Der Internet-Hype ist zurück. Plötzlich schießen die Bewertungen für Netzunternehmen wie Google, Facebook, Twitter oder Groupon in die Höhe. Obwohl manche von ihnen noch nicht einmal börsennotiert sind, schlagen sich die Investoren schon um die Aktien. Das erinnert an die goldenen Zeiten zur Jahrtausendwende. Damals trieben die Dot-Com-Firmen die Aktienkurse auf bis dahin unbekannte Höhen. Selbst die Deutschen, die jahrzehntelang als Aktienmuffel galten, zeichneten plötzlich fast blind jeden Börsenneuling. Doch die Ernüchterung kam im März 2000. Die Blase platzte, der Neue-Markt-Index Nemax ging auf Talfahrt, die Aktienkurse fielen weltweit. Sollten Anleger deshalb die Finger von den neuen Internet-Stars lassen?
Nicht unbedingt. Denn zumindest eines ist heute anders als vor mehr als zehn Jahren. Die meisten der begehrten Internet-Unternehmen verdienen nicht nur Vorschusslorbeeren, sondern richtig Geld. So hat die Suchmaschine Google im vergangenen Jahr einen Gewinn von umgerechnet 6,2 Mrd. Euro erzielt, das Netztwerk Facebook soll 2010 auf 390 Mio. Euro gekommen sein und der Gutscheinvermarkter rund 360 Mio. Euro verdienen. Und deshalb sollten Anleger die Internet-Aktien genauso analysieren wie jedes andere Investment auch. Neben den Wachstumsaussichten der Unternehmen sollten sie sich die guten alten Kennzahlen wie Dividendenrendite und Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) anschauen. Ein KGV von 40 ist selbst für ein schnell wachsendes Unternehmen zuviel.