Montag, 16.09.2019 09:39 von Markus Miller | Aufrufe: 722

Tokenisierung über Ethereum: Größte Bank der Eurozone begibt Wertpapier über die Blockchain!

Nach wie vor lese ich sehr häufig in den breiten Medien – aber auch in der Krypto-Fachpresse ebenso wie in Internet-Foren – zahlreiche Berichte und Aussagen, dass die derzeit neu entstehende Krypto-Ökonomie ein Feind der Banken ist und seitens der Geschäftsbanken – ebenso wie von Staaten, Regierungen oder Notenbanken – bekämpft wird. Das ist schlicht ein Mythos.

Die Bankbranche wird sich allein aufgrund der Digitalisierung und des technologischen Fortschritts massiv verändern müssen. Sie wird dabei die Blockchain-Technologie nicht bekämpfen, sondern integrieren. Dafür zeige ich Ihnen heute, auf Basis einer aktuellen Entwicklung, einen weiteren Beleg aus Europa bzw. aus Spanien und Deutschland.

Die größte Bank der Eurozone integriert die Blockchain-Technologie

Die Banco Santander ist eine Privat- und Geschäftskundenbank mit Sitz in Spanien und Präsenz in zehn Kernmärkten in Europa und Amerika. Santander ist gemessen am Börsenwert die größte Bank in der Eurozone. Im Jahr 1857 gegründet, verfügt Santander Ende Juni 2019 über ein verwaltetes Vermögen (Einlagen und Investmentfonds) von 1,03 Billionen Euro. Santander hat weltweit etwa 142 Millionen Kunden, 13.000 Filialen und rund 200.000 Mitarbeiter. In der ersten Jahreshälfte 2019 erzielte Santander einen zurechenbaren Gewinn von rund 4 Milliarden Euro. Zur Größeneinordnung: Die Deutsch Bank hat derzeit einen Börsenwert von lediglich 15 Milliarden Euro.

Die Santander Consumer Bank AG gehört gemessen an der Kundenzahl zu den Top 5 der privaten Banken in Deutschland. Sie bietet Privat- und Firmenkunden über verschiedene Kanäle umfangreiche Finanzdienstleistungen an. Ob online, per Video-Beratung oder persönlich in der Filiale – Santander hat ein Service- und Produktangebot, das vom Girokonto über die Kreditkarte bis hin zur Baufinanzierung sowie dem Wertpapiergeschäft ein breites Spektrum abdeckt. In Deutschland ist die Bank der größte herstellerunabhängige Finanzierer von Mobilität und auch bei Konsumgütern führend. Die hundertprozentige Tochter der spanischen Banco Santander hat ihren Sitz in Mönchengladbach.

Die Banco Santander erschließt den Sekundärmarkt für verschlüsselte Wertpapiere auf der Blockchain

Die Banco Santander hat am 12.09.2019 die Ausgabe der ersten vollständig auf der Blockchain-Technologie basierenden Anleihe bekannt gegeben. Die Bank gibt die Anleihe anhand dieser Technologie aus und sie wird ausschließlich in der Blockchain verbleiben, was einen ersten Schritt zugunsten eines möglichen Sekundärmarkts mit verschlüsselten Wertpapieren in der Zukunft darstellt. Die Banco Santander selbst hat dazu die Anleihe über 20 Millionen Dollar selbst ausgegeben, während ein gruppeninternes Unternehmen sie zum Marktpreis mit einem Quartalscoupon über 1,98 % aufgekauft hat.
Santander Securities Services war dabei für die Tokenisierung und die Verwahrung der Kodierungsschlüssel zuständig. Santander Corporate and Investment Banking (CIB), die globale Abteilung der Bank, die Unternehmens- und institutionelle Kunden betreut, hat die Ausgabe angeführt, nachdem die in einem Blockchain-Labor von Santander 2016 begonnen Arbeiten fortgeschritten waren.

