Zuckerernte (Symbolbild).
Montag, 26.03.2018 17:59 von | Aufrufe: 1139

ROUNDUP: Südzucker rechnet mit Gewinneinbruch - Aktienkurs knickt ein

Zuckerernte (Symbolbild). pixabay.com

MANNHEIM (dpa-AFX) - Europas größter Zuckerproduzent Südzucker stellt die Anleger nach einem Umsatz- und Gewinnanstieg im abgelaufenen Geschäftsjahr auf magerere Zeiten ein. Vor allem wegen eines voraussichtlichen operativen Verlusts in der Zucker-Sparte in Höhe von 100 bis 200 Millionen Euro dürfte das operative Konzernergebnis im laufenden Geschäftsjahr 2018/19 auf 100 bis 200 Millionen Euro fallen, wie das SDax -Unternehmen am Montag in Mannheim mitteilte. Südzucker hatte bereits vor schweren Zeiten gewarnt, doch der nun in Aussicht gestellte Gewinnrückgang fällt deutlicher höher aus als von Experten befürchtet. Beim Konzernumsatz peilt Südzucker mit 6,8 bis 7,1 Milliarden Euro eine mehr oder weniger stabile Entwicklung an.

Anleger reagierten negativ: Der Aktienkurs fiel um mehr als 6 Prozent. Südzucker begründete den negativen Ausblick in erster Linie mit Belastungen durch die Veränderungen des EU-Zuckermarkts. Zudem werde weltweit weiterhin mehr Zucker produziert als nachgefragt. In den Sparten Spezialitäten und Frucht sollen die Ergebnisse 2018/19 derweil steigen. Für die Biosprit-Tochter CropEnergies wird eine operative Ergebnisbandbreite von 30 bis 70 Millionen Euro erwartet.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte Südzucker den Umsatz ersten Berechnungen zufolge um 7,7 Prozent auf rund 7 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis legte um 3,3 Prozent auf rund 440 Millionen Euro zu. Aktionäre sollen eine mit 0,45 Euro je Aktie stabile Dividende erhalten. Der vollständige Bericht für das Geschäftsjahr 2017/18 wird am 17. Mai veröffentlicht.

Das Auslaufen der EU-Zuckermarktordnung wirbelt derzeit die gesamte Branche durcheinander. Fast fünf Jahrzehnte lang hatte die EU Mindestpreise und Produktionsmengen festgelegt. Damit ist seit Herbst 2017 Schluss - nun gelten die Spielregeln des Weltmarktes, das heißt mehr Wettbewerb und damit auch fürs Erste sinkende Preise. Für die Zucker-Hersteller bringt das große Umwälzungen mit sich.

"Uns steht nun eine schwierige Übergangsphase von mindestens zwei Jahren Dauer bevor", hatte Finanzvorstand Thomas Kölbl im Januar in einem Interview eingeräumt. Die europäischen Hersteller hatten in Erwartung des Reformendes ihren Rübenanbau ausgeweitet - allein bei Südzucker waren es etwa 20 Prozent mehr Fläche. Das höhere Angebot an Zucker belastet aber die Preise. "Durchschnittlich haben wir innerhalb von wenigen Monaten mehr als 100 Euro pro Tonne Zucker verloren", hatte der Chef des Konkurrenten Nordzucker, Lars Gorissen, erst vor wenigen Wochen gesagt.

Südzucker ist allerdings überzeugt, trotz der momentanen Verwerfungen am Markt am Ende zu den Gewinnern zu gehören./mis/she/he


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