Bosch gerät noch stärker in Erklärungsnot. Interne Dokumente legen nahe, dass der weltgrößte Anbieter von Kfz-Dieseltechnik vom VW-Betrug wusste. Für den Bosch-Chef dürfte das Konsequenzen haben.
Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen. So einfach ist es wohl mit Bosch und dem VW-Dieselskandal. Dass der weltgrößte Anbieter von Kfz-Dieseltechnik von den in der Autobranche weit verbreiteten, legalen wie illegalen Abgastricks nichts mitbekam, ist praktisch ausgeschlossen. Wären die Boschler über ein Jahrzehnt lang derart blind durch die Autoindustrie gestolpert, wären sie wohl kaum so erfolgreich gewesen.
Bosch musste wissen, was lief, denn Bosch-Produkte – die Hardware und Software der Motorsteuerung – waren die technische Basis des VW-Betrugs. US-Generalsstaatsanwälte haben herausgefunden, dass Volkswagen (VW Aktie) insgesamt sechs Generationen von Betrugssoftware entwickelte. Das, wie wir heute wissen, wäre ohne Bosch undenkbar gewesen. Die WirtschaftsWoche hatte bereits in seiner Titelgeschichte vom 26. August Boschs Verwicklung in den VW-Abgasskandal nachgezeichnet.
Ein Zulieferer muss exakt wissen, was der Kunde mit seinen Produkten vorhat, wo er sie einsetzt und wie sie sich schließlich in der tatsächlichen, millionenfachen Nutzung bewähren. So wie Microsoft (Microsoft Aktie) auch wissen muss, welche PC-Hersteller das Betriebssystem Windows einsetzen und wie gut es auf den Rechnern funktioniert. Wenn Bosch wusste, dass VW millionenfach betrügt, ist das schlimm. Wenn der Betrug dem Zulieferer wirklich entgangen wäre, würde er nichts von seinem Handwerk verstehen. Das wäre fast noch schlimmer. So befindet Bosch heute argumentativ in der Zwickmühle.
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