Die Teuerung in Deutschland zieht so stark an wie seit gut zehn Jahren nicht mehr. Im Oktober lagen die Preise um 2,5% höher als vor einem Jahr. Noch im September betrug die Inflationsrate 2,3%, im August 2,0%. Insbesondere um 8,9% steigende Energiepreise sorgten für den Teuerungsschub. Unter Ausschluss der Energiekosten hätte die Inflationsrate im Oktober bei 1,7% gelegen. Dadurch wird also wieder ein Teil der erzielten Lohnsteigerungen durch die Inflation aufgefressen. Sparanlagen, die falls überhaupt minimal verzinst werden, verlieren hingegen an Wert.
EZB mit wenig Spielraum
Auch im Euroraum lag die Inflationsrate im Oktober mit 2,2% über dem von der EZB angepeilten Zielwert von 2%. Dennoch ist nicht davon auszugehen, dass die Notenbank die Zinsen vor Herbst 2019 erhöhen wird. Dazu fehlt ihr zu einem großen Teil der Spielraum, weil mehrere Eurostaaten noch hoch verschuldet sind. Konsequente Zinserhöhungen würden die Refinanzierung für alle Eurostaaten schnell verteuern. Und so hat EZB-Chefvolkswirt Peter Praet Anfang der Woche klargestellt, dass die Notenbank auch nach Ende der billionenschweren Anleihekäufe vorerst an ihrer expansiven Geldpolitik festhalten werde. Welche Instrumente wann zum Einsatz kommen, ist dabei die Gretchenfrage!
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