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Der USA Bären-Thread


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Anti Lemming:

Malko - Chartisten-Verdacht

5
29.01.10 12:23
Wie Du weißt, bin ich kein Chartist, sondern ein Fundi. Ich hab in letzter Zeit allerdings häufig im Quo vadis geblättert, das färbt wohl ab ;-)

Ungeachtet dessen dürfte auch Dir klar sein, dass Trends (nach oben wie nach unten) eine fatale Tendenz haben, sich fortzusetzen. Die Gründe hab ich in # 56399 genannt. Leute, die wie Rev Shark den "Change of character" in ihre Betrachtungen einbeziehen - man mag sie Charttechniker nennen oder "Psychologen", das macht keinen großen Unterschied - schneiden auf längere Sicht in der Regel deutlich ab als "Sturköpfe", die stets nach Schema F handeln.



Wer meint Aktie B sei fundamental viel zu billig, muss fassungslos mit ansehen, wie Trendfolge-Bären sie bis nahe Null shorten.

Wer meint Aktie C sei fundamental viel zu teuer, muss fassungslos mit ansehen, wie Trendfolge-Bullen sie in astronomische Höhen verfördern.

Die Lösung besteht darin, erst dann einzusteigen, wenn sich die jeweiligen Wenden charttechnisch "etabliert" haben. Weiteres Fundi-Sülzen bleibt einem dabei unbenommen.
Antworten
Malko07:

A.L. vollkommen richtig.

3
29.01.10 12:45
Trends dauern meistens etwas an und runter geht es üblicherweise schneller als hoch. Dabei sollte man allerdings nicht die übliche Volatilität in einem Trend unter den Tisch fallen lassen. Der momentane Abstieg liegt noch sicher im Aufstiegstrend. Das bedeutet nicht, dass es nicht doch abwärts gehen wird oder wenn der Kanal verlassen wird es sich doch nicht wieder erholen wird. Man spricht da von üblichen Wahrscheinlichkeiten und nicht von Sicherheiten. Also wenn wir bei der gängigen technischen Analyse (nicht charttechnischen) bleiben, ist der Aufwärtstrend immer noch intakt. Deine Phasenbestimmung ist also eindeutig zu früh. Übrigens: Hedgefonds spekulieren (pokern) in beide Richtungen.
Antworten
Malko07:

Aus dem Leben eines Risikomanager

10
29.01.10 13:01

 

Spitzenbanker Steinmetz packt aus ''Freiheit  bedeutet, in Ketten zu tanzen''

29.01.2010, 10:29

Interview:

Martin Hesse und Ulrich Schäfer

Ein Insider rechnet ab: Otto Steinmetz stand im Zentrum der Finanzkrise.  Als Risikovorstand bei der Dresdner Bank und der Deutschen Bank erlebte  er mit, wie die Geldinstitute mit Milliardensummen um sich warfen und  die Kontrolleure hilflos zuschauten.  

Es waren Geschäfte ohne Rücksicht auf Verluste: Milliarden Euro  wechselten in den Banken den Besitzer ohne jede Unterlagen, kritische  Kollegen wurden mit üppigen Bonuszahlungen ruhiggestellt - Otto  Steinmetz weiß, was in der Branche schief lief.

Die  Deutsche Bank verließ er einst, weil er seine Vorstellungen von  Kontrolle nicht durchsetzen konnte. Die Investmentbanker um Josef  Ackermann hatten den Risikomanager ausgebremst. Er wechselte zur  Dresdner Bank. Dort verspielten Investmentbanker in der Krise  Milliarden. Jetzt rechnet Steinmetz mit der herrschenden Bankerkultur  ab.

SZ: Herr Steinmetz, reden wir über Geld. Sie standen als  Risikovorstand der Dresdner Bank bis 2008 im Zentrum der Finanzkrise.  Mit dem Abstand von heute: Wer ist schuld daran, dass Billionen Dollar  und Euro versenkt wurden?

Otto Steinmetz: An der Krise  haben viele ihren Anteil, nicht nur Banker. Manche haben mehr oder  minder fahrlässig oder sogar vorsätzlich gehandelt, einige kriminell.  Auf der anderen Seite standen Anleger mit einem enormen Risikoappetit.  Die Banken, vornehmlich in den USA, sahen diesen Bedarf. Also schufen  sie Material, um die Geldmaschine zu füttern.

SZ: Und dabei haben viele getäuscht und getrickst.

Steinmetz:  Das war leider so. Schuldner haben in ihren Kreditanträgen bewusst  falsche Angaben gemacht, Kreditvermittler erhielten überhöhte  Provisionen, Gutachter haben aufgeblähte Werte für Immobilien angesetzt,  zwei Drittel der Hypothekenkredite, die Eingang in die toxischen  Wertpapiere fanden, wurden im aufsichtsfreien Raum vergeben. Und dann  haben Banken auch noch unzulänglich die Qualität geprüft, als sie diese  Hypothekendarlehen gebündelt und daraus Wertpapiere geschaffen haben.

SZ:  Wann war Ihnen klar, dass sich da eine Blase gebildet hat?

Steinmetz:  Schon 2006 war das vielen von uns klar. Aber wir haben uns mehr  damit befasst, welche Folgen das für die Konjunktur haben könnte, wenn  diese Blase platzt. Deshalb wurden wir vorsichtiger bei der  Kreditvergabe an Firmen, nicht aber im Geschäft mit Wertpapieren. Das  oben geschilderte Fehlverhalten war uns da aber noch nicht bekannt.

SZ:  Die Banker sahen die Blase, aber nicht die Folgen. Das  Risikomanagement hat also versagt.

Steinmetz: Leider gab es  die weit verbreitete Haltung: Das Risikomanagement ist keine  Kernkompetenz der Bank, das kostet nur und muss deshalb ausgelagert  werden. Ich habe das immer bekämpft. Denn wozu sind Banken denn da, wenn  nicht zum Managen von finanziellen Risiken? Andererseits man darf nicht  vergessen, dass alle Banken unter einem enormen Renditedruck stehen.

SZ: War der Druck, möglichst viel Geld zu machen, wirklich so  groß?

