New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Goldpreis fiel vergangene Woche auf ein Sechs-Monatstief von gut 1.260 US-Dollar/Unze. Zu Wochenbeginn handelt das Edelmetall nur wenige Dollar über der Marke. In den letzten zwei Monaten hat Gold damit rund sieben Prozent an Wert verloren. Mitte Mai war die Notiz unter die Marke von 1.300 US-Dollar je Feinunze gefallen und war danach für mehrere Wochen um diese Marke geschwankt.
Was sind die Hauptbelastungsfaktoren? Aus Sicht der Commerzbank ist die Währungsentwicklung ein wichtiger Treiber für den Goldpreis. Der US-Dollar befinde sich seit Mitte April im Höhenflug, was Druck auf den Goldpreis ausübe, erklärt Rohstoffexpertin Barbara Lambrecht. Der handelsgewichtete US-Dollar-Index erreichte zuletzt ein 11-Monatshoch. Die Aufwertung der US-Währung ging dabei mit einem kräftigen Anstieg der US-Anleiherenditen einher. Die Rendite für 10-jährige US-Staatsanleihen stieg Mitte Mai auf das höchste Niveau seit fast sieben Jahren. „Dass der US-Dollar bei diesen Rahmenbedingungen aufwertet und der Goldpreis nachgibt, ist daher keine Überraschung“, meint Lamprecht. Schließlich werfe Gold wirft keine Zinsen ab.
Eine gesteigerte Nachfrage nach Gold als sicheren Hafen hat es trotz zahlreicher Krisenherde bis zuletzt nicht gegeben. Zu nennen sind hier zuvorderst die von den USA losgetretenen und ständig neu belebten Handelskonflikte, politische Krisen wie rund um Italien oder das Migrations-Thema, sowie der Streit über die Iran-Sanktionen. Laut World Gold Council zeigte sich die physische Nachfrage in diesem Jahr verhalten, und auch die Investmentnachfrage lässt dem CoT-Report nach zu urteilen zu wünschen übrig. Die spekulativen Käufe halten sich in Grenzen. „Ohne Impulse seitens der Investmentnachfrage dürfte der Goldpreis ein Spielball der Währungsentwicklung bleiben“, meint Analystin Lamprecht. Bei fortgesetzter Dollar-Aufwertung seien daher nochmalige Rücksetzer möglich.