Pflegerin mit einer betreuten Seniorin (Symbolbild).
Montag, 17.05.2021 14:24 von | Aufrufe: 215

Beauftragter warnt vor Vernachlässigung der Pflege-Ausbildung

Pflegerin mit einer betreuten Seniorin (Symbolbild). © Halfpoint / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de/

BERLIN (dpa-AFX) - Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, hat vor Abstrichen bei der Pflegeausbildung in der Corona-Krise gewarnt. Er bekomme Rückmeldungen zu steigenden Abbrecherquoten, weil Auszubildende merkten, dass in Zeiten einer Pandemie nicht die Ausbildung an erster Stelle stehe, sagte der Staatssekretär im Gesundheitsministerium am Montag. Ausbildung sei aber keine Wertschöpfung. Zeit für Praxisanleitung müsse abgesichert werden. Wichtig sei auch, Auszubildende beim Umgang mit kritischen Situationen wie Sterben und unheilbaren Krankheiten aufzufangen.

Der Bevollmächtigte stellte mehrere Vorschläge vor, um Bedingungen von Pflegekräften und Pflegebedürftigen insgesamt zu verbessern. So sei der Leistungskatalog der Pflegeversicherung zu komplex und häufig nicht verständlich. Leistungen müssten endlich flexibel je nach Lebenssituation passend abgerufen werden können, um auch die Lage jüngerer Pflegebedürftiger zu verbessern. Sie müssten sich derzeit zu oft passende Lösungen "basteln", weil Versorgungsangebote fehlten. Es könne zudem nicht sein, dass Menschen Angst davor hätten, aus Kostengründen in bestimmte Wohnformen gezwungen zu werden.

Mit Blick auf die Pflege zu Hause mahnte Westerfellhaus eine rechtssichere Ausgestaltung der 24-Stunden-Betreuung an, die oft osteuropäische Kräfte leisten. Bisher gebe es rechtliche Risiken bis hin zur Strafbarkeit bei Arbeitszeiten, sozialer Absicherung, der Qualifikation oder Haftungsfragen. Als Unterstützung für pflegende Angehörige sollte es neben Möglichkeiten zur Freistellung im Beruf auch eine Geldleistung geben. Mit ambulanten Pflegediensten sollte es regelmäßige Feedback-Gespräche geben - bisher schreckten viele Menschen davor zurück, Wünsche oder Beschwerden zu äußern.

In der Debatte um eine bessere Bezahlung in der Altenpflege betonte Westerfellhaus, es brauche flächendeckende faire Tarifverträge - aber etwa auch familienfreundliche Arbeitszeiten und stabile Dienstpläne. Zugleich sei parallel eine Kostenbegrenzung für Pflegebedürftige nötig. Mehrkosten für gute Arbeitsbedingungen seien von der gesamten Gesellschaft zu tragen./sam/DP/eas


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