Mittwoch, 15.07.2020 09:43 von Sven Weisenhaus | Aufrufe: 419

So schnell kann es gehen!

Vorgestern notierte der Nasdaq 100 noch bei fast 11.070 Punkten, gestern waren es dann im Tagestief nur noch 10.370 Zähler. Binnen nur zwei Tagen hat der Technologieindex also rund 700 Punkte bzw. mehr als 6,3 % eingebüßt. Schnell kommen da wieder Erinnerungen an den Jahresbeginn oder das jüngst erst thematisierte plötzliche Platzen der Blase am Neuen Markt auf.

Ein scharfer Rücksetzer war zu erwarten

Sicherlich, nach den vorangegangenen Kursgewinnen war ein scharfer Rücksetzer zu erwarten. Und der Nasdaq 100 konnte sich von seinem Tagestief wieder deutlich erholen. Aber die Kursentwicklungen von vorgestern und gestern haben gezeigt, wie schnell die Volatilität in den Markt zurückkehren und die Stimmung der Anleger drehen kann. Es war zumindest ein Weckruf. Und niemand kann nun vorhersagen, ob die Anleger den kleinen Schock nun schnell wieder abschütteln können oder der Markt vielleicht übermorgen schon vom Hoch aus auf einen zweistelligen Verlust blicken muss.

Dow Jones: Bullisher Ausbruch oder Bullenfalle?

Auch der Dow Jones lässt bei den Anlegern aktuell Fragezeichen aufkommen. So hatte der Index noch am vergangenen Freitag die gebrochene Aufwärtstrendlinie (grün im folgenden Chart) zurückerobern können, womit, wie in der Börse-Intern am Freitag beschrieben, „eher wieder die Abwärtstrendlinien (rot) unter Druck“ gerieten. Und vorgestern gelang dann auch noch der bullishe Ausbruch aus der Dreiecksformation. Doch dieser entpuppte sich noch am selben Tag als Bullenfalle (rote Ellipse).

Dow Jones - kurzfristige Chartanalyse

(Quelle: Comdirect)

Aber bei genauerem Hinsehen (siehe folgender Chart) ist der Dow Jones von oben an die (unteren) Abwärtstrendlinien zurückgelaufen und hat diese in mehreren Anläufen erfolgreich verteidigt (grüne Ellipse). Und dabei kam den Bullen auch noch die zurückeroberte Aufwärtstrendlinie entgegen, die sie sich, abgesehen von einem Fehlsignal, zunutze machen konnten.

Dow Jones - kurzfristige Chartanalyse

(Quelle: Comdirect)

Womöglich hat der Dow Jones also lediglich den Ausbruch von oben getestet, wobei die obere Abwärtstrendlinie nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Das bleibt nun natürlich abzuwarten. Gelingt dem Dow Jones der Anstieg über das Hoch bei rund 26.640 Punkten, ist von einem erfolgreichen Test des Ausbruchs von oben und weiter steigenden Kursen auszugehen. Fällt der Index aber deutlich unter 26.000 Zähler und damit unter die Aufwärts- und Abwärtslinien (grüne Ellipse), liegt eine Bullenfalle vor und es ist von entsprechenden bearischen Konsequenzen auszugehen.

Kurze scharfe Rücksetzer sind ein weiteres Warnsignal

Eines sollte man aber auch noch im Hinterkopf behalten: Häufig kündigen sich größere Konsolidierung durch eben solche kurzen, schnellen Kurseinbrüche an. Oft stecken große institutionelle Anleger dahinter, die kleine Teile ihrer Gesamtpositionen in den Markt drücken. Diese Teile reichen bereits aus, um die Indizes kurzzeitig deutlich unter Druck zu bringen.

Ein solcher Einbruch ist für sich genommen nur ein kleines Warnsignal. Falls diese Einbrüche, zumeist nach weiter steigenden Kursen, allerdings häufiger werden, sollten Sie sehr vorsichtig werden! Sobald der Markt nämlich merkt, was da passiert, werden auch kleinere institutionelle Anleger die Reißleine ziehen. Diese kennen das Spiel schließlich.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Trading
Ihr
Sven Weisenhaus

(Quelle: www.stockstreet.de)


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Stockstreet GmbH
Sven Weisenhaus ist Trader und Börsenanalyst. Seine Erfahrungen und Analysen zu den Themen Geldanlage, Börse und Finanzen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Publikationen. Er schrieb z.B. über mehrere Jahre einen auf die Elliott-Wellen-Theorie spezialisierten Börsendienst. Seit 2012 veröffentlicht er als Chefanalyst und inzwischen Geschäftsführer einen renommierten Börsennewsletter. Seit einigen Jahren gehört er zum Team von Stockstreet.de und schreibt dort unter anderem die Analysen des „Target-Trend-Spezial“ - einem börsentäglichen Dienst, der unter anderem den DAX nach der Target-Trend-Methode analysiert. Sven Weisenhaus hat auch die Redaktion des bekannten Newsletters "Börse-Intern" übernommen. Für mehr Information: https://www.stockstreet.de/
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