Berlin (aktiencheck.de AG) - Ende Oktober fand sich der DAX nicht nur in der Finanz-, sondern auch in einer Systemkrise wieder, so die Analysten von Scope Analysis.
Obwohl am 28. Oktober 2008 29 Werte des wichtigsten deutschen Aktienbarometers Verluste hätten hinnehmen müssen, sei der Leitindex um fast 500 Punkte gestiegen. Grund dafür seien die Kursausschläge der Volkswagen-Aktie und die damit einhergehende Gewichtung des Unternehmens im DAX von 27 Prozent gewesen. An diesem Tag habe sich ein Konzeptionsdefizit des Index für deutsche Blue-Chips offenbart. Der verantwortliche Anbieter, die Deutsche Börse AG, habe daraufhin Konsequenzen gezogen und die Gewichtungsregeln geändert. Seit dem 3. November 2008 drohe einer Aktie mit mehr als zehn Prozent Gewichtung und einer 30-Tage-Volatilität über 250 Prozent der Ausschluss aus dem DAX.
Dadurch hätten Anleger mehr Gewissheit, bei einem Investment in den Index an der Wertentwicklung aller Unternehmen zu partizipieren. Es sei kaum noch möglich, dass eine einzelne Aktie allein die Richtung des DAX bestimme.
Dem Anleger würden sich viele Möglichkeiten im Bereich des Indextra Indextrackings bieten. Allein fünf ETFs in Deutschland würden sich auf den DAX beziehen. Der größte unter ihnen sei der iShares DAX (iShares Core DAX (R) UCITS ETF (DE) EUR (Acc)). Bereits seit acht Jahren bestehe dieser Fonds und verwalte ein Vermögen von fast zwei Mrd. Euro. Im Januar 2008 habe der ETF auf Xetra ein Handelsvolumen von 4,7 Mrd. Euro erreicht. Damit sei er häufiger gehandelt worden als 14 Einzelaktien des Index.
Im Vergleich zu den anderen Mitbewerbern im ETF-Bereich sei dieser Fonds mit 0,17 Prozent p.a. Gesamtkosten allerdings der teuerste. Zwar seien die Unterschiede nur marginal, aber vorhanden. Der im Augenblick günstigste ETF auf den DAX sei der Comstage ETF DAX TR (Lyxor Core DAX (DR) UCITS ETF), 0,12 Prozent Gebühren würden hier jährlich fällig.
Wer über Zertifikate an der Entwicklung des DAX profitieren möchte, finde eine noch größere Auswahl. Über 30 Indextracker seien am Markt vorhanden. Bei diesen Zertifikaten falle die Auswahl schwer. Denn alle Produkte würden die gleiche Anlageklasse abbilden. Somit würden als Hauptauswahlfaktoren nur die Bonität des Emittenten und die Höhe des Spread bleiben. Gerade bei letzterem gebe es deutliche Unterschiede.
So würden sowohl die ABN AMRO (Open-End Zertifikat auf DAX [BNP Paribas Issuance B.V.]) als auch die Commerzbank (Unlimited Indexzertifikat auf DAX [Societe Generale Effekten GmbH]) Indexzertifikate auf den DAX ohne Spread anbieten. Bei einem ähnlichen Produkt von J.P. Morgan (Bull-Zertifikat auf DAX [JP Morgan AG]) betrage der Spread hingegen ein Prozent, bei einem Zertifikat der Citigroup (Open-End Zertifikat auf DAX [Citigroup Global Markets Europe AG]) gar deutlich über zwei Prozent. (Ausgabe Dezember 2008) (05.12.2008/zc/a/a)
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