"Mehr als die Hälfte aller Häuser werden bar bezahlt ohne Kredit."
Man könnte meinen, Joe Sixpack wäre überraschend zu Geld gekommen. Tatsächlich sind es Hedgefonds, die große Mengen zwangsversteigerter Häuser aus Bankenbesitz aufkaufen, um die Häuser anschließend zu vermieten. Ein Business, das zunehmend bröckelt, weil erstens die Häuser durch diese Aufkauf-Aktivitäten schon zu teuer geworden sind (+12 % im letzten Jahr - hohe Kaufpreise verhindern vernünftige Miet-Renditen) und zweitens der Bedarf an Mietshäusern bereits weitgehend gedeckt ist - inbesondere dort, wo früher in der Housing-Bonanza wild und wahllos "in the middle of nowhere" (Wüstenvorort in Phoenix, Arizona) Fertighäuser aus dem Boden gestampft wurden.
Und natürlich erfolgen diese Hedgefonds-Aufkäufe sehr wohl IMMER NOCH mit "other people's money", da die HFs zur Finanzierung Anleihen herausgeben (teils Verbriefungen) und an "Investoren" verkaufen. Nur das halt der klassische Weg über Banken/Fannie/Freddie nicht mehr beschritten wird.
Wenn ein Hedgefonds mit Cash zahlt, weil er Geld aber zuvor mit Bonds eingesammelt hat, ist das für mich nicht sonderlich überraschend. Die Cash-Zahlungen erfolgen auch, um normale Hauskäufer "mit Schnelligkeit" auszustechen. Wenn ein HF einen Cashberg hinlegt, ist das für einen (Not leidenden) Verkäufer attraktiver, als wenn ein Normalo-Interessant bei seiner Bank nach einem Kredit nachfragt - und diesen womöglich gar nicht bekommt. Es gibt bereits Proteste normaler Hauskäufer, die sich beschweren, wegen der massiven und überrumpelnden HF-Aufkäufe gar nicht mehr zum Zuge kommen zu können.
Hier wird im Grunde die "Sahne" neu verteilt, die Goldman und Co. vor 2007 durch Verkauf von Subprime-Schrott an Banken (Landesbanken ;-)) im großen Stil eingesammelt hat. Die zig Milliarden, u. a. aus Deutschland (wo die Staatsverschuldung durch den Goldman-Betrug und die dadurch erzwungenen lokale Banken-Bailouts um 20 % anstieg), haben sich ja nicht in Luft ausgelöst. Alles, was davon nach Boni-Zahlung an die Goldmänner noch übrig blieb [;-], wurde ja tatsächlich in den Hausbau investiert. Das (deutsche) Geld "schlummert" nun in den brachliegenden, zwangsversteigerten Immobilien in Bankbesitz und weckt Begehrlichkeiten. Kein Wunder, dass Big Money sich mit der Cash-"Blitz"-Strategie den Exklusiv-Zugriff sichert. Joe Sixpack guckt in die Röhre.
FAZIT: Info-Nebelbombe, die "Erholung" suggerieren soll. Methode: Baffle with bullshit.
Im Link steht übrigens auch:
There’s no exact way to know who is responsible for all of these cash purchases, though they are likely to include some combination of investors, foreign buyers, and wealthy homeowners
Es sind vor allem die "Investors" (HF)...
Zurück