Steinmetz: Diese Renditen sind ja nicht erfunden  worden, sondern wurden verlangt - von den großen Investoren ebenso wie  von den Kleinanlegern. Das Grundproblem ist, dass in der Welt seit zehn  Jahren immer weniger nachhaltig gewirtschaftet wird. Heute geht es nur  noch um den Shareholder Value, den Mehrwert der Aktionäre. Da hat sich  gewaltig etwas verschoben - auch weil die Politiker Fehler gemacht  haben.

SZ: Sie wollen doch nicht behaupten, dass die  Politik das Konzept des Shareholder Value erfunden hat?

Steinmetz:  Nein, aber die Politiker haben die Globalisierung und Deregulierung  der Finanzmärkte vorangetrieben. Mitarbeiter, Kunden und Gesellschaft  standen nicht mehr gleichberechtigt neben den Interessen der Aktionäre.  Die Politik hat keinen Rahmen gesetzt und allein auf den freien Markt  gebaut. Ich sage dagegen: Freiheit bedeutet, in Ketten zu tanzen. Dass  die Finanzindustrie sich gegen Ketten wehrt, ist natürlich. Aber es ist  die Aufgabe der Politik, diese Ketten zu schmieden und anzulegen.

SZ:  Die Politiker waren doch Getriebene der Finanzindustrie und damit  auch jener Banken, für die Sie gearbeitet haben.

Steinmetz: So  einfach darf man es sich nicht machen. Die deutsche Finanzaufsicht  Bafin war doch in den letzten Jahren bekanntlich in allen  Aufsichtsratssitzungen der großen Banken mit einem Vertreter anwesend,  genauso wie die Bundesbank. Sie haben alle Risikoberichte erhalten wie  jedes andere Aufsichtsratsmitglied, 150 oder 200 Seiten mit allen  Erläuterungen. Sie waren sogar in den jeweiligen Ausschüssen des  Aufsichtsrats vertreten, die sich mit Risikothemen intensiv beschäftigt  haben.

SZ: Sie haben also alles gewusst.

Steinmetz: Aber  sie haben nie eine Frage gestellt. Ich habe sie selbst darauf  angesprochen: Warum beteiligen Sie sich nicht an der Diskussion?

SZ:  Und?

Steinmetz: Die Antwort lautete: Das ist nicht  unsere Rolle. Ich war perplex.

SZ: Fehlte es vielleicht an  der nötigen Fachkunde?

Steinmetz: Offenbar. Bei allen  meinen Besuchen bei der Aufsicht ging zwei Drittel der Zeit dafür  darauf, dass es Erklärungsbedarf gab bei Produkten und Märkten. Die  Leute haben es nicht gewusst oder nicht verstanden.

SZ: Und  das hat niemand bemerkt?

Steinmetz: Doch. Jochen Sanio,  der Chef der Bafin, hat schon bei seinem Amtsantritt beklagt, dass seine  Behörde schlecht ausgestattet sei. Aber was hat die Regierung gemacht,  der die Aufsicht untersteht? Zumindest nicht genug.

SZ: Was  würden Sie denn tun, um den Risikohunger der Banker zu begrenzen?

Steinmetz:  Es wird ja nicht ohne Grund überlegt, das Investmentbanking und das  normale Kreditgeschäft mit Firmen und Verbrauchern wieder voneinander  zu trennen. Dann können die Investmentbanker nicht mehr die  langfristigen Einlagen der Sparer für riskante Geschäfte hernehmen.  Stattdessen müssten sie sich das nötige Kapital dafür auf dem  Kapitalmarkt beschaffen; das würde die Rendite der Investmentbanken  deutlich mindern. Diese Trennung wurde ja schon einmal vollzogen nach  der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren. Leider wurde dieses Gesetz,  der Glass-Steagall-Act, 1999 aufgehoben, was zu einer gewaltigen  Fusionswelle geführt hat.

SZ: Sprechen Sie aus Ihrer  Erfahrung bei der Dresdner Bank, wo das Investmentbanking die übrige  Bank in den Abgrund zog?

Steinmetz: Das ist ein Phänomen,  das man überall beobachten konnte. Investmentbanker und Geschäftsbanker  haben eine unterschiedliche Kultur. Da gibt es Reibungen, Spannungen,  Gegensätze, die nur wenige Bankkonzerne auf Dauer erfolgreich  überbrücken können.

SZ: Wenn Sie an Ihre Erfahrungen als  Risikomanager denken: Reicht eine Aufspaltung der Banken wirklich aus,  um künftig Krisen zu verhindern?

Steinmetz: Sicher nicht.  Zum Beispiel gab es Milliardengeschäfte, die nur mündlich zwischen zwei  Händlern abgeschlossen wurden.

SZ: Das heißt: Zwei Händler machten am Telefon ein  Milliardengeschäft, aber es gab darüber keinerlei Unterlagen?

Steinmetz:  Ja, so ist es. Alle Gespräche wurden zwar auf Band aufgenommen,  aber es konnte sein, dass man wochen- oder monatelang auf eine  schriftliche Bestätigung warten musste und noch länger auf den Vertrag.  Denn es ging dabei oft um sehr komplizierte Sachverhalte. Das hat in der  Vergangenheit immer wieder zu gewaltigen Problemen geführt.

SZ:  Wie häufig kamen denn diese mündlichen Milliardengeschäfte vor?

Steinmetz:  Es gab eine Zeit, in der hat sich das so zugespitzt, dass die  Banken zum Teil die Aufsichtsbehörden um Hilfe gebeten haben. Da hatten  vorher selbst Interventionen auf Vorstandsebene nicht gefruchtet. Und  dann hat sich die Aufsicht auch darum gekümmert. Wenn man solche  Derivate über die Börse abwickeln würde, dann gäbe es diese Probleme  nicht. Es würde zwangsläufig zu einer Standardisierung dieser Produkte  kommen. Die Abwicklung der Geschäfte wäre auch dann ohne nennenswerte  Verluste gesichert, wenn einer der beiden Vertragspartner ausfällt.

SZ:  Waren die Banken überfordert?

Steinmetz: Ja. Und das  lag auch daran, dass bei den Stabsabteilungen für Finanzen, Recht oder  Risikomanagement massiv gespart wurde. Denn sie verursachten nur Kosten,  erwirtschafteten aber keine Erträge. Hinzu kam, dass die Kosten für die  sogenannten "back offices" den Gewinn schmälerten - und damit die Boni  der Investmentbanker und die Dividende der Aktionäre.

