Als Teil eines strategischen Konzernumbaus hat Thyssenkrupp das Tochterunternehmen CSA für 1,5 Milliarden Euro an Ternium, einem führenden lateinamerikansichen Stahlhersteller, verkauft. Mit dem Verkauf werden die Netto-Finanzschulden des Industriegroßkonzerns signifikant reduziert. Die Märkte reagierten positiv auf diese Neuigkeit und trieben die Aktie des Konzerns am Mittwoch zunächst an die DAX-Spitze.
Der Milliardenverkauf des Unternehmens sei laut Vorstandsvorsitzdendem Dr. Heinrich Hiesinger ein ,,wichtiger Meilenstein‘‘ beim Umbau des Konzerns. Das Unternehmen erziele nun inzwischen mehr als 75 Prozent des Umsatzes mit ,,profitablen Industriegüter- und Dienstleistungsgeschäften.‘‘ Zwar ist mit dem Kaufpreis von 1,5 Milliarden Euro eine Wertberichtigung von 0,9 Milliarden Euro notwendig, dennoch erhält Thyssenkrupp mit dem Verkauf des Stahlwerks einen deutlichen Mittelzufluss. Dadurch wird das Verhältnis zwischen Netto-Finanzschulden und Eigenkapital verbessert.
Mit dem Verkauf von CSA beendet Thyssenkrupp sein in 2005 begonnenes, verlustträchtiges Kapitel Steel Americas endgültig. Die Expansion der Stahlsparte nach Amerika lief von Beginn an holprig. Ein unerwarteter Anstieg der Baukosten in Brasilien und im US-Bundesstaat Alabama sowie technische Probleme beim Hochfahren der Anlagen bereiteten dem Konzern schon zu Beginn der Unternehmung Schwierigkeiten. Das Werk in den USA konnte der Konzern bereits in 2014 veräußern, ein Verkauf von CSA war damals allerdings nicht möglich. Thyssenkrupp hat mit Steel Americas nach dem Veräußerungsertrag beider Werke einen Verlust von rund acht Milliarden Euro verzeichnet.
Der jetzt bekannt gegebene Verkauf erfolgt rückwirkend zum 30.09.2016. Die Abwicklung der Transaktion soll bis zum 30.09.2017 abgeschlossen sein. Durch den Verkauf des Stahlwerks erwartet Thyssenkrupp entsprechende Auswirkungen auf den Jahresüberschuss. Auf das bereinigte EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) sowie den Free Cashflow vor M&A soll die Transaktion keinen Einfluss haben.
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