Skandal-Finanzdienstleister Infinus drückte selbst regulierten Fonds seinen Namen auf. Fondsanbieter müssen im Interesse der Anleger schärfer prüfen, mit wem sie sich einlassen.
Schon wieder gab es eine Großrazzia: 400 Ermittler haben einen dicken Fisch aus der Finanzbranche am Haken, mit Verdacht auf Anlagebetrug an 25.000 Kunden. Die Bilder mit Stripperinnen auf Weihnachtsfeiern des Finanzdienstleisters Infinus aus Dresden ähneln denen, die man von der Frankfurter S&K kennt, deren Imperium kurz nach einem kritischen Bericht in der WirtschaftsWoche von Fahndern zerlegt wurde. Doch S&K war im Sumpf geschlossener Fonds angesiedelt, in der Schmuddelecke des Kapitalmarktes. Infinus aber bot auch Anleihen und Genussrechte an und drückte fünf gesetzlich regulierten Investmentfonds den Namen auf. Die Dresdner hatten ein Gespür dafür, wo sie Geld kassieren können. Bekannt war ihnen offenbar auch: Wer sich als Geldverwalter mit einem Aktien- oder Anleihenfonds versuchen will, findet immer bereitwillige Helfer. Im Finanzgewerbe wird jeder hofiert, der Geld anschafft. Der nicht unumstrittene Finanzvertrieb DVAG etwa bekam jüngst einen 0,55-prozentigen Anteil an der Deutschen-Bank-Fondstochter DWS – quasi als Belohnung für den Verkaufserfolg bei Fonds.
Die Luxemburger Axxion, eine Tochter der börsennotierten PEH Wertpapier AG aus Oberursel, bot auch den Infinus-Fonds eine Heimat und ist dafür verantwortlich, dass gesetzliche Vorschriften eingehalten werden. Im Vergleich zum Schicksal der Infinus-Kunden, die in Genussrechte investierten und denen ein Totalverlust droht, sind die Fondsanleger fein raus. Ihre 64 Millionen Euro Fondsgelder waren als Sondervermögen sicher vor dem Zugriff durch Infinus. Das Geld fällt im Pleitefall auch nicht in eine Insolvenzmasse.
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