SZ: Und  irgendwann wechseln deshalb Risikomanager die Seiten.

Steinmetz:  So ist es zuweilen. Investmentbanker fragen sich: Gereicht uns das  zum Vorteil, wenn wir den Risikomanager rüberholen? Der verdient dann  sofort das Doppelte. Deshalb besteht die Gefahr, dass mancher  Mitarbeiter seine Kontrollaufgabe nicht so wahrnimmt, wie er sollte. In  die gleiche Richtung wirkt, wenn der Chef einer Investmentabteilung  Einfluss auf die Beförderung und die Bonuszahlungen der Mitarbeiter des  Risikomanagements nehmen kann. Das versetzt den Risikomanager in eine  Position der Schwäche...

SZ: ...gegenüber  Investmentbankern, die tendenziell immer höhere Risiken eingehen wollen.

Steinmetz:  Das ging gelegentlich so weit, dass das gesamte Risikoteam  verunglimpft wurde. Da heißt es dann: Die managen gar keine Risiken, die  wollen überhaupt keine Risiken eingehen. Leider haben wir in unserer  Wirtschaft eine Kultur, in der Querdenker und kritische Stimmen nicht  goutiert werden, ja nicht mal gewollt sind.

SZ: Wie lässt  sich dies ändern?

Steinmetz: Man sollte den Risikovorstand  in seiner Rolle weiter stärken. Die Mitarbeiter in den  Kontrollabteilungen sollten zudem besser bezahlt werden. Das gilt auch  für die Aufsicht, deren Mitarbeiter niedrig bezahlt werden. Wenn da  wirklich mal ein ganz Guter ist, wechselt er doch sofort in den  Finanzsektor.

SZ: Die Banken haben durch diesen lockeren  Umgang mit dem Geld sehr viel verloren. Haben Sie den Eindruck, dass sie  dazu gelernt haben?

Steinmetz: Schon. Aber nach wie vor  holen sie sich Geschäfte ins Haus, für die ihnen die notwendigen  Strukturen fehlen. Deshalb sollte die Aufsicht nur das an Produkten  zulassen, was sie verstehen, was sie messen und was sie wiegen können -  und was die Institute wirklich managen können. Alles andere gehört  verboten. In der Finanzarchitektur, die jetzt errichtet wird, müssen wir  Brandmauern und Sicherungskästen einbauen, um Kettenreaktionen zu  verhindern.

SZ: Man muss der Gier der Banker also Grenzen  setzen?

Steinmetz: Mir scheint, dass diejenigen, die mit  schnellen Geschäften eine maximale Rendite machen wollen, nicht mehr an  die Nachhaltigkeit unseres Wirtschaftssystems glauben. Sie versuchen  deshalb, sich Vorteile zu verschaffen. Geld ist an die Spitze der  Werteskala nicht nur in der Finanzindustrie getreten. Das muss sich  ändern, sonst spaltet es unsere Gesellschaft. Dafür aber brauchen wir  neue Vorbilder.

www.sueddeutsche.de/finanzen/406/501660/text/

 

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Anti Lemming:

Malko - Gibt es schon den "Change of character"?

5
29.01.10 13:05
Klar ist das schwierig zu bestimmen bzw. strittig. Rev Shark setzte bereits am 26.1.09 auf "Change of character" - d.h. auf eine beginnende Phase 2 gemäß # 56399, in der jeder Erholung eine Shortgelegenheit darstellt.

http://www.ariva.de/...A_Baeren_Thread_t283343?page=2249#jumppos56235

Bislang hat Shark damit Recht behalten. Je länger und tiefer es fällt, desto stärker wird die Tendenz des "Erholungs-Abverkaufens". Nicht mal eine Erholungs-Rallye bis DAX 5700 würde das neue, übergeordnet bärische Bild trüben.

Ein (dead cat) Bounce nach oben ist dieser Tage eigentlich fälig, weil die Märkte überverkauft sind. Doch da die Bären (GS + Hedgefonds) am Ruder sind - und dies kennzeichnet "Phase 2" - werden sie an den entscheidenden Stellen in die Erholung reinshorten und sie damit abwürgen. Solange wir noch unter Höchstständen stehen, haben sie dabei "die Psychologie" auf ihrer Seite.



Aulöser für einen Bounce könnte das heute veröffentlichte US-BIP-Wachstum für das 4. Quartal sein. Bubblevision erwartet +5,4 %...

http://www.marketwatch.com/story/...t-in-nearly-four-years-2010-01-28

...  HSBC hingegen nur 3,7 %. So oder so geht das Gros auf Lager-Wiederaufstockung und Staatssubventionen (auch im Militärsektor) zurück. Die Lagerwiederaufstockung ist getrieben von der Hoffnung, dass die Umsätze zu alter Stärke zurückkehren. Bei über 10 % offizieller AL-Quote und weltweiter Deflations-Tendenz ist das aber mMn nicht sehr wahrscheinlich. Daher könnten wir auch hier eine vorwegnehmende "Sell-the-good-news"-Reaktion sehen. Anders formuliert: Bären warten mit dem Weitershorten, bis die potenzielle Stolperstelle "hohes BIP-Wachstum" aus dem Weg ist.
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thostar:

Fundamentaler Wert und Börseninterpretation

7
29.01.10 13:05
Dass die Börsen der Realtiät vorauslaufen liegt ja vornehmlich an der Zinskurve, die unter normalen wirtschaftlichen Bedingungen Aktien in bestimmten Phasen sehr interessant machen.
Die Frage ist aber: Ist dies so noch gültig?
Die Börsen interpretieren die Realität ja aktuell nicht nur, sondern sind völlig losgelöst von jeglicher fundamentaler Bedeutung. Der Grund liegt vielleicht darin begründet, dass mehr Aktien als je zuvor in institutioneller Hand sind, und diese treiben ihre Spielchen wie es gerade beliebt.

