Für den Alltours-Chef sind Airbnb und Booking.com die neuen Konkurrenten. Kooperieren will Verhuven mit ihnen nicht. Lieber setzt er auf ein eigenes Online-System.
Erst vor einem Monat kehrte Willi Verhuven, Gründer und Alleininhaber des Urlaubsriesen Alltours, überraschend an die Konzernspitze zurück. Nun kündigt der 68-Jährige, der Markus Daldrup überraschend nach fünf Jahren ablöste, einen massiven Vorstoß ins Onlinegeschäft an.
„Wir wollen nicht in zehn Jahren dastehen wie einst die Katalogversender Quelle oder Neckermann“, sagte der alte und neue Geschäftsführer von Deutschlands fünftgrößtem Reiseunternehmen. Beide Traditionshändler hatten vor zehn Jahren den Aufstieg Amazons verschlafen und waren in die Pleite gerutscht.
Ein solches Schicksal will der Alltours-Chef auf jeden Fall verhindern. „Unsere wahren Wettbewerber sind nicht die Touristikkonzerne Tui, Thomas Cook oder DER Touristik“, sagte er. „Sie heißen Booking.com, Airbnb und Fewo-Direkt.“
Neben dem bisherigen Pauschalreisevertrieb, den Alltours immer noch zu 70 Prozent über traditionelle Reisebüros abwickelt, soll daher in Düsseldorf das Digitalgeschäft deutlich ausgebaut werden. Dazu hat Verhuven Ende vergangenen Jahres den 54-jährigen IT-Experten Michael Kalt in die Geschäftsführung berufen, den einstigen Mitbegründer der Buchungsplattform Traveltainment.
„Wir wollen nicht Wettbewerber wie Airbnb in unsere Onlineauftritt integrieren“, gibt sich dieser kämpferisch, „sondern ein eigenes System schaffen“.
So soll die Alltours-Website nicht mehr allein als Buchungsplattform dienen. „Wir wollen dort Urlaubsinteressenten inspirieren“, sagt Kalt. Auch die Kundenbindung will er mit technischen Lösungen stärken. Das traditionelle Pauschalreisegeschäft aber werde Alltours beibehalten, beteuert Alleingesellschafter Verhuven.
Dennoch setzt er dort den Rotstift an. Die gedruckten Urlaubskataloge für die kommende Saison sind nicht nur dünner als im Vorjahr, obwohl die Auswahl an Hotels fast um die Hälfte stieg. Auch die Auflage ließ Verhuven drastisch reduzieren. Statt drei werden in diesem Jahr nur noch zwei Millionen Hefte verteilt.
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