig attraktiv für Angela Merkel sein, in einer Koalition mit FDP und Grünen für die nächsten vier Jahre die absehbaren Profilierungskämpfe ihrer Juniorpartner zu moderieren. Möglich ist also, dass die SPD als erneuter Koalitionspartner für die CDU/CSU weit weniger unattraktiv ist als im Wahlkampf öffentlich behauptet.

 

Ähnliches hören wir aus der SPD. Man scheint durchaus zufrieden mit dem Umfang sozialdemokratischer Inhalte, die in der jetzt laufenden Koalition mit der CDU/CSU durchgesetzt werden konnten, von der Rente mit 63 über die Mietpreisbremse bis hin zum Mindestlohn. Außerdem wäre es aus Sicht der Sozialdemokraten fahrlässig, auf den Gestaltungsraum zu verzichten, den die Überschüsse im Bundeshaushalt gegenwärtig ermöglichen.

 

Unterm Strich scheint somit die Fortsetzung der jetzigen Koalition wohl als eher wahrscheinlich. Im Falle eines sozialdemokratischen Wahlsieges wäre eine Große Koalition unter umgekehrten Vorzeichen vermutlich ebenso die wahrscheinlichste Variante.

 

 

Die mögliche Bedeutung der Wahl für die Finanzmärkte

 

Selbstverständlich ist es bedeutsam, wer Europas größte Volkswirtschaft regiert. Dennoch hat die Bundestagswahl 2017 mit Blick auf ihr Risikopotential wohl nicht annähernd die gleiche Bedeutung wie etwa die Präsidentschaftswahl in Frankreich im Frühjahr. Verglichen mit diesem echten Risiko wird die Bundestagswahl ein Ereignis, welches die Finanzmärkte vermutlich mit relativ wenig Aufregung begleiten werden.

 

Sichtbare Auswirkungen auf die Finanzmärkte könnten folgen, wenn eine erstarkte SPD ihrem Koalitionspartner mehr Zugeständnisse gegenüber Südeuropa abringt und die harte Sparhaltung, die Finanzminister Wolfgang Schäuble bis dato gegenüber Südeuropa an den Tag gelegt hat, möglicherweise etwas aufgeweicht wird. Im Umkehrschluss könnte ein CDU/CDU-FDP-Bündnis aus Sicht von Marktteilnehmern eher negativ für Südeuropa sein, da die FDP hart auf Einhaltung des Fiskalpakts besteht.

 

 

Entdecken Sie jetzt die deutsche Wirtschaft im Vergleich zum Rest der Welt:

https://www.ishares.com/de/privatanleger/de/markte/trends-and-ideen/deutsche-wirtschaft

 

 

 

 

 

 

 

 

Disclaimer:

Dieses Material soll nicht als Prognose, Recherche oder Anlageberatung dienen und ist keine Empfehlung, Angebot oder Aufforderung, Wertpapiere oder Finazprodukte zu kaufen oder zu verkaufen oder eine bestimmte Anlagestrategie anzuwenden. Die Stellungnahmen beziehen sich auf [DATE] und können sich in Folge neuer Umstaende ändern

 

 

Bei dieser Unterlage handelt es sich um eine Marketinginformation.

Das vorliegende Material ist nicht als verlässliche Prognose, Wertpapieranalyse oder Anlageberatung zu verstehen. Es stellt keine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots dar, bestimmte Wertpapiere oder Finanzinstrumente zu kaufen oder zu verkaufen oder in eine bestimmte Strategie zu investieren. Wir empfehlen nachdrücklich, dass Sie sich vor einer Finanzanlage professionell beraten lassen. Herausgegeben von BlackRock Investment Management (UK) Limited, einer Tochtergesellschaft von BlackRock, Inc., zugelassen und beaufsichtigt durch die Financial Conduct Authority, eingetragener Geschäftssitz: 12 Throgmorton Avenue, London, EC2N 2DL, Registernummer in England: 2020394. Weitere Informationen, der Verkaufsprospekt, die wesentlichen Anlegerinformationen sowie die Jahres- und Halbjahresberichte sind kostenlos und in Papierform beim Herausgeber in Deutschland, BlackRock Investment Management (UK) Limited, German Branch, Frankfurt am Main, Bockenheimer Landstraße 2-4, 60306 Frankfurt am Main, und bei unseren Vertriebspartnern erhältlich. Zahlstelle in Deutschland ist die J.P. Morgan AG, CIB / Investor Services – Trustee & Fiduciary, Taunustor 1 (Taunus Turm), D-60310 Frankfurt am Main, Österreich die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, Am Stadtpark 9, A-1030 Wien. © 2017 BlackRock, Inc. Sämtliche Rechte vorbehalten. BLACKROCK, iSHARES, BLACKROCK SOLUTIONS, BAUEN AUF BLACKROCK, WAS ALSO SOLL ICH MIT MEINEM GELD TUN und das stilisierte i Logo sind eingetragene und nicht eingetragene Handelsmarken von BlackRock, Inc. oder ihren Niederlassungen in den USA und anderen Ländern. Alle anderen Marken sind Eigentum der jeweiligen Rechteinhaber.

 

This message may contain information that is confidential or privileged. If you are not the intended recipient, please advise the sender immediately and delete this message. See http://www.blackrock.com/corporate/en-us/compliance/email-disclaimers for further information.  Please refer to http://www.blackrock.com/corporate/en-us/compliance/privacy-policy for more information about BlackRock’s Privacy Policy.

BlackRock Advisors (UK) Limited and BlackRock Investment Management (UK) Limited are authorised and regulated by the Financial Conduct Authority. Registered in England No. 796793 and No. 2020394 respectively. BlackRock Life Limited is authorised by the Prudential Regulation Authority and regulated by the Financial Conduct Authority and the Prudential Regulation Authority. Registered in England No. 2223202. Registered Offices: 12 Throgmorton Avenue, London EC2N 2DL. BlackRock International Limited is authorised and regulated by the Financial Conduct Authority and is a registered investment adviser with the Securities and Exchange Commission (SEC). Registered in Scotland No. SC160821. Registered Office: Exchange Place One, 1 Semple Street, Edinburgh EH3 8BL.

BlackRock Investment Management (UK) Limited,  German Branch, Frankfurt am Main  
Bockenheimer Landstraße 2 – 4, 60306 Frankfurt am Main.


Leiter der Zweigniederlassung: Christian Machts | Sitz der Gesellschaft: Frankfurt am Main | Amtsgericht Frankfurt am Main, HRB Nr. 84880


BlackRock Investment Management (UK) Limited ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung englischen Rechts mit eingetragenem Sitz in 12 Throgmorton Avenue, London EC2N 2DL, eingetragen beim Gesellschaftsregister für England und Wales unter der Nummer 2020394, zugelassen und beaufsichtigt durch die Financial Conduct Authority. Direktoren (directors): David Blumer, James Charrington, Eleanor de Freitas, James Fishwick, Nicholas Hall, Patrick Olson, Colin Thomson, Richard Webb, Margaret Young.

For a list of BlackRock's office addresses worldwide, see http://www.blackrock.com/corporate/en-us/about-us/contacts-locations.

© 2017 BlackRock, Inc. All rights reserved.


Über den Autor

RSS-Feed
Das BlackRock Investment Institute erstellt Marktanalysen und veröffentlicht diese Erkenntnisse. Mit unseren Veröffentlichungen verfolgen wir das Ziel, Denkanstöße für Kunden, Fondsmanager und politische Entscheidungsträger zu geben.
Werbung

Mehr Nachrichten kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.