Nur ein kleines Beispiel dafür:
Wer der (un)glückliche Besitzer einer Schiffsbeteiligung ist, muss feststellen, dass diese aktuell auf einen Restwert von ca 25% zB bei Containerschiffen zusammengeschrumpft ist, sofern er verkaufen möchte; die Charterraten sind eben rückläufig, das Ende nicht absehbar.
Dagegen steigen/stiegen Aktien von artverwandten Branchen, zB im Schiffbau trotzdem weiter an; trotz der schlechten Raten werden ja weiter Schiffe gebaut oder Container transportiert.  Aber dieser Anstieg ist rein spekulationsgetrieben und basiert auf erheblichen Transportzuwächsen und Preissteigerungen in den kommenden Jahren (was ich bezweifle), also auf dem Prinzip Hoffnung.

Realität und spekulative Bewertung lagen noch nie so weit auseinander als heute.

Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass unser marodes Finanz- und Wirtschaftssystem in den kommenden Monaten, max. 2 Jahren zusammenbrechen wird. Ich denke, dass China iM noch der grosse Hoffnungsträger ist und auch der Auslöser sein wird.
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Anti Lemming:

AL-Quote in der Euro-Zone jetzt bei 10 %

4
29.01.10 13:08
Veröffentlichung der europäischen Zahlen zur Arbeitslosigkeit für Dezember 2009

Euro-Zone:
Die Arbeitslosenquote in der Euro-Zone steigt im Dezember auf 10,0 %. Im Vormonat hatte sie bei 9,9 % gelegen, ein Jahr zuvor hatte sie noch 8,2 % betragen.
Antworten
Anti Lemming:

Die spanische Angst vor der Griechenland-Falle

5
29.01.10 13:45

Das vorsorgliche Angst-Sparen der Spanier ist sicherlich hilfreich, um dem Schicksal Griechenlands zu entgehen. Wirkt aber leider deflationär...

Nicht jeder hat wie die Amis das Privileg, sich bislang weitgehend ungestraft in der eigenen Währung überschulden zu können.

In der EU stehen die Staaten in Konkurrenz zueinander. Wer da prasst, wird von anderen schief angesehen oder fliegt gar raus.

 


 

Schuldenlast
Die spanische Angst vor der Griechenland-Falle

Die Euro-Sorgenkinder Griechenland und Portugal werden an den Märkten abgestraft. Spanien will nicht in Sippenhaft genommen werden - und bereitet drastische Sparpläne vor. Nötig wären zudem aber auch große Reformen am Arbeitsmarkt. von Christine Mai  und Tobias Bayer


Die spanische Regierung berät einen drastischen Sparplan. Mit Ausgabenkürzungen von bis zu 50 Mrd. Euro bis 2013 will Madrid das Haushaltsdefizit um zwei Drittel verringern - und es vermeiden, an den Kapitalmärkten ähnlich abgestraft zu werden wie die ebenfalls mit enormen Fehlbeträgen kämpfenden Euro-Länder Griechenland und Portugal.

Zwar ist Spanien nicht so stark verschuldet wie Griechenland. Investoren stufen das Land aber im Sog der griechischen Finanzprobleme zunehmend als riskant ein. Am Donnerstag kletterte der Risikoaufschlag für spanische Staatsanleihen im Vergleich zu vergleichbaren Bundespapieren auf 99 Basispunkte - damit liegt er fünf Mal so hoch wie Anfang 2008.

Spanien steckt in einer schweren Wirtschaftskrise.
In dem Land ist eine riesige Immobilienblase geplatzt, viele Haushalte sind enorm verschuldet. Während andere Euro-Länder wieder wachsen, dürfte die spanische Volkswirtschaft 2010 weiter schrumpfen: Der Internationale Währungsfonds rechnet mit einem Minus von 0,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).

Im vierten Quartal kletterte die Arbeitslosenquote nach am Freitag veröffentlichten Daten der nationalen Statistikbehörde auf 18,8 Prozent. Sie ist damit die höchste in der Euro-Zone. Es ist in Spanien ernorm teuer, festangestellte Mitarbeiter zu entlassen. Die Zahl der Beschäftigten mit befristeten Verträgen ist daher enorm hoch - diese Gruppe verliert nun ihre Arbeit. Junge Menschen leiden unter diesem zweigeteilten Arbeitsmarkt: Die Jugendarbeitslosigkeitsquote stieg bereits im vergangenen Herbst auf fast 40 Prozent.

All das, gepaart mit einem großen Konjunkturprogramm, greift die öffentlichen Finanzen stark an. Das spanische Budgetdefizit ist 2009 nach Schätzungen der Europäischen Kommission auf 11,2 Prozent des BIP angeschwollen. Die Brüsseler Behörde hat dem Land bis 2013 Zeit gegeben, den Fehlbetrag auf die im Maastricht-Vertrag festgelegten drei Prozent zu drücken. Die Verschuldung als Anteil am BIP könnte sich bis 2011 auf 74 Prozent verdoppeln.

 

Um die  öffentlichen Finanzen zu stärken und ein Signal an Investoren zu senden,  hat die spanische Regierung bereits beschlossen, die Steuer auf  Einkommen aus Erspartem anzuheben. Ab Juli 2010 wird zudem die  Mehrwertsteuer von 16 auf 18 Prozent erhöht. Zusätzlich zu den  Ausgabenkürzungen will die Regierung laut Arbeitsminister Celestino  Corbacho beschließen, das Renteneintrittsalter von 65 auf 67 Jahre  anzuheben. [seltsame Lösung bei 40 % Jugendarbeitslosigkeit - A.L.]
 
Mit diesen Schritten will sich  das Land von Griechenland und Portugal absetzen. Diese haben die Märkte  mit Sparankündigungen bisher nicht überzeugt - und werden abgestraft. Der Risikoaufschlag auf griechische Staatsanleihen etwa kletterte am  Donnerstag auf 395 Basispunkte, den höchsten Stand seit einem Jahrzehnt.  
 
Die Probleme diverser Euro-Staaten haben  Sorgen um ein Auseinanderbrechen der Währungsunion und die  Gemeinschaftswährung geweckt. Der Euro fiel am Donnerstag auf ein  Sechs-Monats-Tief von 1,3939 $. Nouriel Roubini, Professor an der New  York University, warnte Anfang der Woche, Spanien stelle aufgrund der  Größe seiner Volkswirtschaft für den Euro-Raum eine größere Gefahr dar  als Griechenland.
 
(Links im Orig.)
 
