Eine Frau, die ihren Einkauf per Smartphone bezahlt hat. (Symbolbild)
Montag, 31.08.2020 14:01 von | Aufrufe: 487

Wirecard-Skandal: Geldwäsche-Fahnder prüfen 144 'relevante Vorgänge'

Eine Frau, die ihren Einkauf per Smartphone bezahlt hat. (Symbolbild) © ipopba / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

BONN (dpa-AFX) - Im Wirecard -Skandal prüft die Anti-Geldwäsche-Einheit des Bundes FIU mittlerweile 144 Vorgänge, die als relevant für die Vorwürfe gegen den Zahlungsdienstleister eingestuft bewerten. Sie teilten sich in 102 Verdachtsmeldungen und 42 sonstige Informationen auf, teilte ein Zoll-Sprecher am Montag in Bonn mit. Die Mehrzahl der Verdachtsmeldungen sei der FIU erst nach dem 22. Juni 2020 zugeleitet worden. An diesem Tag hatte Wirecard Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt. Die "Bild"-Zeitung hatte zunächst über die Zahl Prüfvorgänge berichtet.

Bis zum 22. Juni hätten der FIU im Rahmen ihrer Analyse zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zwei Verdachtsmeldungen in Zusammenhang mit den ersten Vorwürfen gegenüber Wirecard vorgelegen, erläuterte der Zoll-Sprecher. Diese Meldungen seien bereits im Jahr 2019 an das zuständige Landeskriminalamt Bayern abgegeben worden. Zusätzlich sei die Finanzaufsicht Bafin unterrichtet worden. Die FIU habe insoweit ihr vorliegende relevante Erkenntnisse zu Wirecard unmittelbar weitergeleitet und sei damit ihrem gesetzlichen Auftrag vollumfänglich nachgekommen.

Seitdem bewerte die FIU im Rahmen einer vertieften Analyseoperation nochmals alle ihr bislang vorliegenden Informationen zu Wirecard einschließlich der neu bei ihr eingehenden Verdachtsmeldungen im Lichte der aktuellen Erkenntnisse. Dabei habe die FIU den Kriterienkatalog der Untersuchung - über ihren gesetzlichen Kernauftrag hinaus - um Bilanzbetrug, Insiderhandel, Marktmanipulation sowie Betrugs- und Untreuevorwürfe erweitert.

Die Münchner Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Wirecard seit 2015 Scheingewinne auswies - und ermittelt wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs. Der Schaden für die kreditgebenden Banken und Investoren könnte sich auf 3,2 Milliarden Euro summieren./brd/DP/fba


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