Die Fasspreis-Rally kommt vor dem wichtigen Opec-Treffen ins Stocken. Das Kartell und seine Unterstützer wollen die geltende Kürzung verlängern, doch ein Beschluss gilt nicht als ausgemacht. Das drückt die Notierungen.
Unsicherheit über den Ausgang des für Donnerstag geplanten Opec-Treffens hat am Dienstag die Ölpreise belastet. Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich um gut ein Prozent auf 63,16 Dollar (Dollarkurs) je Barrel. Barrel ist die gängige Größe auf dem Ölmarkt und meint ein Fass von 159 Litern Volumen. US-Leichtöl WTI kostete mit 57,52 Dollar ebenfalls ein Prozent weniger. Der Preis für Opec-Rohöl fiel in einer ähnlichen Größenordnung.
Laut Händlern waren sich viele Anleger nicht mehr so sicher, dass das Kartell am Donnerstag gemeinsam mit Partnerländern wie Russland eine Verlängerung der Öl-Förderbremse bis Ende nächsten Jahres beschließen werde. Die Produktions-Senkung um 1,8 Millionen Fässer täglich ist noch bis März nächsten Jahres in Kraft. In den vergangenen Wochen hatten die Preise zugelegt, da Anleger mit einer Verlängerung um meist neun Monate rechneten.
„Wir glauben, dass das Ergebnis des Treffens viel unsicherer als gewöhnlich ist“, erklärten die Analysten von Goldman Sachs (Goldman Sachs Aktie). Die aktuellen Preise spiegelten aber meist eine neunmonatige Verlängerung wider. Die Analysten der Commerzbank (Commerzbank Aktie) warnten ebenfalls, dass die Spekulationen sehr weit vorgegriffen hätten. „Wir sehen deshalb das Risiko einer Korrektur, sollte die OPEC die hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen.“
Vor allem die WTI-Notierungen waren auch wegen einer Verknappung des Angebots von Öl (Rohöl) in den USA nach einem Leck in der Keystone-Pipeline vom kanadischen Alberta zu den Raffinerien im Mittleren Westen getrieben worden. Der Betreiberkonzern TransCanada teilte inzwischen mit, ab Dienstag dürfe die Leitung mit einer Kapazität von 590.000 Fässern täglich wieder in Betrieb genommen werden, wenn auch mit einem niedrigeren Druck.
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