Als riskanter  könnten Spanien und Portugal auch deshalb eingestuft werden, weil sie  deutlich an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt haben, dies aber aufgrund  ihrer Euro-Mitgliedschaft nicht über Währungspolitik ausgleichen können.  Das zeigt sich daran, dass der reale effektive Wechselkurs - ein Maß  für die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes - etwa für Spanien deutlich  höher liegt als für Deutschland.
 
Laut Daten  der Industrieländerorganisation OECD lag der Index für relative  Konsumentenpreise für Spanien im Februar 1999 bei 91,17 Punkten. Im  Dezember 2009 war er auf 106,09 Zähler geklettert. Zum Vergleich:  Deutschland verbesserte sich im selben Zeitraum von 103,58 auf 100,85  Punkte. Basis für den Index ist das Jahr 2005. Spanische Produkte kosten  somit beim Export mehr und sind weniger wettbewerbsfähig. Da Spanien  dies nicht über eine Abwertung ausgleichen kann, müssten die  Produktivität steigen oder Löhne sinken, um die Wettbewerbsfähigkeit zu  erhöhen.

www.ftd.de/finanzen/maerkte/...riechenland-falle/50067363.html
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Anti Lemming:

IPO in Hongkong fällt 11 % am ersten Börsentag

4
29.01.10 14:04
Patzende Erstemissionen wie diese erinnern an das Ende des Neuen Marktes...

Bei der Aktie handelt es sich um ein Energieunternehmen namens SouthGobi.

Die Ära der Hyperliquidität scheint nun auch in Asien abzuebben.

www.marketwatch.com/story/...-11-in-hong-kong-debut-2010-01-29
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Anti Lemming:

Frage an Malko

 
29.01.10 14:11
"Also wenn wir bei der gängigen technischen Analyse (nicht charttechnischen) bleiben, ist der Aufwärtstrend immer noch intakt. "

Unter welchen technischen Bedingungen wäre der Aufwärtstrend für Dich nicht mehr intakt?
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Anti Lemming:

US-BIP wächst im 4. Quartal um 5,7 %

5
29.01.10 15:03
aber zwei Drittel davon geht auf Lageraufstockung zurück. Ob sich die aufgestockten Bestände in Deflationszeiten auch gut verkaufen lassen, muss sich noch zeigen. Die Weihnachtsumsätze waren ja eher enttäuschend.

Die SP-500-Indikation ist vor den Zahlen um 7 Punkte auf 1092 gestiegen (gestriger SK: 1085) und dreht gerade wieder nach unten (= Sell-the-good-News-Reaktion, die ich in # 56404 vermutet hatte).

Der Dollar ist etwas stärker geworden (1,3942), was Rohstoffe eigentlich drücken sollte. Doch die Ölpumper haben erst mal 1,20 Dollar "draufgesattelt". Gold ist um 7 Dollar auf 1084 gefallen.

Es sieht so aus, als würde vor allem der Dollar von den Zahlen profitieren und dafür den anderen "Carrytrade-Stoff" inkl. Aktien nach unten schicken.

Mich würde übrigens nicht wundern, wenn die Zahlen wieder - wie letztes Mal - nachträglich deutlich nach unten revidiert werden. Allein schon das "seasonally adjusted" stimmt skeptisch.



Jan. 29, 2010, 8:30 a.m. EST
U.S. 4Q GDP up 5.7% on swing in inventories
By Rex Nutting

WASHINGTON (MarketWatch) - Coming out of the worst recession in generations, the U.S. economy grew at the fastest pace in six years during the fourth quarter of 2009, even as consumer spending and business investment remained tepid, according to data released Friday by the Commerce Department. Real gross domestic product increased at a 5.7% seasonally adjusted annual rate in the final three months of the year. About two-thirds of the growth came via the swing in inventories. The 5.7% increase was in line with the 5.4% gain expected by economists surveyed by MarketWatch. Even with healthy growth in the second half of the year, the economy shrank 2.4% in 2009, the worst drop since the 10.9% decline in 1946.
Antworten
Anti Lemming:

EUR/USD nach den BIP-Zahlen

 
29.01.10 15:05
(Verkleinert auf 85%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 295661
Antworten
Contrade 121:

Sinnlose Ziffer

8
29.01.10 15:15
Also die heutige Meldung über "surging GDP" gehört ins Reich der Fabeln. Und der annualiserte BIP-Rückgang von 2,4% ist alles andere als glaubwürdig. Die Arbeitslosenzahlen sprechen da eine andere Sprache - andere Industriestaaten verzeichnen -5% und aufwärts BIP-Rückgang und die Amis, mit der hauptsächlich konsumgetriebenen Wirtschaftsleistung sind jetzt auf einmal so glimpflich davon gekommen.

Jedenfalls ist die künftige Strategie der Amerikaner unverändert: Durch Kaffeebrühe (Starbucks), Auktionen (Ebay) und teilw. Neuerungen in der multimedialen Welt (Apple) möchte man die Vorreiterstellung in der Welt verteidigen. Na dann mal viel Erfolg dabei.
Antworten
Malko07:

A.L. (#56409), für dich ein

5
29.01.10 15:32
Bild    ;o)

Der Abschlag sollte schon deutlich größer sein als die üblichen Ausschläge im Trend. Ansonsten ist in meinen Augen der Trend noch intakt. Auf der sicheren Seite lag man in der Vergangenheit sehr oft (aber nicht immer) bei ca. -20%. In Anbetracht dem im Gratisgeld schwimmenden Zockerbuden muss man besonders vorsichtig sein. Aber wenn es deine Überzeugung ist dass es jetzt abwärts geht hoffe ich, du hast "kübelweise" Shorts gebunkert.
Der USA Bären-Thread 295676
Antworten
Anti Lemming:

Größtes US-Wachstum seit 2003, aber...

4
29.01.10 15:39

FTD
Größtes US-Wachstum seit 2003

...Fraglich ist indes, ob sich das Wachstum in dieser Geschwindigkeit fortsetzen wird. "Das ist nicht nachhaltig", sagte James Knightley, US-Volkswirt bei ING. "Die Kreditvergabe der Banken ist rückläufig. Zudem sieht die finanzielle Bilanz vieler Haushalte düster aus." Zwar deute der ISM-Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes auf ein BIP-Wachstum von drei Prozent auf Jahressicht hin. "Andere Umfragen stimmen aber nicht ganz so optimistisch", sagte Knightley.

