Der Konflikt zwischen der Türkei und den USA weitet sich aus: Der türkische Präsident Erdogan ruft zu einem Boykott von US-Produkten auf.
Im Streit mit den USA verschärft die Türkei ungeachtet des wirtschaftlichen Drucks ihren Konfrontationskurs. Es sei wichtig, an „unserer entschiedenen politischen Haltung“ festzuhalten, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Dienstag. Als Reaktion auf US-Handelseinschränkungen kündigte er an, dass elektronische Produkte aus den USA boykottiert werden sollen.
Erdogan legte am Dienstag nahe, dass sein Land nicht länger amerikanische iPhones anschaffen, sondern auf koreanische Samsung-Geräte oder in der Türkei hergestellte Vestel-Produkte zurückgreifen werde. „Wenn sie das iPhone haben, gibt es anderswo Samsung. Wir haben Vestel“, sagte Erdogan.
Wie der Präsident den Boykott umsetzen will, blieb unklar. Die Aktien von Vestel Elektronik legt nach der Äußerung Erdogans an der Istanbuler Börse um bis zu 7 Prozent zu. Der Haken an Erdogans Ankündigung: Die Smartphones des Herstellers enthalten allerdings, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg schreibt, Bauteile des US-Chipherstellers Qualcomm und laufen mit dem Betriebssystem Android des US-Konzerns Google (Alphabet A Aktie).
US-Präsident Donald Trump hatte wegen der Inhaftierung eines amerikanischen Pastors Einfuhrzölle gegen bestimmte Produkte aus der Türkei erhöht. Seit Anfang der Woche wird Stahl aus der Türkei mit Abgaben in Höhe von 50 Prozent statt bislang 25 Prozent belegt, wie das Weiße Haus zuvor verkündet hatte. Trump hatte die Verdoppelung am vergangenen Freitag angeordnet.
Erdogan erklärte vor dem Hintergrund der Talfahrt der türkischen Lira und Kursverlusten am türkischen Aktienmarkt, die notwendigen Maßnahmen in Bezug auf die Wirtschaft seien ergriffen worden. Der Präsident wiederholte auch den Aufruf an seine Landsleute, US-Dollar in türkische Lira umzutauschen, um die Landeswährung zu stärken.
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