Coronavirus
Freitag, 10.07.2020 05:44 von | Aufrufe: 328

Corona-Einfluss auf die Weltbevölkerung fordert Demografen heraus

Coronavirus ©pixabay.com

NEW YORK (dpa-AFX) - Lässt die Corona-Krise die Weltbevölkerung schrumpfen? Weniger stark wachsen? Oder gibt es in ein paar Monaten vielleicht sogar einen Baby-Boom? Diese Fragen stellen Demografen auf der ganzen Welt im Moment vor große Aufgaben. "Das Geschehen jetzt live zu beurteilen ist aufgrund der Datenlage schwierig", erklärte Frank Swiaczny, Chef für Bevölkerungsentwicklung bei den Vereinten Nationen in New York, vor dem Weltbevölkerungstag am 11. Juli. Denn die benötigten genauen Zahlen werden in den Ländern sehr unterschiedlich oder gar nicht erhoben und können inmitten der Pandemie nicht laufend aktualisiert werden. Die UN wollen 2021 mit neuen Daten der Länder ein genaueres Bild aufzeigen.

Bei der Bevölkerungsentwicklung gibt es zwei Hauptfaktoren: Die Sterblichkeit und die Geburtenrate. "Was wir jetzt im Moment sehen, ist eine sogenannte Übersterblichkeit", sagt Swiaczny. Dabei handelt es sich um das Plus an Toten während der Pandemie im Vergleich zum Durchschnitt der Vorjahre. Übersterblichkeit trete während der Covid-19-Krise vor allem in besonders schwer getroffenen Gebieten wie zum Beispiel in New York oder in Norditalien auf, wo zusätzlich das Gesundheitssystem überlastet war.

In Deutschland lag die Zahl der Gestorbenen im April laut Statistischem Bundesamt ebenfalls über dem Durchschnitt. Seit Mai liegen die bislang vorliegenden Zahlen nun wieder im Mittel der Jahre 2016 bis 2019.

Bei der Geburtenrate können sich mögliche Veränderungen naturgemäß erst ab Herbst zeigen. Man werde sehen, ob Menschen durch die Ausgangsbeschränkungen jetzt mehr "Muße haben und es dann zu mehr Kindern kommt", sagte Swiaczny. Diese Möglichkeit fasziniere zwar viele Leute, ist wissenschaftlich aber umstritten. Wahrscheinlicher sei es, dass die verstärkte wirtschaftliche Ungewissheit zu weniger Kindern führe. Solche temporären Schwankungen bei den Geburten könnten sich in den Folgemonaten allerdings auch wieder ausgleichen. Experten sprechen dann von einem "Timing-Effekt"./scb/DP/zb


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