Er verweist auf die National Federation of Independent Businesses (NFIB). Das ist die Vereinigung der kleinen und mittelständischen Betriebe in den USA. "Die Umfrage der NFIB deutet immer noch auf einen Rückgang der Wirtschaftsaktivität hin. Deshalb ist die Erholung nach wie vor bedroht", sagte Knightley.

Ähnlich sieht das Fabienne Riefer, Volkswirtin bei der Postbank: "Die hohe Wachstumsrate für das vierte Quartal stellt aufgrund des massiven Lagerswings wohl einen Ausreißer nach oben dar. Zu Jahresbeginn dürften wieder kleinere Brötchen gebacken werden. Gleichwohl dürfte sich die konjunkturelle Erholung in den USA, wenn auch holprig, fortsetzen."

Zwangsvollstreckungen belasten Hauspreise

Problematisch ist nach wie vor die Situation auf dem Arbeits- und Immobilienmarkt. Die Arbeitslosenquote von 10,0 Prozent beschränkt die Haushalte in ihrer Konsumfreude. Zugleich belasten Zwangsvollstreckungen die Hauspreise - und verhindern, dass der Überhang an Häusern nur sehr schleppend abgebaut wird.

Das wiederum senkt den finanziellen Spielraum der Amerikaner: Zu Zeiten des Booms hatten viele von ihnen den steigenden Wert ihres Hauses dazu genutzt, den Eigenkapitalanteil ihrer Immobilienfinanzierung zu senken und für Konsumausgaben zu nutzen. Der private Verbrauch macht 70 Prozent des US-BIP aus.

Das US-Wachstum fügt sich in ein breiteres Bild. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hob diese Woche seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft deutlich an. Für 2010 erwartet die Organisation ein Plus von 3,9 Prozent. Zuvor war sie von nur 3,1 Prozent ausgegangen. ...

Trotzdem sieht der IWF große Gefahren. Eine zentrale Herausforderung sei der Zeitpunkt des Ausstiegs aus der Politik des lockeren Geldes und der Konjunkturprogramme. "Ein entscheidendes Risiko besteht darin, dass der Ausstieg zu früh und unabgestimmt erfolgt. Das könnte das globale Wachstum unterminieren", hieß es im IWF-Weltwirtschaftsbericht

www.ftd.de/finanzen/maerkte/...-seit-2003/50067465.html?page=2

Antworten
Malko07:

Das Wachstum ist nicht

4
29.01.10 15:47
überraschend und bis jetzt auch noch nicht nachhaltig:
Eine nachhaltige Erholung ist mMn nicht in Sicht..

Abziehen muss man in den USA auch noch die hedonistische Verfälschung (mindestens Wert 2). Dann kann man schließen, dass ohne Konjunkturprogramme und dem außergewöhnlichen Lagereffekt die Wirtschaft weiter geschrumpft wäre. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt spiegelt auch diese Situation.
Antworten
fkuebler:

AL #404: Ja, den Change gibt es schon!

7
29.01.10 15:52

"Gibt es schon den "Change of character"?"

Ich sage ja!

Und man kann sich zweifellos zu Tode relativieren mit allzu gebetsmühlenhaftem "ich weiss, dass ich nix weiss, und ich weiss auch, dass der Markt immer den Kurs des grössten Schmerzerzeugens nimmt,... Oh, bitte, geissele mich, lieber Markt, du unendlich weiser... Kismet, Insch'allah..." ;-)

Deshalb sage ich nochmal auf die Gefahr, in absehbarer Zeit als Idiot zu erscheinen (halte ich aber für ziemlich unwahrscheinlich), klar meine Meinung: ich glaube, dass es den Change of Sentiment gegeben hat.

Ein bisschen sage ich das auch, um den ja nachvollziehbarerweise und begründet ängstlichen Bären etwas Mut zu machen. Es gibt allerdings ein grosses Aber:

"Klar ist das schwierig zu bestimmen bzw. strittig. Rev Shark setzte bereits am 26.1.09 auf "Change of character" - d.h. auf eine beginnende Phase 2 gemäß # 56399, in der jeder Erholung eine Shortgelegenheit darstellt"

Er hat zwar Recht! Aber short-sein und short-sein können verdammt verschiedene Dinge sein, und es kommt sehr (im Grenzfall tödlich!) darauf an, ob man es schafft, sich defensiv auf gegen die eigene Positionierung laufende Entwicklungen anzupassen. Früher ist mir das ganz schlecht gelungen, aber seit Ende 2008 habe ich das (dank hyper-teurer Real-Life-Übungskurse :-) immer besser geschafft. Ein Beispiel für die verbesserten Mechanismen kann man in Malko07 #48512: Man liest und staunt :-0 nachlesen, und zum Effekt auch Wie "robust" short Call ist, kann man übrigens...

Zur Zeit bin ich mit Trockensimulationen dabei, das noch weiter zu verfeinern: d.h. zu den parallelen short Calls und short Futures (jeweils gleiche Menge) parallel auch noch einen covered Put zu schreiben, also einen short Put wieder in gleicher Anzahl, um zusätzlichen Zeitwert zu kassieren, bei nur geringfügig dadurch verschlechterten Gewinn-Chancen. Wenn das jemanden interessiert, dann kann ich die Überlegungen später gerne mal posten, wenn ich soweit bin.

Die (relativ) defensive Positionierung durch diese Effekte kann man daran sehen, dass ich in drastisch falscher Einschätzung der Marktwirkung der Reflationierungsbemühungen (vulgo: PPT-Pumpen :-) schon ab Anfang Mai (!!!) 2009 short gegangen und dabei geblieben war, und diese Positionen im Laufe des Tränentals sogar erweitert habe ("verbilligen"). Allerdings anders als früher nicht "blindwütig".

Der Effekt ist, dass ich im H1/2009 einen (für mein Gefühl wirklich) tierischen Gewinn gemacht hatte, von diesem Gewinn im H2/2009 trotz fundamental falscher Positionierung aber "nur" 58% wieder verloren hatte (selbst im Peak des H2 "nur" 62%). Das Leveraging für den Positivfall hat aber dazu geführt, dass ich durch den nur relativ geringen Marktrückgang jetzt im Januar von den in H2 verlorenen 58 Prozentpunkten per Stand heute schon wieder 54 Prozentpunkte zurückbekommen habe. 

