BERLIN (dpa-AFX) - Wenig Planungssicherheit und Dürreschäden vom vergangenen Sommer machen den Bauern in Deutschland nach einer Verbandsumfrage weiter zu schaffen. Entsprechend gering sind die Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung, wie aus dem aktuellen Konjunkturbarometer des Bauernverbands hervorgeht. Als Folge ist der sogenannte Stimmungsindex deutscher Landwirte im Vergleich zu Dezember 2018 von 23,9 Punkten auf 22,3 Punkte zurückgegangen.
Zwar wird die aktuelle wirtschaftliche Situation im Durchschnitt noch besser bewertet als die künftige Entwicklung. Immer mehr Betriebe halten sich aber mit Investitionen zurück: Für die kommenden sechs Monate planen das derzeit noch 29 Prozent, 2018 waren es 35 Prozent.
"Investitionen in eine leistungsfähige Landwirtschaft sichern auch viele Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen", teilte der Bauernverband mit. Investitionen in Ställe gingen grundsätzlich mit mehr Tierwohl einher.
Etwa die Hälfte der aktuell geplanten Investitionen entfällt auf den Bereich Ställe und Stalltechnik. Rund ein Viertel ist für Maschinen vorgesehen. Während diese beiden Werte im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen sind, sind die geplanten Ausgaben für erneuerbare Energien leicht gestiegen.
Nach wie vor ist die Finanzlage von Betrieben im Osten den Angaben zufolge besonders angespannt. Als Grund werden die Spätfolgen der Dürre vom vergangenen Sommer genannt.
Ganz generell sei aber auch die Politik für die schwierige Situation der Bauern verantwortlich, sagte Verbandspräsident Joachim Rukwied. "Landwirte scheuen derzeit Investitionen, weil politische Planungssicherheit fehlt. Wir brauchen dringend mehr Verlässlichkeit und Langfristigkeit in den politischen Entscheidungen", sagte er.
Für die aktuelle Erhebung befragte das Marktforschungsinstitut Produkt + Markt im März rund 900 Landwirte in Deutschland./rot/DP/mis
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