Baader Bank - US-Nebenwerte signalisieren Aufwärtstrend

Donnerstag, 20.01.2011 15:45 von Aktiencheck - Aufrufe: 579

Unterschleissheim (aktiencheck.de AG) - Nach einer Hausse von 25 Prozent des Russell 2000 ist Zeit für einen Favoritenwechsel; US-Standardwerte sind so preiswert wie seit Langem nicht mehr, so Christian Grabbe, Derivateexperte bei der Baader Bank AG.

US-Nebenwerte hätten die amerikanischen Blue Chips 2010 um Längen geschlagen. Der Russell 2000 Index sei im zurückliegenden Jahr um insgesamt 25 Prozent gestiegen und damit so stark wie zuletzt 2003. Die in diesem Marktbarometer enthaltenen Unternehmen mit niedriger Marktkapitalisierung hätten sich um13 Prozentpunkte stärker als der S&P 500 entwickelt. Für Experten wie den Vermögensverwalter BlackRock und JPMorgan Funds sei das ein Zeichen, dass die amerikanische Wirtschaft auch 2011 wachsen werde und die Aussichten auf einen Anstieg des amerikanischen Aktienmarktes gut seien. Ein Grund sei, dass die Mid und Small Caps ihren Umsatz zum größten Teil im Inland erzielen würden.

Die Kursanstiege bei den amerikanischen Mid und Small Caps hätten in der Vergangenheit Phasen schnelleren Wirtschaftswachstums angezeigt und die stärksten Aufwärtsbewegungen in den vergangenen zwei Jahrzehnten eingeläutet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Werte im S&P 500 liege derzeit 50 Prozent niedriger als das der Small Caps im Russell 2000.

Die so genannten Large Caps seien nach Ansicht von Kevin Rendino, Portfoliomanager beim BlackRock Basic Value Fund, zu preiswert, als dass man dies ignorieren könne. Seiner Meinung nach signalisiere die Erholung der Small Caps, dass sich auch die Wirtschaft auf dem Weg der Besserung befinde.

Ein weiteres Indiz für die niedrige Bewertung sei der Buchwert. Ende Dezember seien die Werte im S&P 500 mit durchschnittlich dem 2,22-fachen der Nettovermögenswerte bewertet gewesen. Bei den Dividendentiteln im Russell 2000 habe das mittlere Kurs-Buchwert-Verhältnis bei 2,04 gelegen. So gering sei der Abstand noch nie gewesen, seitdem die Agentur Bloomberg im Jahr 1995 mit der Aufzeichnung der Daten begonnen habe. Im Mittel habe die Differenz für den Zeitraum bei 1,1 Prozentpunkten gelegen. Auf der Basis der Unternehmensgewinne seien Standardwerte halb so teuer wie Nebenwerte. Im S&P 500 liege das mittlere KGV bei 15,8, im Russell 2000 betrage es 34,4. Der Durchschnitt beider Indices seit 1995 liege bei 19 bzw. 29,9.

Bemerkenswert sei, dass die Gewinne kleinerer Unternehmen im abgelaufenen Jahr fünfmal so schnell gestiegen seien wie die größerer. Gehe es nach den Analysten, würden sich die Small und Mid Caps auch künftig sehr gut entwickeln. Unternehmen im Russell 2000 hätten den Gewinn im abgelaufenen Jahr um 165 Prozent gesteigert. Eine Wachstumsgeschwindigkeit, die von den Analysten zuletzt 2003 beobachtet worden sei. Die Standardwerte im S&P 500 hätten dagegen nur ein Wachstum von 29 Prozent verzeichnet.

Die Aufarbeitung von mehr als 19.000 Analystenprognosen für die Unternehmensergebnisse 2011 durch Bloomberg lasse erwarten, dass die Gewinne der Unternehmen im Russell 2000 um 80 Prozent zulegen würden. Für Fondsmanager wie Kevin Rendino sei das ein Zeichen, dass die Blue Chips den Nebenwerten folgen würden. Diese würden daher zu einer Übergewichtung der Standardwerte im Depot raten. Charttechnisch habe der S&P 500 eine Turnaround-Formation durch den Ausbruch über den Widerstand bei 1.230 Punkten vollendet.

Für Anleger gebe es eine Reihe von Möglichkeiten, an der Aufwärtsbewegung des US-Marktes zu partizipieren. So gebe es von der UBS einen einfachen Indextracker auf den S&P 500 Composite (Index-Zertifikat auf S&P 500 TNR [UBS AG (London)]), bei dem die Dividendenzahlungen bei der Berechnung berücksichtigt würden. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate habe das Produkt einen Gewinn von mehr als 25 Prozent erreicht.

Vom selben Anbieter werde ein Quanto-Produkt auf den S&P 500 (Open End Index-Zertifikat auf S&P 500 TNR [UBS AG (London)]) angeboten, was die Risiken, aber auch die Chancen der US-Dollar-Schwankungen ausschalte. Hier habe die Performance nur bei etwas mehr als 11 Prozent gelegen.

Für vorsichtigere Anleger biete die Commerzbank ein Capped-Bonus-Zertifikat auf den S&P 500 (Capped Bonus Zertifikat auf S&P 500 [Commerzbank AG]), das bei einer Laufzeit von etwas mehr als elf Monaten eine Rendite von 8,33 Prozent p.a. bringe. Der Sicherheitspuffer liege bei 24,5 Prozent, das Aufgeld bei lediglich 2,8 Prozent. Spekulativer sei ein Optionsschein von Goldman Sachs mit einem Basispreis von 1.100 Punkten (Optionsschein auf S&P 500 [Goldman Sachs]). Der Hebel (Omega) liege bei 6, die Laufzeit ende Mitte Dezember 2011.

Für den Dow Jones Industrial Index, der die 30 Blue Chips abbilde, habe die Royal Bank of Scotland ein Index-Zertifikat (Open-End Zertifikat auf Dow Jones Industrial Average [BNP Paribas Issuance B.V.]) im Angebot. Hier habe der Anleger eine Performance von etwas mehr als 22 Prozent seit Januar 2010 erzielen können. Mit einem Sprint-Zertifikat der Citigroup auf den NASDAQ 100 (Sprint Zertifikat auf NASDAQ 100 [Citigroup Global Markets Deutschland AG]) könne der etwas mutigere Anleger mit einer Partizipation von 200 Prozent bis zur oberen Begrenzung der Range bei 2.200 Punkten überproportional an dem Anstieg profitieren. Es sei hier noch eine Rendite von 6,7 Prozent bzw. 16,1 Prozent p.a. möglich.

Um auf den Russell 2000 zu setzen, könnten Anleger nicht auf Zertifikate zurückgreifen. Sie könnten aber über einen Exchange Traded Fund (ETF) in das breite Marktbarometer investieren. Die Deutsche-Bank-Tochter db x-trackers biete einen ETF auf den Russell 2000 (db x-tr.Russell 2000 ETF Inhaber-Anteile 1C)248658) an, mit dem Anleger an der Entwicklung der US-Nebenwerte eins zu eins partizipieren könnten. Es handle sich um einen swapbasierten ETF. In den zurückliegenden zwölf Monaten sei der ETF recht erfolgreich gewesen und habe einen Gewinn von knapp 24 Prozent erzielen können. Die Gesamtkostenquote des Produktes liege bei nur 0,45 Prozent jährlich. (20.01.2011/zc/a/a)

\nOffenlegung von möglichen Interessenskonflikten:

Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.

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