Lufthansa-Flugzeug beim Entladen.
Donnerstag, 27.04.2017 12:01 von | Aufrufe: 720

ROUNDUP 2: Lufthansa startet stark ins Jahr - kein Interesse an Alitalia

Lufthansa-Flugzeug beim Entladen. pixabay.com

(Neu: Aussagen zu Alitalia, Air Berlin, Aktienkurs aktualisiert.)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lufthansa (Lufthansa Aktie) hat einen überraschend guten Start ins Jahr geschafft. Das lag allerdings nicht an dem stark ausgeweiteten Flugangebot, sondern an deutlich niedrigeren Kosten und zusätzlichem Geschäft bei den Servicetöchtern für Wartung und Fracht. Erstmals seit dem Boom-Jahr 2008 legte der Dax-Konzern am Donnerstag für das regelmäßig reiseschwache erste Quartal mit 25 Millionen Euro einen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) vor. Vor einem Jahr hatte er bei dieser Kennzahl noch 53 Millionen Euro Verlust ausgewiesen.

Im Passagiergeschäft ging es hingegen abwärts. Ein Anstieg der Ticketpreise im März konnte die höheren Kosten etwa für Treibstoff nicht auffangen. Finanzchef Ulrik Svensson wollte seine Erwartungen für 2017 deshalb auch nicht nach oben schrauben.

AKTIE IM SINKFLUG

Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten nicht gut an. Bis zum späten Vormittag verlor die Lufthansa-Aktie rund zweieinhalb Prozent an Wert und gehörte damit zu den schwächsten Werten im Dax. Zwar hatte der operative Gewinn Analysten positiv überrascht. Unter dem Strich fiel das Minus jedoch höher aus als erwartet.

Ihren Umsatz steigerte die Lufthansa deutlich um 11,2 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro - unter anderem mit zusätzlichen Fliegern, die der Konzern stufenweise von Air Berlin samt Personal dazu mietet. Auch die nunmehr vollständig übernommene Gesellschaft Brussels Airlines wurde erstmals voll mitgezählt. Das Flugangebot soll in diesem Jahr auch dadurch um 12,5 Prozent wachsen.

KEIN INTERESSE AN ALITALIA

Die Integration der Air-Berlin-Maschinen samt Besatzungen habe bestens geklappt, berichtete Finanzvorstand Ulrik Svensson. Angesprochen auf die mögliche Übernahme weiterer Unternehmensteile des schwer kriselnden Konkurrenten, verwies der Manager erneut auf mögliche Kartellprobleme, die hohe Schuldenlast und die ungünstige Kostenstruktur bei den Berlinern. Dies seien hohe Hürden.

Kein Interesse zeigt die Lufthansa an einer Übernahme der vor der Insolvenz stehenden Gesellschaft Alitalia, für die der italienische Staat um Käufer wirbt. "Wir sind nicht da, um Alitalia zu kaufen", sagte Svensson in einer Telefonkonferenz.


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CARGO UND TECHNIK BEFLÜGELN ERGEBNIS

Im abgelaufenen Quartal führte letztlich ein deutlich schlechteres Finanzergebnis unter dem Strich dazu, dass sich der Verlust im Jahresvergleich von 8 Millionen auf 68 Millionen Euro vergrößerte. Hier geht es vor allem um die Bewertung von Finanzmarkt-Instrumenten.

Die Verbesserungen im operativen Geschäft verdankt der Konzern vor allem seinen Töchtern Lufthansa Cargo und Lufthansa Technik. Der zuletzt verlustreichen Frachtsparte gelang im Startquartal ein operativer Gewinn von 33 Millionen Euro - nach einem Minus von 19 Millionen ein Jahr zuvor. Die Wartungstochter steigerte ihr operatives Ergebnis um mehr als die Hälfte auf 137 Millionen Euro.

ROTE ZAHLEN IM PASSAGIERGESCHÄFT

Schlechter lief es trotz zuletzt leicht steigender Ticketerlöse im Passagiergeschäft. Die Netzwerk-Airlines des Konzerns - Lufthansa, Swiss und Austrian - sackten im laufenden Geschäft mit 40 Millionen Euro in die roten Zahlen, nachdem dort ein Jahr zuvor noch fast so viel an Gewinn gestanden hatte. Nur die Schweizer Tochter Swiss schrieb erneut schwarze Zahlen. Bei den "Punkt-zu-Punkt"-Airlines Eurowings und Brussels vergrößerte sich das Minus um 7 Prozent auf 132 Millionen Euro. Svensson kündigte weitere Kostensenkungen an.

Für 2017 erwartet die Lufthansa unverändert einen leichten Rückgang beim operativen Gewinn, der im Vorjahr 1,75 Milliarden Euro betrug. Hierzu dürfte auch das teurere Kerosin beitragen. Einschließlich Brussels Airlines rechnet Svensson nun mit Treibstoffkosten von 5,4 Milliarden Euro, rund 500 Millionen Euro mehr als im Vorjahr./stw/ceb/stb

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