Nach der Air-Berlin-Pleite steigen die Flugpreise bei der Lufthansa (Lufthansa Aktie). Die Politik ist alarmiert und spricht von einem „ordnungspolitischen Sündenfall“. Verbraucherschützer sehen nun das Bundeskartellamt am Zug.
Die teilweise drastisch gestiegenen Ticketpreise bei der Lufthansa sorgen für Unmut in der Politik und bei Verbraucherschützern. Der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), Klaus Müller, sieht nun das Bundeskartellamt am Zug. „Wenn die Flugpreise entgegen aller Beteuerungen steigen, war die Übernahme von Air-Berlin durch Lufthansa ein schlechter Deal für die Fluggäste“, sagte Müller dem Handelsblatt. „Jetzt ist das Bundeskartellamt gefragt, den Markt und die Preisentwicklung auf den einzelnen Strecken zu prüfen.“ Es müsse verhindert werden, dass Lufthansa Ticketpreise unverhältnismäßig in die Höhe treibe. „Ich halte es deshalb für geboten, dass die Behörde jetzt prüft, ob sie ein Verfahren wegen Marktmachtmissbrauchs einleitet.“
Auch die nordrhein-westfälische Landesregierung sieht das Bundeskartellamt am Zug. „Die künftige Preisentwicklung für Flugreisen auf innerdeutschen Strecken bedarf sicherlich einer genauen Beobachtung“, sagte Landes-Verbraucherschutzministerin Christina Schulze Föcking (CDU) dem Handelsblatt. „Sollte sich der Trend der Preissteigerung wegen des fehlenden Wettbewerbs auf dem innerdeutschen Markt verfestigen, wird das Bundeskartellamt prüfen müssen, ob es eine Sektor-Untersuchung einleitet.“Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte erst vor kurzem versichert, dass die Preise für Flugtickets auch nach Übernahme eines großen Teils der Air-Berlin-Flotte stabil bleiben. Nun allerdings sind die Preise auf einigen Lufthansa-Strecken in die Höhe geschnellt. Wer werktags auf innerdeutschen Strecken fliegt, musste nach einer Stichprobenanalyse des Einkaufsportals Mydealz Anfang November bereits gut 16 Prozent mehr bezahlen als noch im September.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.