WOLFSBURG (dpa-AFX) - Der Volkswagen (VW Aktie)
An der Börse sorgte das trotz der optimistischeren Sicht auf die Jahreserlöse und trotz deutlich gestiegener Gewinne für einen Dämpfer. Analyst Michael Punzet von der DZ Bank kommentierte, der beibehaltene Margen-Ausblick könnte die VW-Aktie belasten. Das Papier verlor am Vormittag rund 1,2 Prozent an Wert. Derzeit überlagert der Kartellverdacht um deutsche Autobauer ohnehin die Stimmung in der Industrie. Dazu kommen die Sorgen um die Zukunft des Diesels. Am 2. August findet der sogenannte Diesel-Gipfel mit Vertretern aus Industrie und Politik statt.
ERGEBNISSE KLETTERN KRÄFTIG - PROGNOSE BLEIBT ABER VORSICHTIG
Im zweiten Quartal hatten die Wolfsburger die Umsätze im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 4,7 Prozent auf 59,7 Milliarden Euro gesteigert. Insbesondere in Europa und Südamerika lief es besser. Das schlug auch auf das operative Ergebnis (Ebit) durch, das bei 4,55 Milliarden lag und damit auf mehr als das Doppelte kletterte. Vor einem Jahr hatte die Bewältigung der Dieselaffäre mit Milliardenbelastungen zu Buche geschlagen. Rechnet man die Sonderkosten vor einem Jahr heraus, war es noch ein Plus von 3,7 Prozent.
Bei der Ergebnisprognose bleibt Finanzchef Frank Witter dennoch vorsichtig. Vom Umsatz sollen insgesamt vor Zinsen und Steuern 6 bis 7 Prozent als operativer Gewinn hängen bleiben. Nach dem ersten Halbjahr steht die Marge bereits bei 7,7 Prozent. Unter dem Strich stand ein auf die VW-Aktionäre entfallender Gewinn von 3,13 Milliarden Euro - fast dreimal so viel wie vor Jahresfrist.
GELDABFLUSS FÜR DIESELVERGLEICHE
Der freie Bargeldzufluss aus dem laufenden Geschäft im Konzernbereich Auto fiel mit 1,2 Milliarden Euro deutlich schmaler aus als vergangenes Jahr mit 7,3 Milliarden. Das liegt vor allem daran, dass VW derzeit Milliardenbeträge an Vergleichszahlungen aus dem Diesel-Skandal in die USA und Kanada überweist. "Wir sind für den Wandel der Automobilbranche und für die Zukunftsthemen finanziell gerüstet", sagte Finanzchef Witter. Volkswagen hatte sich auch am Fremdkapitalmarkt im März wieder Geld besorgt, um das Finanzpolster aufzubessern. Die Nettoliquidität lag zur Jahresmitte bei 23,7 Milliarden Euro. Damit hatte VW rund 5 Milliarden weniger in der Kasse als ein Jahr zuvor.
Die Volkswagen-Kernmarke VW Pkw bleibt derweil auf dem aufsteigenden Ast. Im zweiten Quartal fuhr die wichtige Konzernmarke mit dem blauen VW-Logo einen operativen Gewinn von 907 Millionen Euro ein. Das waren gut 12 Prozent mehr als ein Jahr zuvor - jedoch bei deutlich niedrigeren ausgewiesenen Umsätzen. Die Umsatzrendite lag mit 4,4 Prozent damit über den - allerdings kaum vergleichbaren - 2,9 Prozent aus dem Vorjahr. Aufs Jahr gesehen rechnet Markenchef Herbert Diess mit einem vorsichtigen Wert von 2,5 bis 3,5 Prozent, weil im zweiten Halbjahr höhere Kosten für Elektromobilität und neue Modelle anfallen dürften.
VW-KERNMARKE WEITER BESSER - PORSCHE UND TRANSPORTER STÜTZEN
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VW hatte unter anderem ausländische Importeursgesellschaften aus den Zahlen der Marke herausgelöst, die auch andere Konzernmarken verkaufen. Dieses Geschäft wirft wenig Gewinn ab und lastete VW-Angaben zufolge daher auf der Rendite der Marke. Mittlerweile zahlen sich laut Unternehmen aber auch Kostensenkungen aus. VW streicht in einem Sparpakt bei der Marke Zehntausende Arbeitsplätze, um sie auf Rendite zu trimmen.
Bei der Sportwagentochter Porsche laufen die Geschäfte zudem weiter rund, das operative Ergebnis wuchs um ein Fünftel auf 1,12 Milliarden Euro. Auch die kleinen Nutzfahrzeuge und die Finanzdienstleistungen legten beim Ergebnis kräftig zu. Bei der Edeltochter Audi
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