Verteidiger fordert Freispruch für Ex-Infinus-Chef Biehl

Donnerstag, 14.06.2018 19:12 von Handelsblatt - Aufrufe: 686

Im Betrugsprozess um den Finanzdienstleister Infinus sind die Fronten verhärtet. Der Verteidiger greift im Schlussvortrag das Gericht scharf an.

Im Prozess gegen ehemalige Führungskräfte des Dresdener Finanzdienstleisters Infinus hat der Verteidiger des Hauptangeklagten einen Freispruch gefordert. „Jörg Biehl hat nie Geld oder Werte verschwinden lassen“, sagte der Strafverteidiger Ulf Israel in seinem Schlussvortrag am Donnerstag.

Er kritisierte, dass sich Gericht und Staatsanwaltschaft im Verfahren zu nahgestanden hätten. Es sei schwer gewesen, „einen fairen Prozess zu finden“, die Kammer sei von Anfang an voreingenommen gewesen.

Mit verschränkten Armen, die Stirn in Falten gelegt, wandte sich Israel vor vollbesetzten Zuschauerrängen direkt an Oberstaatsanwalt Arnulf Berner. „Sie haben in über fünf Jahren nicht ein einziges Formaldelikt, keine Schwarze Kasse, keine gefälschten Unterlagen gefunden.“ Dass ein Unternehmer bilanzielle Gestaltungsspielräume ausnutze, könne man ihm nicht vorwerfen, sagte Israel. Es seien auch keine Scheingewinne erzielt wurden. Überdies habe der Hauptangeklagte Biehl sein ganzes Geld in die Firma gesteckt und davon ausgehen können, dass er sich auf die Wirtschaftsprüfer, deren Testate und die Steuerberater verlassen könne.

Damit liegen Anklage und Verteidigung auf der Zielgeraden des Megaprozesses weitestmöglich auseinander. Vergangene Woche hatte Oberstaatsanwalt Berner eine Haftstrafe von acht Jahren für den „Infinus-Patriarchen“ Biehl gefordert – und für die übrigen fünf Angeklagten Freiheitsentzug zwischen knapp fünf und knapp sieben Jahren beantragt.

Die Staatsanwaltschaft sieht es nach 160 Verhandlungstagen als erwiesen an, dass die Ex-Manager Zehntausende Anleger getäuscht und spätestens seit 2011 ein Schneeballsystem betrieben haben. Das Firmengeflecht, zu dem auch die Futures Business KG (Fubus) gehörte, sei auf immer neues Anlegergeld angewiesen gewesen. Es habe nur aufgrund immer waghalsigerer Transkationen überleben können. Die Bilanzen seien durch buchhalterische Tricks geschönt worden.Verteidiger spricht von „Lebenslüge“

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