Der Ifo-Index liefert ein Bild von der mäßigen Stimmung in den deutschen Chef-Etagen. Im Dezember sank das Barometer für das Geschäftsklima nun erneut.
Brexit-Chaos, Handelszoff, Defizitstreit: Die deutschen Manager beenden das Jahr wegen einer Vielzahl außenwirtschaftlicher Risiken im Stimmungstief. Das Barometer für das Geschäftsklima sank im Dezember überraschend deutlich um 1,0 auf 101,0 Punkte und damit den schlechtesten Stand seit mehr als zwei Jahren. Das ist bereits der vierte Rückgang in Folge, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu seiner monatlichen Umfrage unter 9000 Managern mitteilte. Ökonomen hatten lediglich mit einem Absinken auf 101,8 Zähler gerechnet. „In diesem Jahr fällt die Bescherung für die deutsche Wirtschaft mager aus“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Die Führungskräfte beurteilten ihre Geschäftslage schlechter, ebenso die Aussichten für die kommenden sechs Monate. „Das soll nun nicht heißen, dass eine Rezession droht, aber der Aufschwung scheint an Altersschwäche zu leiden“, sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. Ökonomen machen dafür das schwierige Umfeld verantwortlich. „Wir haben vor uns einen Haufen politischer Risiken, angefangen vom Handelsstreit der USA und China über den Brexit und Italiens Defizit sowie neuerdings Frankreichs Abkehr von den Reformen“, sagte LBBW-Chefvolkswirt Uwe Burkert. „Zudem könnte der Dezember noch durch die Gelbwesten-Proteste in Frankreich – immerhin Deutschlands zweitwichtigstem Handelspartner – verhagelt worden sein“, fügte DekaBank-Experte Andreas Scheuerle hinzu. „So richtige vorweihnachtliche Freude will da nicht aufkommen.“ Erstmals seit Mai 2016 schätzten die Industriebetriebe - die stark vom Export leben - deshalb ihre Aussichten negativ ein.
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