nicht ganz der richtige Ansprechpartner. Bei den langfristigen Schätzungen, wie ich sie gemacht habe, sind das ganz ordinäre Zins- und Zinseszinsrechnungen (wahlweise mit Berücksichtigung steigender Erträge, oder des über den Buchwert hinausgehenden "Vorschusses", der beim Kauf der Aktie gezahlt wird - siehe meinen Thread zur "DAX-Aktie).
Ich denke tatsächlich, daß die meisten Kursziele, die von den großen Analysten so genannt werden, einfach aus dem Bauch heraus in die Welt gesetzt werden. Häufig läuft das auf der subbanalen Ebene: Gewinn um 10% gestiegen, also Kursziel +10%, oder: alle anderen Internetwerte sind gemessen am Umsatz (Gewinn wird da häufig nicht als Maßstab genommen, weil nicht vorhanden) doppelt so teuer, also Kursziel +100% (manche reden sogar von dausend).
Die Chart-Techniker bemühen meistens irgendwelche Linien, die in einer logarithmischen Auftragung Spitzen oder Täler miteinander verbinden und machen so einen "Boden", einen "Trendkanal", oder "die nächste Unterstützung" oder den "nächsten Widerstand" aus, die dann jeweils ein Kursziel angeben (wobei ich die Methode nicht aufgrund ihrer Einfachheit abqualifizieren möchte. Chart-Technik lebt davon, daß sich ein großer Teil der Anleger danach richtet, ist also objektiv weder "blöd" noch "clever"). Daneben gibt es natürlich auch in der Chart-Technik Methoden, bei denen ein richtig umfangreicher mathematischer Formalismus auf die Kurven losgelassen wird - meistens auch nicht mit besserer Aussagekraft (eben aus oben genanntem Grund. Bitte nicht zu verwechseln mit OS-Modellen, bei denen eine saubere Volatilitätsbetrachtung unabdingbar ist, weil im Unterschied zu Aktien kein Kapital ivestiert wird, sondern ein "Wetteinsatz" zu bestimmen ist).