WIESBADEN (dpa-AFX) - Die deutsche Industrie kann sich über volle Auftragsbücher freuen. Das Verarbeitende Gewerbe hat im Oktober deutlich mehr Bestellungen erhalten als erwartet. Der Auftragseingang habe um 4,9 Prozent höher gelegen als im Vormonat, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Das war der stärkste Anstieg seit Juli 2014. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg um 0,6 Prozent gerechnet. Zudem ist der Rückgang im September mit 0,3 Prozent geringer ausgefallen als zunächst ermittelt (-0,6 Prozent).
"Die deutsche Industrie hat einen sehr guten Start in das vierte Quartal erwischt", kommentierte Volkswirt Ralph Solveen von der Commerzbank (Commerzbank Aktie). Positiv sei, dass keine Sondereffekte zu erkennen seien. So stiegen die Großaufträge mit 4,3 Prozent unterdurchschnittlich. "Offensichtlich hat die Industrie im Herbst merklich Fahrt aufgenommen, was dafür spricht, dass die deutsche Wirtschaft im vierten Quartal deutlich stärker zulegt als in den Vorquartalen", so Solveen. Er verwies auch auf die zuletzt merklich gestiegenen Stimmungsindikatoren.
BINNENNACHFRAGE STÜTZT
Getrieben wird die Nachfrage besonders stark durch die Binnenwirtschaft. Die Aufträge aus dem Inland legten im Oktober um 6,3 Prozent zum Vormonat zu, während die Auslandsaufträge um 3,9 Prozent kletterten. Dabei stagnierten die Auftragseingänge aus der Eurozone, während sie aus dem restlichen Ausland um 6,3 Prozent kletterten.
Besonders deutlich profitierten die Hersteller von Investitionsgütern, die 7,2 Prozent mehr Aufträge erhielten. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern stiegen die Aufträge um 1,8 Prozent und bei den Konsumgüterproduzenten um 0,5 Prozent.
WIRTSCHAFTSMINISTERIUM ZUVERSICHTLICH
Auch im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat legten die Auftragseingänge zu. Sie stiegen um 6,3 Prozent. Hier war ein Zuwachs von 1,6 Prozent erwartet worden. Der Anstieg im Oktober war der stärkste Zuwachs seit Juni 2015.
Zuversichtlich für den weiteren Jahresverlauf zeigt sich auch das Bundeswirtschaftsministerium. "Die auch in der Tendenz etwas anziehende Nachfrage und das verbesserte Geschäftsklima sprechen insgesamt für eine Belebung der Industriekonjunktur im Jahresschlussquartal", heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums.
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