Letzte Chance Zinserhöhung

Mittwoch, 12.09.2018 16:58 von WirtschaftsWoche - Aufrufe: 295

Am Donnerstag tagt die türkische Zentralbank. Eine drastische Zinserhöhung wäre nötig. Doch ob sich wirtschaftliche Vernunft noch durchsetzen kann, ist fraglich. Denn Erdoğan dehnt seinen Einfluss immer weiter aus.

Veranstaltungen der deutschen Handelskammern im Ausland sind meist ein Feuerwerk des Euphemismus – unangenehmere Themen wie Menschenrechte werden an der Tür abgegeben, beschworen werden Wachstum, Chancen und Gelegenheiten. Auch die Türkei ist da keine Ausnahme.

So war es auch im Juli, als sich deutsche Unternehmer in Istanbul trafen. Die Redner wiesen auf die großartigen Langzeitperspektiven des Schwellenlandes hin: eine junge Bevölkerung, relativ gut ausgebildet, niedrige Lohnkosten. Mag auch der politische Wind mal aus dieser, mal aus jener Richtung wehen, die Wirtschaft wächst. Zwei Begebenheiten aber waren dieses Mal auffällig. Da meldete sich ein deutscher Unternehmer, dessen Firma mit türkischen Immobilienfirmen zu tun hatte, und berichtete von massiven Zahlungsausfällen. Und auf dem Podium saß ein Professor, der Verständnis für die Zinstheorie seines Präsidenten äußerte. Hohe Inflation ließe sich nicht einfach mit höheren Zinsen bekämpfen, sagte er sinngemäß. Das war wohlgemerkt, bevor die Lira-Krise ausbrach und innerhalb weniger Tage dramatisch an Wert verlor. Es zeigt, wie weit Theorie des Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan vom angeblichen Gift hoher Zinsen sich bereits ausgebreitet hatte.

An diesem Donnerstag wird die türkische Zentralbank über weitere Zinsschritte beraten. Die Sitzung ist mehr als dringlich. Es ist die vielleicht letzte Möglichkeit, den dramatischen Wertverfall der türkischen Währung zu stoppen – oder zumindest zu verlangsamen. Seit Anfang des Jahres hat die Lira zum Euro über 40 Prozent ihres Wertes verloren. Analysten sind sich einig: Nötig ist eine drastische Zinserhöhung. Die japanische Bank Nomura (Nomura Aktie) spricht von 550 bis 600 Basispunkten, also einer Erhöhung von 17,75 auf 23,25 Prozent.

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