In manchen ostdeutschen Kommunen können Vermieter mehr verdienen als in vergleichbaren westdeutschen Städten, ohne ein höheres Risiko einzugehen.
Bevölkerungsschwund, Leerstand, Verfall – es mag sein, dass diese Zustandsbeschreibungen noch immer in den Köpfen mancher Immobilienkäufer spuken, wenn sie an den ostdeutschen Wohnungsmarkt denken. Sie irren sich. Nicht nur Berlin, Leipzig und Dresden wachsen, nicht nur dort steigen die Mieten rasant, sondern auch in manchen Kleinstädten wie etwa Nauen im Havelland nehmen die Bevölkerung und die Zahl der Haushalte zu und die Mieten schießen in die Höhe.
„Zahlreiche ostdeutsche Regionen entwickeln sich sehr positiv und haben gute Zukunftsaussichten“, ist Claudia Hoyer, Vorständin der TAG Immobilien (TAG Immobilien Aktie), überzeugt. Die Hamburger vermieten einen großen Teil ihrer Wohnungen in den neuen Bundesländern.
In Ostdeutschland leben einschließlich der 3,7 Millionen Berliner rund 16 Millionen Menschen. Der Wohnungsmarkt der Hauptstadt gilt als der heißeste Deutschlands. Er ist nicht der teuerste, aber der Zustrom aus anderen Orten und dem Ausland macht Wohnraum knapp und treibt die Mieten immer höher.
Die Bevölkerung protestiert, die Landesregierung versucht, die Mietsteigerung zu bremsen. Weniger heiß ist die Rendite für Vermieter, weil die Mieten zwar stark steigen, aber nicht so stark wie die Wohnungspreise. Deshalb ist Berlin für renditehungrige Vermieter nicht die erste Adresse im Osten.
Wer als Vermieter Geld verdienen will, ist in Nauen im Havelland westlich von Berlin besser aufgehoben. Zehn Prozent Mietrendite erzielen Vermieter dort, ergibt die TAG-Analyse der Wohnungsmärkte in 27 ostdeutschen Städten. Die TAG hat erstmals die Mietrenditen zum Risiko ins Verhältnis gesetzt. Auch dabei schloss Nauen überdurchschnittlich gut ab. Im Risiko-Renditevergleich steht das Brandenburger Städtchen viel besser da als Berlin, Dresden und Leipzig.
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