Das alles kriegt man aber weiss-Gott nicht geschenkt, und durch gelegentliches Put-Kaufen schon gar nicht... Und erst recht nicht, wenn man vor dem Put-Kaufen auch noch eine öffentlich Ausfall-garantierte Börsensentiments-Glocke geläutet haben möchte...

Sorry für das ernüchternde Rambling, aber was ich sagen möchte ist: jetzt ist eine gute Zeit dafür, short zu haben, falls man noch nicht schwer beladen ist aufzustocken, falls man noch gar nichts hat endlich damit anzufangen. Aber richtig bitte...

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onliner:

Die positiven US-GDP Zahlen in Q4

5
29.01.10 16:04
lesen sich mE etwa so wie die tollen Quartalszahlen von Alcoa, Intel, Google und Konsorten.
Ergebnis top, Ausblick mager...
Bestandserhöhungen von Erzeugnissen muss ein Unternehmen aufgrund der periodengerechten Belastung des Aufwands erstmal als Ertrag buchen.
Ein Lagerabbau (weiterhin geringere Nachfrage als erwartet) dürfte dann zu deutlich geringeren GDP Zahlen führen.
Antworten
relaxed:

#56416 @fkuebler

5
29.01.10 16:26
Diese Diskussion hatten wir in Ansätzen schon einmal: Als Stillhalter Calls zu verkaufen und auf den Zeitwertverlust bzw. einen stagnierenden oder fallenden Markt zu setzen, ist eine relativ defensive Strategie. Du hast das gut erläutert, denn trotz leicht steigender Märkte bist du nicht unter Druck gekommen.

Puts zu kaufen, ist eine risikoreichere Strategie und deshalb halte ich deine Empfehlung nicht für Jedermann geeignet, speziell nicht für "unbedarfte Leser", die hier nicht differenzieren.

Es kann auch nicht jeder "Kleinzocker" als Stillhalter agieren, weshalb deine defensive Strategie in der Regel nur für betuchtere und mit Börsentermingschäften erfahrene Anleger umzusetzen ist.
Antworten
Contrade 121:

onliner...

3
29.01.10 16:31
und wenn Du dann noch die Zahlungsziele hinauszögerst, das Unternehmen kurzfristig finanzierst, dann gibt es noch einen positiven cash flow obendrein. Fertig ist die Soße!

Aber wenn es was bringt - na dann mal los! Die Aktienanlegerschaft beschwert sich nicht!
Antworten
Anti Lemming:

Die Amis haben heute alle Register gezogen

7
29.01.10 16:40
BIP-Wachstum im 4. Quartal: +5,7 %

Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt ist nach erster offizieller Schätzung im vierten Quartal um 5,7 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich 4,6 bis 6,4 %. Im Quartal zuvor hatte das Wachstum bei 2,2 % gelegen.


PMI-Chicago: 61,5 %

Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex notiert im Januar bei 61,5. Erwartet wurde er im Bereich 55,0 bis 57,4. Im Vormonat hatte der Index noch bei 58,7 gestanden.


Michigan Konsumentenvertrauen: 74,4 (finale Berechnung; höchster Stand seit 2 J.)

Der endgültige Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan notiert im Januar bei 74,4 (erw. 72,3 bis 73).




Aber der SP-500 ist vom gestrigen Schlusskurs (1085) bislang nur 1 % nach oben gekommen (gestern war er 1,5 % gefallen). Der Euro hingegen ist im Tief bis knapp 1,39 gefallen (zum Dollar) und setzt die Rohstoffe unter Druck, was wiederum auf die Aktien-Indizes drückt.

Ein Dead Cat Bounce ist wegen der überverkauften Lage eigentlich fällig. Shark rechnet damit, dass er in den nächsten Tagen kommt, aber relativ schnell abverkauft wird, so dass die Tiefs von gestern (1080) erneut unterschritten werden.
(Verkleinert auf 80%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 295698
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Anti Lemming:

Der DAX in Dollar

5
29.01.10 16:46
ist ein "fallendes Messer"...
(Verkleinert auf 80%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 295699
Antworten
fkuebler:

relaxed #418 Im Grundsatz hast du zweifellos Recht

7
29.01.10 17:08

"... speziell nicht für 'unbedarfte Leser', die hier nicht differenzieren"

...denn für "unbedarfte Leser" können die Überlegungen in der Tat kaum hilfreich sein.

Aber für die weniger unbedarften Leser, von denen es gerade hier im Bärenthread doch wohl einige gibt, möchte ich meine differenzierenden Überlegungen aufrecht erhalten.

"Puts zu kaufen, ist eine risikoreichere Strategie und deshalb halte ich deine Empfehlung nicht für Jedermann geeignet, speziell nicht für "unbedarfte Leser", die hier nicht differenzieren"

Da haben wir uns vielleicht irgendwo missverstanden, denn von "einfach Puts kaufen" hatte ich ja gerade auch explizit abgeraten. Vielleicht liegt das Missverständnis aber bei meiner derzeit in Entwicklung befindlichen "dreibeinigen" Technik. Deshalb nochmal: 
a) als defensive Grundstrategie empfehle ich short Call, also das Verkaufen von Calls als Stillhalter
b) als aggressivere Doppelstrategie für Gierhälse empfehle ich das zusätzliche Direktshorten, also den Verkauf von Futures zum gleichen Underlying. So habe ich das seit Monaten gemacht.
c) als leichte zusätzliche Defensivierungs-Massnahme überlege ich im Moment zu a) und b) noch das zusätzliche Verkaufen von Puts, um die Zeitwert-Kassierens-Bilanz aufzubessern.

Das ist zugegeben nicht unkompliziert und für gelegentliche Spekulanten sicher nicht geeignet, aber "Raketen-Wissenschaft" ist es ganz sicher auch nicht ;-)

Noch etwas: meine Ausführungen sollen übrigens nicht suggerieren, dass ich es für grundsätzlich falsch halte, Puts zu kaufen. Überhaupt und definitiv nicht! Aber Put-Kaufen ist für manche viel zu suggestiv und verführerisch! Und das sollte meine Warnung sein, denn richtiges Put-Kaufen erfordert genauso so viel Erfahrung und Urteilsvermögen, wie eben auch die Stillhalterstrategien.

