Sie versichern Warenströme und Lieferantenbeziehungen und sind deswegen besonders nah am Marktgeschehen: Kreditversicherer. Ihr Ausblick ist für Unternehmen, Exporteure und Anleger keine gute Nachricht.
Analysten, Volkswirte und Marktforscher haben in diesen Tagen Hochkonjunktur. In ihren Kommentaren für das Jahr 2017 versuchen sie zu prophezeien, wohin sich Dax und Dow, Öl (Rohöl) und Gold (Goldkurs), aber auch die Weltkonjunktur im kommenden Jahr entwickeln werden. Meist ist von einem soliden Plus die Rede.
Einen etwas anderen Blick auf die großen volkswirtschaftlichen Entwicklungen haben seit jeher die Kreditversicherer. Sie haben durch ihren direkten Draht zur Industrie und ihre umfangreichen Datensätze den genauen Einblick, in welchen Branchen und Volkswirtschaften Vorsicht angebracht ist. Und wo es womöglich auch überraschend gut laufen könnte. Mit dem etwas anderen Blick auf die Dinge gelten sie stets als gefragter Risiko-Seismograf.
Was die Kreditversicherer diesmal erwarten, lässt sich mit einem Wort beschreiben: düster. Es ist der Mix aus einer immer unberechenbareren geopolitischen Lage über die wirtschaftliche Schwäche der einstigen Hoffnungsträger in den Schwellenländern bis hin zu einer steigenden Zahl von Insolvenzen weltweit. Auf politischer Seite kommt zum Brexit-Votum im Januar der Regierungswechsel in den USA, dazu seit wenigen Tagen die Regierungskrise im wichtigen EU-Land Italien. In der Folge könnten Investitionen unterbleiben und die bis dato noch immer ausgeprägte Konsumlaune der Verbraucher sinken, befürchtet Thomas Langen, der Vorsitzende der Kommission Kreditversicherung beim Branchenverband GDV.
Hinzu komme eine „Renaissance des Protektionismus“, so der Experte. „Während neue Freihandelsabkommen auf Eis liegen, schotten zunehmend Staaten mit neuen Zöllen und Einfuhrbeschränkungen ihre Märkte ab“.
Chinesen zahlen später
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