Schweißarbeiten in einer Fabrik (Symbolbild).
Donnerstag, 12.10.2023 09:49 von | Aufrufe: 402

ROUNDUP: Stabilus will US-Industriezulieferer Destaco kaufen - Aktie verliert

Schweißarbeiten in einer Fabrik (Symbolbild). © Thossaphol / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

KOBLENZ (dpa-AFX) - Der Autozulieferer Stabilus will mit der Übernahme des US-Konzerns Destaco sein Industriegeschäft stärken. Der Deal soll den Umsatz "erheblich" steigern und das Unternehmen profitabler machen. Für den Industrieautomation-Spezialisten will der MDax -Konzern 680 Millionen US-Dollar (640 Mio Euro) bar auf den Tisch legen, wie er am Donnerstag mitteilte. Die Koblenzer wollen nur etwa ein Viertel aus eigener Tasche zahlen, der Löwenanteil soll mit Fremdkapital beglichen werden. Der Zukauf soll im ersten Halbjahr 2024 abgeschlossen werden, sofern die zuständigen Behörden grünes Licht geben. An der Börse wurde die Nachricht verhalten aufgenommen. Die Stabilus-Aktie verlor kurz nach Handelsbeginn um rund 1,6 Prozent. Stabilus ist an der Börse derzeit rund 1,3 Milliarden Euro wert.

Wie aus Unternehmensunterlagen hervorgeht, sollen dem bisherigen Eigentümer Dover (Dover Aktie) Corporation rund 150 Millionen Euro aus den eigenen Kassen gezahlt werden. Der Rest soll zu gleichen Teilen als revolvierende Kreditfazilität sowie Brückenfinanzierung beglichen werden. Stabilus (Stabilus Aktie) bezeichnete das Vorhaben als "wichtigen nächsten Schritt", um die Langfriststrategie umsetzen zu können.

Nach Ansicht von Konzernchef Stefan Bauerreis dürfte die Nachfrage nach Automatisierungsmöglichkeiten von Produktionsprozessen in den kommenden Jahren steigen. Zum einen gebe es eine Rückverlagerung von Produktionsstätten aus Schwellenländern zurück in die Industriestaaten wie etwa Deutschland. Weil dort aber Fachkräfte fehlen, müssten Prozesse automatisiert werden.

Auch intern stellt das Unternehmen an seinem Hauptsitz Koblenz deutlich um. So will der Automobilzulieferer zehn Millionen Euro in die Modernisierung und Automatisierung stecken. Gleichzeitig sollen weitere Stellen abgebaut werden. Damit solle der Konzern "zukunftsfähig" aufgestellt werden.

Der Stabilus-Vorstand hofft durch die Akquisition auf einen deutlichen Schub für die Bilanz. Inklusive Synergien solle der Erlös bis 2028 jährlich um rund neun Prozent zulegen. Die operative Marge (Ebit-Marge) soll auf rund 23 Prozent steigen. Einsparungen von mehr als 50 Millionen Euro sollen durch einen "gemeinsamen Marktauftritt, einem breiteren Kundenkreis und einem komplementären Produktangebot" entstehen. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres (per Ende September) hatte Stabilus knapp 910 Millionen Euro umgesetzt, davon blieben 12,7 Prozent als operatives Ergebnis (Ebit) übrig.

Nach Stabilus-Angaben setzte Destaco im vergangenen Geschäftsjahr 213 Millionen US-Dollar um. Davon blieb ein Fünftel als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) übrig. Das 1915 in Auburn Hills (US-Bundesstaat Michigan) gegründete Unternehmen beschäftigte zu dem Zeitpunkt rund 650 Mitarbeiter. Das Stabilus-Management versprach, die gesamte Belegschaft sowie alle 13 Standorte übernehmen zu wollen. Destaco soll als eigenständige Marke unter dem Konzerndach fortgeführt werden./ngu/knd/tih


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