"Es kann auch nicht jeder "Kleinzocker" als Stillhalter agieren, weshalb deine defensive Strategie in der Regel nur für betuchtere und mit Börsentermingschäften erfahrene Anleger umzusetzen ist"

Zum Kriterium "Erfahrung" ein klares Acknowldege. Aber die erforderliche Depotgrösse für Stillhaltergeschäfte wird oft überschätzt. Soweit ich das sehe, kann man schon ab etwa 10'000..20'000 Euro Depotgrösse Stillhalterstrategien fahren, ohne prohibitive Gebühren oder Bid/Ask-Spreads zahlen zu müssen, und auch ohne die schrecklichen Zockerpapiere kaufen zu müssen, an denen ausser dem Emittenten niemand etwas verdient.

Noch eine abschliessende Bemerkung:

"Du hast das gut erläutert, denn trotz leicht steigender Märkte bist du nicht unter Druck gekommen"

Dank altersbedingter hochgradiger Eitelkeit würde ich mich natürlich hier gerne als genialen Spekulanten darstellen ;-). Aber wer nicht total blöde ist (und meine Leser sind das nicht :-), der würde das sowieso nicht glauben... ;-)

Deshalb: "unter Druck gekommen" bin ich schon erheblich, sowohl mental als auch Exposure-mässig. Aber das ist ja auch kein Wunder, wenn man fast ein Dreivierteljahr gegen den Strom positioniert ist.

Was aber unter dem Strich bleibt, ist, dass das bisherige Resultat trotz der langen ungünstigen Positionierung erstaunlich günstig ist. Und insofern lohnt mMn eben auch die Analyse, die ich hier immer mal wieder anrege. Wem's zu anstrengend oder zu monoton ist, der kann ja ohne Probleme drüber weglesen... ;-)

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fkuebler:

AL #420: Das spricht eben für den Sentiment-Change

3
29.01.10 17:12

"Aber der SP-500 ist vom gestrigen Schlusskurs (1085) bislang nur 1 % nach oben gekommen (gestern war er 1,5 % gefallen). Der Euro hingegen ist im Tief bis knapp 1,39 gefallen (zum Dollar) und setzt die Rohstoffe unter Druck, was wiederum auf die Aktien-Indizes drückt"

Aber wir können uns überhaupt nicht darauf verlassen, es kann noch alle möglichen Kapriolen geben. Aber gerade deshalb bewähren sich "fehlertolerante" Strategien, für die ich hier ab und zu Werbung mache.

Denn auf dem Plüschsofa werden auch wir Bären sicher nicht in Dagoberts Geldspeicher getragen... ;-)

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permanent:

Zeugnisse,

9
29.01.10 18:08

gab es  heute für die Schüler in NRW. So wenig eine Note im Verlauf eines Halbjahres über die Leistung eines Schülers aussagt, so wenig sagt ein Trade über die Jahresperformance eines Anlegers aus.
Ich habe meine Shorts -aus heutiger Sicht- zu früh verkauft. Obwohl seit der Veräußerung noch nicht wieder so wirklich viel passiert ist: http://www.ariva.de/...ition_getrennt_t283343?pnr=7318998#jump7318998.

Zunächst hatte ich überlegt die Marktbewegungen zu traden. Das habe ich dann aber wieder verworfen nachdem ich in mein goldenes Anlagebuch geschaut habe. Ein Buch in dem ich mir selber Regeln aufgschrieben habe, Regeln die  aus Erfahrungen und Fehler entstanden sind. Viele sind simple Lebensweißheiten: Geduld ist eine Tugend.............................usw.
Das Daytrading entspricht nicht meinem naturell, somit habe ich wie gesagt Abstand von der Idee genommen. Auch weil ich vor Jahren hierzu einen kostspieligen Versuch unternahm.

Somit warte ich zunächst ab wie sich die Dinge entwickeln.

Das Zeugnis eines Anlegers ist die Jahresperformance, in diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Abend.

Permanent

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permanent:

Fed's Kohn Warns on Interest Rate Risk

7
29.01.10 18:10
Fed's Kohn Warns on Interest Rate Risk
BANKS, KOHN, INTEREST RATES, LENDING, MORTGAGE RATES, FEDERAL RESERVE, ECONOMY, FEDERAL DEPOSIT INSURANCE, FEDERAL,  KOHN
Reuters
| 29 Jan 2010 | 09:21 AM ET

A senior U.S. Federal Reserve official warned Friday that the uncertain path of interest rates poses risks for banks inattentive to the match of durations among their assets and liabilities.

 

Federal Reserve Vice Chairman Donald Kohn told a conference sponsored by the Federal Deposit Insurance that the usual uncertainty about interest rates in coming months is compounded in the current situation by the fact that rates are near zero and the Fed has massively expanded the amount of reserves in the banking system.

"Borrowing short and lending long is an inherently risky business strategy," Kohn said. "Intermediaries need to be sure that as the economy recovers, they aren't also hit by the interest rate risk that often accompanies this sort of mismatch in asset and liability maturities."

The Fed has pledged to keep benchmark rates exceptionally low for an extended period, and renewed that promise on Wednesday at its regular policy-setting meeting.

Kohn said the Fed would stick to that commitment if the economy follows the the trajectory expected by the Fed.

When and how fast rates rise depends on the outlook for growth and inflation, Kohn said. Economists expect only modest growth accompanied by a slow decline in the unemployment rate over the next few years, he said.

As part of its efforts to help the struggling economy, the Fed began buying longer-term Treasury and mortgage-related securities. Those purchases are winding down, and the impact of the end of the buying on interest rates is likely to "modest," Kohn said.

 

The Fed vice chairman suggested that longer-term interest rates may well rise as the Fed raises borrowing costs. The stability or decline in longer-term rates in 2004 and 2005 during a Fed tightening cycle reflected in large part strong demand for dollar-denominated assets, he said.

International leaders are focused on better balances in trade and investment flows among economies and foreign capital is likely to be "less plentiful" for the United States, Kohn said.

"Banks and other investors cannot count on a repeat of the most recent experience— the absence of capital losses when short-term rates rise," he said.

How the Fed absorbs the massive amount of reserves it has pumped into the financial system will also affect short term rates and the relationship between shorter-term and longer-term borrowing costs, Kohn said.

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    Daytrading 14.05.2024 ARIVA.DE   14.05.24 00:02

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