Die Allianz-Arena in München hat ihren Namen durch ein Namenssponsoring der Allianz SE erhalten, einem der weltweit größten Versicherungs- und Finanzdienstleistungsunternehmen.
Freitag, 19.07.2013 12:48 von | Aufrufe: 2431

ROUNDUP/Systemrelevant: Schärfere Regeln für Allianz und andere Versicherer

Die Allianz-Arena in München hat ihren Namen durch ein Namenssponsoring der Allianz SE erhalten, einem der weltweit größten Versicherungs- und Finanzdienstleistungsunternehmen. ©Wolfgang Manousek https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.de

BASEL (dpa-AFX) - Die Allianz (Allianz Aktie) und andere große Versicherer wie AIG (AIG Aktie) müssen sich künftig auf strengere Regeln einstellen. Der internationale Finanzstabilitätsrat (Financial Stability Board/FSB) erklärte in der Nacht zum Freitag insgesamt neun Institute aus Europa, den USA und China für systemrelevant. Die Unternehmen gelten damit als "Too big to fail" - zu groß, um sie im Krisenfall pleite gehen zu lassen. Damit drohen ihnen härtere Anforderungen an die Kapitalausstattung und eine schärfere Regulierung. Die genauen Folgen sind aber noch offen.

Neben der Allianz und dem Branchenriesen American International Group (AIG) stuft der FSB die US-Versicherer Prudential Financial und Metlife, die britischen Institute Aviva und Prudential, die französische Axa (AXA Aktie), die italienische Generali und die chinesische Ping An Insurance als systemrelevant ein. Über die Systemrelevanz von Rückversicherern wie Munich Re, Swiss Re und Hannover Rück (Hannover Rück Aktie) will der FSB erst später entscheiden.

Die AIG hatte sich bereits in der Finanzkrise 2008 als "too big to fail" erwiesen. Sie war damals mit Staatsmitteln und Bürgschaften im Wert von 180 Milliarden US-Dollar vor dem Zusammenbruch gerettet worden. Damit sich solche Szenarien nicht wiederholen, sollen die Institute nun stärker konzernweit beaufsichtigt werden, mehr Kapital für mögliche Verluste vorhalten und Pläne vorlegen wie sie im Fall einer Schieflage gerettet oder geregelt abgewickelt werden können, ohne die Finanzmärkte insgesamt in eine Krise zu stürzen. Die neuen Vorschriften sollen in den kommenden Jahren schrittweise eingeführt werden - die höheren Kapitalanforderungen erst ab dem Jahr 2019.

Exakte Vorgaben für strengere Eigenkapitalregeln und weitere Maßnahmen zur Krisenvorbeugung müssen noch erarbeitet werden. Vorschläge dazu sollen dem G20-Gipfel im kommenden Jahr von der Internationalen Vereinigung der Versicherungsaufsichtsbehörden (IAIS) vorgelegt werden.

Allianz-Vorstandsmitglied Dieter Wemmer sieht Europas größten Versicherer für die künftigen Anforderungen gut gerüstet. Wie sich die Einstufung genau auswirke, sei allerdings noch nicht einzuschätzen. Die Allianz selbst betrachtet die Versicherungsbranche und sich selbst jedoch weiterhin nicht als systemisches Risiko für die Finanzmärkte.

Der italienische Versicherer Generali betonte, dass er nur deshalb auf die Liste geraten sei, weil er zu maßgeblichen Teilen auch außerhalb des Versicherungsgeschäfts aktiv sei. Der Konzern stößt derzeit Randbereiche ab und will sich auf das Kerngeschäft mit Versicherungen konzentrieren. Die Regeln zur Systemrelevanz dürften sich vor 2019 nicht auf den Konzern auswirken, hieß es.

Die Aktien der Versicherer reagierten am Freitag unterschiedlich auf die Nachrichten. Während es für die Papiere von Axa, Generali, Aviva und die britische Prudential nach oben ging, erlitten die Allianz-Titel leichte Verluste. Ein Analyst wertete die Neuigkeiten allerdings nicht als Überraschung. Um Europas größten Versicherer müsse sich niemand Sorgen machen. Einem Händler zufolge dürfte die Allianz die neuen Anforderungen "mit Leichtigkeit" erfüllen./stw/he/bur/enl/stb


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