STUTTGART (dpa-AFX) - Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hält die strikteren CO2-Grenzwerte aus Brüssel für die Autobauer nicht per se für unrealistisch. "Ob solche Grenzwerte unrealistisch sind oder nicht hängt ja von der Zusammensetzung der Flotte ab, das hängt ab vom Hochlauf der Elektrofahrzeuge", sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Es sei deshalb schwierig festzulegen, was eine Überforderung sei oder nicht.
"Die eigentliche Herausforderung ist ja der Klimawandel. Und wir müssen jetzt in allen Sektoren schauen, dass wir da sehr stringente Vorgaben machen, damit die Klimaschutzziele auch erreicht werden", sagte der Regierungschef. Grenzwerte richtig festzulegen sei ein herausforderndes Geschäft. "Die sollen ja stimulieren und nicht strangulieren." Das müsse in einem fairen Prozess ausgehandelt werden. "Aber klar ist, dass sie ambitioniert sein müssen." Zu niedrige Grenzwerte hätten keine Effekte.
Europas Autobauer sollen den CO2-Ausstoß neuer Fahrzeuge nach dem Willen der EU in den kommenden Jahren drastisch verringern. Bis 2030 müssen sie laut einer Vorentscheidung von Mitgliedstaaten, Europaparlament und EU-Kommission die Emissionen des Treibhausgases bei Neuwagen im Schnitt um 37,5 Prozent gegenüber dem für 2021 angepeilten Niveau absenken. Dies hatte Unterhändler am Montagabend in Brüssel beschlossen. Die Autoindustrie kritisierte die Vorgaben als überzogen und unrealistisch. Die Branche sieht Jobs in ganz Europa gefährdet. Befürworter schärferer Klimaschutz-Regeln verlangen demgegenüber noch größere Reduktionen./poi/DP/mis
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