Saturn-Logo einer Filiale in Berlin.
Dienstag, 19.12.2017 15:01 von | Aufrufe: 915

ROUNDUP 2: Ceconomy verspricht mehr Gewinn und fürchtet sich nicht vor Amazon

Saturn-Logo einer Filiale in Berlin. © LordRunar / iStock Unreleased / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

(neu: Aussagen aus der Konferenz, Marktreaktion, Details)

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Media-Saturn-Mutter Ceconomy will die fortschreitende Digitalisierung für weiteres Wachstum nutzen. "Das ist der Hauptwachstumstreiber unseres Geschäfts", sagte Ceconomy-Chef Pieter Haas am Dienstag bei der Bilanzvorlage des aus der Aufspaltung des Handelskonzerns Metro hervorgegangenen Elektronikhändlers. Die Kunden will er dabei auf allen Kanälen bedienen: im Laden, im Netz, mobil und auch zu Hause.

Damit sollen nicht nur Gewinn und Umsatz weiter zunehmen. Auch der Wettkampf mit dem in der Handelswelt gefürchteten US-Konzern Amazon (Amazon Aktie) soll dadurch gelingen. Amazon ist seit Jahren im Netz das Maß aller Dinge. Die Ankündigung der Amerikaner, weitere stationäre Geschäfte zu eröffnen - auch in Deutschland - wertete der Ceonomy-Chef als Bestätigung seiner Strategie, die verschiedenen Vertriebsformen miteinander zu verbinden. "Die Kunden wollen nicht nur von einem elektronischen Assistenten bedient werden", sagte Haas. Reinen Onlinehändlern fehle "der Faktor Mensch".

Gut 1000 Läden betrieb Ceconomy Ende des vergangenen Geschäftsjahres (Ende September). Dort wird nach wie vor der meiste Umsatz gemacht. Konzernweit stiegen die Erlöse 2016/2017 um 1,3 Prozent auf 22,2 Milliarden Euro. Stark wachsen konnte das Unternehmen im Online-Handel, der inzwischen rund elf Prozent zum Gesamtumsatz beiträgt, sowie mit Reparatur- und Servicedienstleistungen. Beide Bereiche will der Konzern weiter ausbauen. In zwei Drittel aller Läden gibt es bereits Servicestationen, in denen man sich beraten lassen kann, auf Wunsch und gegen Bezahlung kommt der Techniker auch nach Hause.

Ceconomy will so den Umsatz auch 2017/2018 weiter steigern. Wie sich das gerade auf Hochtouren laufende Weihnachtgeschäft auswirken wird, wollte Haas nicht sagen. Viele Käufe würden erfahrungsgemäß erst nach den Feiertagen getätigt, meinte er.

Beim operativen Ergebnis (Ebit) traut sich Ceconomy in diesem Jahr einen Zuwachs von mindestens im mittleren einstelligen Prozentbereich zu. Im zurückliegenden Jahr gelang Ceconomy nur ein leichtes Plus von rund einem Prozent auf 471 Millionen Euro. Unter dem Strich kletterte der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn auf 87 Millionen Euro, nach 46 Millionen Euro im Vorjahr. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 0,26 Euro je Aktie erhalten.

Bauen konnte Ceconomy im vergangenen Jahr auf die deutschen Verbraucher, die vor allem bei Haushaltsgeräten und Mobiltelefonen zugriffen. Auch das Geschäft in der Türkei erreichte wieder die Gewinnschwelle. Probleme bereiten weiterhin Schweden und Russland. Der Konzern will im laufenden Jahr die Verkaufsflächen in den beiden Ländern weiter verkleinern. Auch einen Rückzug schloss Haas nicht komplett aus.

Einen Hit landen konnte Ceconomy mit den Zahlen an der Börse nicht. Manche Experten hatten auf eine ambitioniertere Prognose gehofft. Das eindeutige Credo lautete daher: Gewinnmitnahmen. Die Ceconomy-Aktie war in den letzten Wochen und Monaten gut gelaufen. Seit der Abspaltung im Sommer bis einschließlich Montag hatte das Papier in der Spitze mehr als 30 Prozent an Wert gewonnen. Am Dienstag verlor sie zuletzt gut 2 Prozent auf 11,71 Euro.

Ceconomy steht seit Juli auf eigenen Beinen. Die frühere Metro Group hatte sich in einen Lebensmittelteil und in die jetzige Ceconomy aufgespalten, die im Kern die Elektronikketten Media Markt und Saturn umfasst. Hinzu kommen noch andere Geschäfte, etwa ein Reparaturservice und die Vermarktung von Kundendaten. Gegen leitende Mitarbeiter und Verantwortliche der früheren Metro ermittelte derzeit die Staatsanwaltschaft Düsseldorf wegen des Verdachts der Marktmanipulation.


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Ein weiterer Quell des Ärgers ist der seit Jahren andauernde Zwist mit Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals, der sich einst entzündet hatte an der Frage, wer bei dem Elektronikhändler das Sagen hat. Die Fronten sind verhärtet, eine Einigung scheint nicht in Sicht. Der einzige vernünftige Weg wäre es daher, wenn Kellerhals sich als Aktionär zurückziehe, sagte Haas./she/tos/stw

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