Logo der Covestro AG vor der Konzernzentrale in Leverkusen
Dienstag, 20.02.2018 12:21 von | Aufrufe: 1231

ROUNDUP 2: Covestro geht nach Gewinnsprung optimistisch ins Jahr 2018

Logo der Covestro AG vor der Konzernzentrale in Leverkusen ©JohnWilliamDoe https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de

(Neu: Aussagen aus der Bilanz-Pressekonferenz, Details zum Aktienrückkauf-Programm und den Investitionen, Analystenkommentar.)

KÖLN (dpa-AFX) - Der Spezialchemiekonzern Covestro (Covestro Aktie) blickt nach einem Gewinnsprung im Jahr 2017 optimistisch in die Zukunft. Die Kölner überraschten mit einer unerwartet starken Prognose für das laufende Jahr und wollen ihre Mittelfristziele für den operativen Mittelzufluss schneller als geplant erreichen. Die Aktie legte kräftig zu.

Im vergangenen Jahr profitierte Covestro von einer hohen Kunststoff-Nachfrage und gestiegenen Gewinnmargen: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) schnellte um mehr als 70 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro nach oben, wie das Unternehmen am Dienstag in Köln mitteilte. Ungefähr auf diesem Niveau wird das Ebitda auch 2018 erwartet. Beides ist mehr, als Analysten im Mittel erwartet hatten. Viele Experten gehen davon aus, dass ein Teil des Rückenwindes für Covestro durch Produktionsengpässe der Konkurrenz im Jahresverlauf nachlassen dürfte.

Der Konzern habe abermals starke Resultate sowie einen überraschend guten Ausblick vorgelegt, schrieben die Experten der britischen Barclays-Bank in einer ersten Reaktion. Die durchschnittlichen Gewinnerwartungen des Marktes für 2018 dürften steigen. Auch an der Börse kamen die Zahlen gut an. Die im MDax notierten Papiere stiegen am späten Vormittag an der Index-Spitze um 2,33 Prozent auf 92,10 Euro. Sie nahmen damit wieder Kurs auf ihr Rekordhoch von 95,78 Euro aus dem Januar. Seit dem Börsengang im Jahr 2015 hat sich der Kurs in etwa vervierfacht.

Den Umsatz steigerte der Konzern 2017 um knapp 19 Prozent auf 14,1 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente Covestro 2 Milliarden Euro - nach 795 Millionen Euro ein Jahr zuvor. "Gegenüber dem ersten Jahr als eigenständiges Unternehmen haben wir noch einmal klar zugelegt und gezeigt, dass unser Erfolg nachhaltig ist", sagte der Chef der ehemaligen Bayer (Bayer Aktie) -Tochter, Patrick Thomas, laut Mitteilung.

Die Aktionäre sollen am Gewinnsprung mit einer Dividendenerhöhung um 0,85 Euro auf 2,20 Euro je Aktie beteiligt werden. Zudem läuft das im November gestartete Aktienrückkauf-Programm weiter. Bisher hat Covestro rund vier Millionen eigene Papiere oder rund 2 Prozent des Aktienkapitals für fast 350 Millionen Euro erworben. Insgesamt sollen bis zu 1,5 Milliarden Euro fließen oder bis zu 10 Prozent des Grundkapitals zurückgekauft werden. Bis Mitte 2019 soll das Programm abgeschlossen sein.

Den größten Gewinnbeitrag lieferte 2017 das Geschäft mit Stoffen für Hart- und Weichschäume etwa für die Auto- und die Bauindustrie. In der PUR-Sparte legte das Ebitda auf 2,2 Milliarden Euro zu. Im Geschäft mit Materialien für harte Kunststoffe (Polycarbonate) betrug der Ergebniszuwachs rund ein Fünftel, während das Ebitda im kleinsten Segment - dem Geschäft mit Stoffen für Lacke, Beschichtungen und Kleber - unter anderem wegen höherer Rohstoffkosten fiel. Das CAS-Segment sei die einzige Enttäuschung gewesen, schrieb Analyst Michael Schäfer von der Commerzbank (Commerzbank Aktie). Allerdings signalisierten die im Schlussquartal erreichten Preissteigerungen in besseres Jahr 2018.

Für 2018 sind die Leverkusener ausgehend von einem stabilen Wachstum wichtiger Kundenbranchen wie der Auto- und der Bauindustrie auf Konzernebene zuversichtlich. Im Kerngeschäft rechnen sie mit einem Mengenwachstum im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Bei den Prognosen werden bereits die erwarteten zusätzlichen Produktionskapazitäten der Konkurrenz berücksichtigt, die 2018 an den Markt kommen dürften. Zudem traut sich der Konzern nun zu, das 2017 ausgegebene Ziel, innerhalb von fünf Jahren einen kumulierten freien operativen Mittelzufluss von fünf Milliarden Euro zu generieren, bereits nach drei Jahren zu erreichen.

Um weiter von der guten Nachfrage profitieren zu können, will Covestro mehr Geld in die Hand nehmen. Die Investitionen sollen in den kommenden Jahren deutlich steigen. Bereits 2018 sind 600 bis 650 Millionen Euro geplant nach etwas mehr als 500 Millionen Euro 2017. Auch wegen der Gewichtsersparnis durch Kunststoffe, den Dämmeigenschaften sowie der anpassbaren Produkteigenschaften sieht sich Covestro als ein Profiteur der Elektromobilität sowie des energieeffizienten Bauens.


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Der Konzern schaut sich weiter nach Übernahmezielen um. Hier liegt der Fokus auf kleineren, ergänzenden Akquisitionen. Allerdings seien die Preise für Übernahmen aktuell sehr hoch, sagte Konzernchef Thomas.

Der Kunststoffspezialist mit weltweit rund 16 200 Mitarbeitern war vor dem Börsengang im Herbst 2015 als Bayer MaterialScience bekannt. Der Pharma- und Agrochemiekonzern Bayer hat die Beteiligung mittlerweile auf rund 14 Prozent reduziert und plant, mittelfristig komplett auszusteigen.

Experten sehen auch daher für Covestro gute Chancen, im September in die erste deutsche Börsenliga aufzusteigen. Der designierte Nachfolger des noch bis Ende September amtierenden Patrick Thomas, Markus Steilemann, würde dann einen Dax-Konzern übernehmen. Aktuell verantwortet er als Chief Commercial Officer (CCO) im Tagesgeschäft die Bereiche Innovation, Marketing und Vertrieb./mis/tav/men/jha/

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