Die Banco Santander nutzt die Blockchain von Ethereum

Santander hat die öffentliche Blockchain von Ethereum (ETH) verwendet, dabei handelt es sich um eine der fortschrittlichsten verfügbaren Open-Source-Blockchain-Technologien. So konnte die Bank die Anleihe sicher „tokenisieren“ und „permissioned“ in eine Blockchain eintragen. Auch das zur Vervollständigung der Investition (Übergabe gegen Zahlung in Blockchain) verwendete Bargeld und der Quartalscoupon wurden „tokenisiert“, d. h., dass sie in einer Blockchain digitalisiert dargestellt werden.
Dank der Automatisierung der Anleihe mit einer 1-jährigen Laufzeit wurde die Anzahl der üblicherweise in solche Vorgänge involvierten Vermittler reduziert, wodurch der Vorgang schneller, effizienter und einfacher wird. Ziel von Santander CIB ist die Zusammenarbeit mit den innovativsten Kunden und der Übergang von der Projekt- in die Produktentwicklungsphase.

Fazit: Der Weg der Banco Santander ist richtungsweisend für die Bankenbranche

Hinsichtlich den tiefgreifenden digitalen Umwandlungsverfahren auf dem Finanzsektor steht Santander ganz oben an der Spitze und dies ist ein Beispiel dafür. Wir möchten jegliche Technologien nutzen, die diesen Prozess vorantreiben, damit sich unsere Kunden weiterentwickeln und die Verfahren schneller und effizienter werden, und die Blockchain ist eben eine dieser Technologien.

Bankkunden verlangen immer mehr nach den besten Ideen und Technologien, die ihnen bei ihren Bemühungen um Kapitalbeschaffung behilflich sein können. Diese mit Blockchain ausgegebene Anleihe befördert Santander an die Spitze der innovativen Unternehmen auf den Kapitalmärkten und ist ein Zeichen an bestehende Kunden und vor allem auch alle anderen Marktteilnehmer, einen innovativen Geschäftspartner zu wählen, für die stark zunehmende, digitale Umwandlung von Geschäftsprozessen in der nahen Zukunft.

Die Banco Santander kooperiert mit einem innovativen FinTech-Unternehmen

Ein weiterer Mythos, den ich häufig lese, ist der angebliche Kampf zwischen Banken und FinTechs. Nein, sie kooperieren zunehmend! Für sein Blockchain-Projekt erhielt die Banco Santander beispielsweise eine technische Unterstützung von Nivaura, ein reguliertes Fintech-Startup-Unternehmen mit Sitz in London, das innovative Lösungen entwickelt, von denen Schlüsselprozesse auf den Wertpapiermärkten digitalisiert und automatisiert werden.

Ebenso wurde eine juristische Beratung in Anspruch genommen, von der global tätigen Anwaltskanzlei Allen & Overy. Der 200-Millionen-Dollar-Unternehmenskapitalfonds Santander InnoVentures der Banco Santander investierte im vergangenen Februar in Nivaura. Nehmen auch Sie sich diese Entwicklungen zum Vorbild! Weiterführende Infos…

Markus Miller

Geschäftsführer GEOPOLITICAL.BIZ S.L.U.

Gründer und Chefanalyst KRYPTO-X.BIZ


Über den Autor

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GEOPOLITICAL.BIZ S.L.U.
Markus Miller (1973) hat langjährige Erfahrungen bei international tätigen Banken und Beratungsfirmen in Österreich, Liechtenstein sowie der Schweiz gesammelt. Der renommierte Analytiker ist Gründer und Geschäftsführer des spanischen Medien- und Consultingunternehmens GEOPOLITICAL.BIZ S.L.U. mit Sitz auf der Baleareninsel Mallorca. In dieser Funktion koordiniert er ein internationales Informations- und Kommunikations-Netzwerk von Wirtschafts- und Finanzexperten, Rechtsanwälten und Steuerberatern. Sein Unternehmen betreibt die Internetplattform www.geopolitical.biz.

Das neue Buch von Markus Miller trägt den Titel „Die Welt vor dem Geldinfarkt“. Markus Miller ist Chefanalyst und Chefredakteur des renommierten Wirtschaftsmagazins „Kapitalschutz vertraulich“. Über sein Portal www.geopolitical.biz haben Sie die Möglichkeit ein kostenloses 30-Tage-Testabo von Kapitalschutz vertraulich unverbindlich anzufordern!
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